Kindergrundsicherung
Sozialverbände kritisieren Äußerungen von Finanzminister Lindner (FDP)

Bildungs- und Sozialverbände zeigen sich empört über Äußerungen von Bundesfinanzminister Lindner zur Kindergrundsicherung.

23.08.2023
    Ein Kind sitzt vor einem Plattenbau in Leipzig-Gruenau.
    Die Zahl der Kinder, die in Deutschland in Armut aufwachsen ist in den letzten Jahren gestiegen. (IMAGO / Thomas Eisenhuth)
    Arme Kinder dürften nicht gegen Zuwandererkinder ausgespielt werden, warnte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Schneider, in den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Lindner wolle die Kindergrundsicherung verhindern. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Bildung und Erziehung, Brand, betonte, man dürfe finanzielle Absicherung von Kindern nicht gegen Integrationsmaßnahmen für Eltern stellen. Die Kindergrundsicherung müsse so schnell wie möglich kommen, forderte Doreen Siebernik, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

    Essener Tafel hält Lindners Vorschläge für sinnvoll

    Unterstützung erhielt Lindner hingegen vom Vorsitzenden der Essener Tafel, Sator. Ersagte im Deutschlandfunk, es sei eine gute Idee, finanzielle Unterstützung an Leistungen wie beispielsweise Sprachkurse zu knüpfen. In Essen nehme der Anteil deutscher Familien bei der Tafel ab, während die Anfragen von Bedürftigen insgesamt insbesondere durch Flüchtlinge aus der Ukraine weiter steige.
    Finanzminister Lindner, FDP, hatte beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen Kinderarmut und Zuwanderung hergestellt. Er regte an, mehr in Sprachförderung und Integrationsfähigkeit der Eltern zu investieren. Die Kindergrundsicherung soll familienpolitische Leistungen bündeln, wird aber auch innerhalb der Regierung kontrovers diskutiert.
    Diese Nachricht wurde am 22.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.