
Bei der Untersuchung hat die WHO nach eigenen Angaben die Bedingungen berücksichtigt, unter denen Menschen geboren werden, aufwachsen, leben, arbeiten und altern. Die Studien-Autoren erklären: "Je benachteiligter die Region ist, in der die Menschen leben, je niedriger ihr Einkommen und je weniger Ausbildungsjahre sie haben, desto schlechter ist ihr Gesundheitszustand und desto weniger gesunde Lebensjahre können sie erwarten." Das Fazit des Vorgängerberichts von 2008 gelte bis heute: "Soziale Ungerechtigkeit tötet im großen Stil."
Menschen in Ländern mit der höchsten Lebenserwartung lebten im Durchschnitt 33 Jahre länger als diejenigen in Ländern mit der niedrigsten Lebenserwartung, heißt es in dem Bericht. Die Sterberate von Kindern unter fünf Jahren sei in Ländern mit geringem Einkommen 13-mal höher als in reichen Ländern.
WHO: Ökonomische Ungleichgewichte beseitigen
Die Weltgesundheitsorganisation verlangt, die ökonomischen Ungleichgewichte zu beseitigen. Es müsse für alle Menschen angemessenen Wohnraum, öffentliche Verkehrsmittel, Gesundheitsversorgung und soziale Hilfen geben, Konflikte müssten gelöst und Diskriminierung bekämpft werden.
Zudem rät die WHO zu Investitionen: Gesündere Menschen seien produktiver und brauchten weniger ärztliche Hilfeleistungen. Nichts zu tun sei dagegen immens teuer. Die Studien-Autoren verweisen jedoch auf das Problem der hohen Verschuldung in Teilen der Welt. 3,3 Milliarden Menschen lebten im vergangenen Jahr in Ländern, die mehr Geld für Zinsen ausgaben als für Gesundheit und Bildung zusammen.
Diese Nachricht wurde am 06.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.