Die Aufgabe lautet: Unternehmensideen für soziale oder ökologische Probleme zu finden. Wichtig ist dabei, ein Maximum an Gewinn zu erzielen, der aber nicht dem einzelnen Unternehmer, sondern dem Gemeinwohl zugutekommt. Die Teams aus vier Studierenden haben 16 Euro Startkapital in der Tasche.
Laura Brechthold von der Zeppelin Universität in Friedrichshafen will Produkte, die in den Werkstätten von Jugendvollzugsanstalten hergestellt vermarkten: T-Shirts und Möbel sollen zu Lifestyle-Produkten werden.
"Wir verstehen uns als Marketingagentur für soziale Einrichtungen, die sich kein professionelles Marketing leisten können. Dadurch, dass wir ihnen das professionelle Marketing an die Hand geben für ihre Produkte, erhoffen wir uns eine Absatzsteigerung. Und genau da setzt unser Finanzierungsmodell ein: Dass wir sagen, durch den generierten Mehrabsatz kommt für uns ein gewisser%anteil, de ein Mehrverkauf der Produkte wird als Finanzierung dienen."
Um Jugendliche und Kinder geht es auch in dem Projekt, das die Psychologiestudentin Ekaterina Damer von der Jacobs Universität vorstellt.
"Mein Team und ich sind der Meinung, dass Schulen junge Talente zu wenig fördern. Deshalb möchten wir ein Projekt initiieren, in dem Schüler eine Plattform erhalten, um ihre Talente zu entdecken und zu präsentieren."
Und das soll in einem Talentwettbewerb an Schulen geschehen. Damit auch ein Gewinn herauskommt, sollen bei den Wettbewerben Getränke verkauft werden. Felix Derkum von der European Business School in Oestrich-Winkel hat eine ganz andere Idee:
"Wir wollen ein Haus bauen."
Und zwar ein Haus für Studierende. Denn die haben oft mit hohen Mieten zu kämpfen, erklärt der 22-Jährige.
"Was kann man da machen, man kann versuchen Eigentum zu schaffen, indem nicht der Einzelne, sondern die Gemeinschaft das finanziert. Jeder der in diesem Haus mal ein paar Jahre in diesem Haus lebt, wird Miteigentümer. Und irgendwann, nach 25, 30 Jahren ist das Haus dann abbezahlt. Wir zahlen keine Miete, sondern wir zahlen diesen Kredit ab."
Anfangs sind er und seine Mitstreiter auf Sponsoren angewiesen. Und später, wenn das Projekt Geld abwirft, soll das dann in ähnliche Ideen gesteckt werden. Soziales Engagement als Unternehmensziel.
"Wenn man in einer guten Position ist, man hat eine gute Bildung genossen, dann kann auch Verantwortung für die übernehmen, die in einer anderen Lage sind. Und wenn man dadurch auch noch Geld verdienen kann, dann finde ich das viel schöner, als wenn nur der Profit im Vordergrund steht."
Felix Derkum wirkt nicht wie ein Träumer. Er sieht das pragmatisch. Als angehender Manager ist er auf der Suche nach neuen Lösungen. Außerdem ist es für seine Karriereplanung von Vorteil, wenn er sich damit auskennt. Denn so langsam hält das Fach "Social Entrepreneurship", "am Gemeinwohl orientiertes Unternehmertum" in den Hörsälen Einzug. Professor Steven Ney, der das Fach an der Jacobs Universität unterrichtet, hat eine Erklärung für das wachsende Interesse:
"Offenbar gibt es eine breite Hoffnung darauf, dass die sozialen Unternehmer all diejenigen Probleme lösen, die Akteure vorher nicht lösen konnte: Das ist eine weite Bandbreite von Themen. Angefangen mit Umweltproblemen, oder die absolute Armut in der Welt oder auch die relative Armut, die Ländern wie Deutschland immer mehr zunimmt. Dann auch Probleme mit globalisierenden Wirtschaftsnetzen und multikulturelle Gesellschaften."
