
Die Präsidentin des Verbandes, Bentele, sprach sich dafür aus, private Anbieter entsprechend zu verpflichten. Zur Begründung sagte sie, erst durch Barrierefreiheit könnten Menschen mit Behinderung selbstverständlich ins Kino oder Restaurant gehen, einkaufen oder sich eine passende Arztpraxis aussuchen. Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe kritisierte, der jährliche Protesttag sei oft nur ein symbolischer Akt ohne nachhaltige Konsequenzen. Stattdessen brauche man konsequentes politisches Handeln.
Der 5. Mai ist laut Menschenrechtsinstitut seit mehr als 30 Jahren der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Im ganzen Bundesgebiet laden Verbände aus diesem Anlass zu Workshops, Diskussionsveranstaltungen und weitere Aktionen ein. Zum Beispiel soll im öffentlichen Raum verstärkt auf Hindernisse wie Treppenstufen, fehlende Aufzüge, unlesbare Anzeigen oder unzureichende Lautsprecherdurchsagen hingewiesen werden.
Jede zweite Haltestelle nicht barrierefrei - trotz gesetzlicher Verpflichtung
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärte, etwa im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sei nicht einmal die Hälfte der ÖPNV-Haltestellen barrierefrei. Dabei müsste der Nahverkehr diese Anforderung laut Personenbeförderungsgesetz schon seit 2022 flächendeckend erfüllen. Die Missstände und Versäumnisse beträfen nicht nur Menschen mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen, sondern auch Personen mit Kinderwagen, Fahrrädern oder Reisegepäck.
Weitere Informationen
Eine Karte zu den Aktionen am 5. Mai auf den Seiten der Aktion Mensch
Texte und Audios zum Thema Inklusion im Alltag - Wie kann echte gesellschaftliche Teilhabe gelingen?
Diese Nachricht wurde am 05.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.