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Fachkräftemangel
Spahn will weniger Frühverrentungen und leichteren Wechsel in Vollzeit

In der Debatte über eine erleichterte Zuwanderung von Fachkräften nach Deutschland hat Unionsfraktionsvize Spahn gefordert, zunächst heimische Arbeitskräfte stärker in die Pflicht zu nehmen.

    Jens Spahn im Porträt
    Der CDU-Politiker Jens Spahn meldet sich in der Debatte über den Fachkräftemangel zu Wort. (imago / Christian Spicker)
    Spahn sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post", wer arbeiten könne, sollte arbeiten. Es gebe millionenfach zumutbare Arbeit in Deutschland, auch für Ungelernte. Spahn sprach sich dafür aus, "das Fordern" zu verstärken. Danach müsse die soziale Unterstützung ausgerichtet werden. Zudem plädierte er für weniger Frühverrentungen und einen leichteren Wechsel von Teilzeit zu Vollzeit.
    Der CDU-Politiker fügte hinzu, Deutschland benötige auch die Einwanderung von Arbeitskräften. Für Fachkräfte aber sei Deutschland nicht attraktiv genug. Es gebe zu viel Bürokratie und mit die höchsten Steuern und Abgaben unter den Industrienationen.

    DIHK: Mehr Frauen in Arbeit bringen

    Die Deutsche Industrie- und Handelskammer DIHK hatte jüngst vorgeschlagen, bei der Diskussion über Fachkräftemangel die Frauen stärker in den Blick zu nehmen. Sie seien bis heute in der Arbeitswelt unterrepräsentiert, sagte DIHK-Präsident Adrian der "Bild am Sonntag". Wenn alle Frauen, die aktuell in Teilzeit beschäftigt seien durchschnittlich zwei Stunden am Tag länger arbeiten würden, würde das so viel bringen wie 500.000 Arbeitskräfte, argumentierte er.
    Voraussetzung sei, dass das Betreuungsangebot für Kinder verbessert werde. Hier schlug Adrian vor, Rentner und ukrainische Frauen als Aushilfen in Kitas einzusetzen.
    Diese Nachricht wurde am 23.02.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.