Soziale Unternehmen finden sich nicht mit den Gegebenheiten ab und gehen den Behörden so lange auf die Nerven, bis sich etwas ändert. Ein Beispiel ist die mehrfach ausgezeichnete Stiftung "Off Road Kids", die sich um Straßenkinder in Deutschland kümmert. Markus Seidel ist Gründer der Stiftung:
"Offroad-Kids, unsere Hilfsorganisation, hat 1600 junge Leute von der Straße geholt in den letzten 15 Jahren. Wenn wir das unternehmerisch betrachten, dann ist haben wir eine Gewinnerzielung. Der eine Gewinn, der den Menschen am ehesten verständlich wird, ist der, dass wir Perspektiven für junge Menschen erarbeitet haben. Das ist kein monetärer Gewinn, sondern ein sozialer Gewinn."
Markus Seidel, der auch in der Jury des Studierendenwettbewerbs sitzt, will aufräumen mit dem Vorurteil, soziale Arbeit sei allein Sache des Staates oder einzelner selbstloser Weltverbesserer.
"Zunächst einmal müssen wir beweisen, dass die Arbeit gut ist für die Gesellschaft und die kommenden Generationen, also Geld spart und gut für die Leute, denen wir helfen. Und dann müssen wir dahin kommen, dass wir wie jedes andere Unternehmen auch Geld verdienen dürfen, mit sozialer Arbeit, um die Leute bezahlen zu können, die wir brauchen, um die soziale Arbeit zu einer effektiv arbeitenden gesellschaftlich akzeptierten Dimension zu führen."
Ab dem 7. September kann jeder über eine Internetplattform sechs Wochen lang verfolgen, wie die Teams, die am Wettbewerb teilnehmen, ihre Ideen umsetzen, wo die Probleme lauern und ob es Erfolge gibt. Und jeder kann auch Kontakt aufnehmen und sie unterstützen, egal in welcher Form. Im Oktober kann, wer möchte, im Internet abstimmen, welche zehn Teams für das Finale nominiert werden sollen. Die Adresse lautet: www.act-for-impact.net
Laura Brechthold von der Zeppelin Universität in Friedrichshafen will Produkte, die in den Werkstätten von Jugendvollzugsanstalten hergestellt vermarkten: T-Shirts und Möbel sollen zu Lifestyle-Produkten werden.
"Wir verstehen uns als Marketingagentur für soziale Einrichtungen, die sich kein professionelles Marketing leisten können. Dadurch, dass wir ihnen das professionelle Marketing an die Hand geben für ihre Produkte, erhoffen wir uns eine Absatzsteigerung. Und genau da setzt unser Finanzierungsmodell ein: Dass wir sagen, durch den generierten Mehrabsatz kommt für uns ein gewisser%anteil, de ein Mehrverkauf der Produkte wird als Finanzierung dienen."
Um Jugendliche und Kinder geht es auch in dem Projekt, das die Psychologiestudentin Ekaterina Damer von der Jacobs Universität vorstellt.
"Mein Team und ich sind der Meinung, dass Schulen junge Talente zu wenig fördern. Deshalb möchten wir ein Projekt initiieren, in dem Schüler eine Plattform erhalten, um ihre Talente zu entdecken und zu präsentieren."
Und das soll in einem Talentwettbewerb an Schulen geschehen. Damit auch ein Gewinn herauskommt, sollen bei den Wettbewerben Getränke verkauft werden. Felix Derkum von der European Business School in Oestrich-Winkel hat eine ganz andere Idee:
"Wir wollen ein Haus bauen."
Und zwar ein Haus für Studierende. Denn die haben oft mit hohen Mieten zu kämpfen, erklärt der 22-Jährige.
