Ins All flogen auch die Unterschriften von 2500 Unternehmen. Zu einem Preis von 50 Euro pro Signatur können diese dann später mit einem echten ISS-Zertifikat und dem Slogan "Auch wir waren mit im Orbit" werben. Space-PR nennt sich das und ist weit entfernt von Werbegags für Außerirdische.
Ralf Heckel, Initiator dieser Space-PR-Idee und Vorsitzender von SAXESS, einem in Leipzig beheimateten Verband von rund 20 Unternehmern sieht ein schier unerschöpfliches Werbepotenzial im Orbit. Dieses soll nun erschlossen werden.
Einer der Pioniere, der ersten Kunden auf dem Gebiet der Weltraumwerbung, war Bruno Banani. Der Unterwäschefabrikant aus Chemnitz, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert, hat in seinen Kampagnen schon häufig auf spektakuläre Aktionen gesetzt, so etwa mit Tiefsee-Belastungstests nach dem Motto "Wie viel Druck verkraftet eine Unterhose." Doch die Bilder der Wäsche aus dem All seien die Beste aller Ideen gewesen, schwärmt Marketing-Chef Wolfgang Jassner.
Voraussetzung für den Erfolg einer solch kostenintensiven Aktion – so Jassner - sei ein ausgeklügeltes Marketing-System. – Immerhin kostet der Transport von einem Gramm Material ins All derzeit rund 52 Euro, jede Fernseh-Sendeminute aus dem Kosmos schon 14-tausend und rund 3000 Euro werden fällig, wenn man ein etwa zwei Quadratzentimeter großes Logo in den Weltraum schicken will. Das T-Shirt jedenfalls, dass am Samstag zur Internationalen Raumstation ISS gestartet ist, wird nochmals einen großen Auftritt haben, wenn Kommandant Nikolai Budarin es auf dem Rückflug mit der Aufschrift "10 Jahre Bruno Banani" tragen wird.
Der Marketing-Experte Wolfgang Jassner hält diesen Trend zwar noch für verfrüht, dennoch sieht er Zukunfts-Potenzial:
Sicherlich gibt es genügend Verrückte, die da hinaus wollen, meine Vision ist aber ein Roboter auf dem Mars, der eine Banani-Flagge entrollt.
Bis zum Jahresende will der SAXESS-Verband acht neue Unternehmen auf die Beine stellen, Space-PR- Beratungsunternehmen etwa oder Weltraum-Souvenir-Vermarkter.