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Soweit das Auge reicht

Die Redewendung "soweit das Auge reicht" bekommt beim Blick auf den Nachthimmel eine besondere Dimension. Statt kilometerweit zu blicken, schauen Ihre Augen in Fernen von Millionen Kilometern und noch viel weiter.

Von Damond Benningfield |
    Das fernste Objekt, das man noch mit bloßem Auge sehen kann, steht zurzeit hoch am Abendhimmel: die Andromedagalaxie. Sie ist einfach ein verschwommener Lichtfleck - wirkt wie ein kleine Wolke. Allerdings wirkt sie nur so unscheinbar, weil sie sehr weit von uns entfernt ist - etwa zweieinhalb Millionen Lichtjahre.

    In Wirklichkeit ist die Andromedagalaxie alles andere als unscheinbar. Wie in der Milchstraße wohnen auch in ihr viele hundert Milliarden Sterne. Sie ist eine breite, flache Scheibe, um die sich die hellsten Sterne in Spiralarmen winden. Der hellste Teil der Scheibe hat einen Durchmesser von ca. 125 000 Lichtjahren - ist also etwas größer als die Milchstraße.

    Das Licht, das wir heute Abend von der Andromedagalaxie sehen, ist bereits seit zweieinhalb Millionen Jahren unterwegs. Die Galaxienscheibe ist aus der Sicht der Erde geneigt. Zum von uns abgewandten Rand ist es also noch mal ein riesiges Stück weiter. Selbst wenn wir die Galaxie als Ganzes sehen können, sehen wir sie nicht wie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt beschaffen war. Das Licht vom ferneren Rand ist viele zehntausend Jahre länger unterwegs als das vom näheren Rand.