"Was kann man da machen, man kann versuchen Eigentum zu schaffen, indem nicht der Einzelne, sondern die Gemeinschaft das finanziert. Jeder der in diesem Haus mal ein paar Jahre in diesem Haus lebt, wird Miteigentümer. Und irgendwann, nach 25, 30 Jahren ist das Haus dann abbezahlt. Wir zahlen keine Miete, sondern wir zahlen diesen Kredit ab."
Anfangs sind er und seine Mitstreiter auf Sponsoren angewiesen. Und später, wenn das Projekt Geld abwirft, soll das dann in ähnliche Ideen gesteckt werden. Soziales Engagement als Unternehmensziel.
"Wenn man in einer guten Position ist, man hat eine gute Bildung genossen, dann kann auch Verantwortung für die übernehmen, die in einer anderen Lage sind. Und wenn man dadurch auch noch Geld verdienen kann, dann finde ich das viel schöner, als wenn nur der Profit im Vordergrund steht."
Felix Derkum wirkt nicht wie ein Träumer. Er sieht das pragmatisch. Als angehender Manager ist er auf der Suche nach neuen Lösungen. Außerdem ist es für seine Karriereplanung von Vorteil, wenn er sich damit auskennt. Denn so langsam hält das Fach "Social Entrepreneurship", "am Gemeinwohl orientiertes Unternehmertum" in den Hörsälen Einzug. Professor Steven Ney, der das Fach an der Jacobs Universität unterrichtet, hat eine Erklärung für das wachsende Interesse:
"Offenbar gibt es eine breite Hoffnung darauf, dass die sozialen Unternehmer all diejenigen Probleme lösen, die Akteure vorher nicht lösen konnte: Das ist eine weite Bandbreite von Themen. Angefangen mit Umweltproblemen, oder die absolute Armut in der Welt oder auch die relative Armut, die Ländern wie Deutschland immer mehr zunimmt. Dann auch Probleme mit globalisierenden Wirtschaftsnetzen und multikulturelle Gesellschaften."
Soziale Unternehmen finden sich nicht mit den Gegebenheiten ab und gehen den Behörden so lange auf die Nerven, bis sich etwas ändert. Ein Beispiel ist die mehrfach ausgezeichnete Stiftung "Off Road Kids", die sich um Straßenkinder in Deutschland kümmert. Markus Seidel ist Gründer der Stiftung:
"Offroad-Kids, unsere Hilfsorganisation, hat 1600 junge Leute von der Straße geholt in den letzten 15 Jahren. Wenn wir das unternehmerisch betrachten, dann ist haben wir eine Gewinnerzielung. Der eine Gewinn, der den Menschen am ehesten verständlich wird, ist der, dass wir Perspektiven für junge Menschen erarbeitet haben. Das ist kein monetärer Gewinn, sondern ein sozialer Gewinn."
Markus Seidel, der auch in der Jury des Studierendenwettbewerbs sitzt, will aufräumen mit dem Vorurteil, soziale Arbeit sei allein Sache des Staates oder einzelner selbstloser Weltverbesserer.
"Zunächst einmal müssen wir beweisen, dass die Arbeit gut ist für die Gesellschaft und die kommenden Generationen, also Geld spart und gut für die Leute, denen wir helfen. Und dann müssen wir dahin kommen, dass wir wie jedes andere Unternehmen auch Geld verdienen dürfen, mit sozialer Arbeit, um die Leute bezahlen zu können, die wir brauchen, um die soziale Arbeit zu einer effektiv arbeitenden gesellschaftlich akzeptierten Dimension zu führen."
Ab dem 7. September kann jeder über eine Internetplattform sechs Wochen lang verfolgen, wie die Teams, die am Wettbewerb teilnehmen, ihre Ideen umsetzen, wo die Probleme lauern und ob es Erfolge gibt. Und jeder kann auch Kontakt aufnehmen und sie unterstützen, egal in welcher Form. Im Oktober kann, wer möchte, im Internet abstimmen, welche zehn Teams für das Finale nominiert werden sollen. Die Adresse lautet: www.act-for-impact.net