Nach Bildungsmonitor 2024
Soziologe Helbig: Frühkindliche Bildung stärker in Fokus nehmen

Angesichts der Ergebnisse des neuen Bildungsmonitors plädiert der Soziologe Marcel Helbig dafür, die frühkindliche Bildung stärker in den Blick zu nehmen. Ungleichheiten hinsichtlich der Kompetenzen von jungen Menschen seien bereits beim Schulstart zu beobachten, sagte Helbig im Deutschlandfunk.

    Ein Schüler meldet sich im Unterricht.
    Bereits in der Grundschule sind Unterschiede mit Blick auf die Kompetenzen der Schüler feststellbar. (picture alliance / ZB / Patrick Pleul)
    Man sehe kaum Veränderungen über die Schulzeit hinweg, betonte der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg. Daher seien Maßmahmen bereits vor der Grundschule notwendig. Helbig regte an, alte Ideologien zu überdenken. "Man könnte zum Beispiel über die Einführung einer Kita-Pflicht ab einem bestimmten Alter nachdenken." Auch die Studienautoren sprechen sich dafür aus, Kinder mit Sprachdefiziten bundesweit bereits im Alter von vier Jahren durch verpflichtende Tests zu identifizieren.
    Laut der Untersuchung der Lobbyorganisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) haben es Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund schwer in der Schule und damit später auf dem Arbeitsmarkt, wenn ihre Eltern kaum Deutsch sprechen und eine niedrige Bildung haben. Allerdings sei nicht die Zuwanderung an sich das Problem, betonte INSM-Geschäftsführer Alsleben. Vielmehr verschärfe die unzureichende Integration der Kinder bildungsferner Familien das Problem im Bildungsbereich.

    Weitere Informationen:

    Bildungsmonitor 2024 - Migrationshintergrund nur bei bildungsfernen Familien problematisch
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.