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Soyuz in Kourou

Die am häufigsten eingesetzte Rakete der Welt ist die russische Soyuz. Seit ihrem Erstflug 1966 ist sie mehr als 1700 Mal ins All gestartet. Ein einsamer Rekord. Bisher hat dieses Arbeitspferd der Raumfahrt, mit dem wissenschaftliche Missionen ebenso starten wie Spionagesatelliten oder Menschen zur Raumstation, stets in Baikonur oder Plesetsk abgehoben.

Von Dirk Lorenzen |
    Noch in diesem Jahr wird ein dritter Startplatz hinzukommen: Europas Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana. Die Startrampe im Urwald im Norden Südamerikas ist bereits fertig und die erste Soyuz-Rakete auch schon vor Ort.

    Vom Weltraumbahnhof in Kourou startet sonst die europäische Ariane-Rakete. Die Soyuz-Rampe befindet sich auf demselben Gelände, aber formal bereits in der Gemeinde Sinnamary. Die Vereinigten Staaten hatten aufgrund ihrer restriktiven Bestimmungen zum Technologieexport darauf bestanden, dass der Soyuz-Startplatz weit von der Ariane-Rampe entfernt sein müsste. Sonst hätten womöglich US-Kommunikationssatelliten nicht mehr mit der sehr zuverlässigen Ariane-Rakete starten dürfen.

    Diese Auflage sorgte für Kopfschütteln bei den Experten. Sie hat wohl weniger mit nationaler Sicherheit als mit Schikane für die Konkurrenz zu tun. Doch das Soyuz-Projekt ließ sich nicht stoppen.

    Das Startgelände liegt optimal in der Nähe des Äquators. Die Raketen bekommen in diesen Breiten von der schnellen Erdrotation mehr Schwung mit und können entsprechend schwerere Lasten ins All tragen.

    Zunächst sind nur Starts von Satelliten in Kourou geplant. Aber vielleicht fliegen von dort eines Tages auch Menschen ins All.

    Esa-Informationen zum neuen Startplatz

    Informationen zum Soyuz-Startplatz in Kourou