Sozialleistungen
Sozialverband kritisiert Nullrunde beim Bürgergeld für 2025

Die von Bundesarbeitsminister Heil angekündigte Nullrunde für das Bürgergeld 2025 stößt beim Sozialverband Deutschland auf Kritik.

    Berlin: Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverband Deutschland, im Nahaufnahme.
    Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverband Deutschland, Engelmeier, kritisiert die geplante Nullrunde beim Bürgergeld. (picture alliance/epd-bild/Christian Ditsch)
    Die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Engelmeier, sagte, die Politik lasse den Einblick in die Lebensrealitäten der Betroffenen vermissen. Armut gehöre für viele Menschen in Deutschland zum Alltag. Dass nach Jahren der Krise und auf hohem Niveau verharrenden Preisen für Dinge des täglichen Bedarfs nun eine Nullrunde drohe, liege an der geltenden Berechnungsformel. Diese rechne den Regelbedarf herunter. Engelmeier forderte ein neues Verfahren, um zu verhindern, dass die Armut im Land weiter zunehme.

    Heil begründet Nullrunde mit stark gesunkener Inflation

    Heil hatte die Nullrunde im Fernsehsender RTL angekündigt. Der SPD-Politiker begründete dies mit dem gesetzlich vorgegebenen Verfahren zur Berechnung der Höhe der Regelsätze. Die Inflation sei kräftig zurückgegangen auf zuletzt 1,9 Prozent.
    Die monatlichen Zahlungen waren 2024 um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Im Nachhinein wurde deutlich, dass die Erhöhung zu hoch ausfiel, weil die Entwicklung der Inflation überschätzt wurde. Die Nullrunde hatte sich daher bereits Ende vorigen Jahres abgezeichnet. Alleinlebende Erwachsene erhalten daher auch 2025 monatlich 563 Euro zum Lebensunterhalt, Partner und Kinder etwas weniger.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.