Die Unruhe an den Finanzmärkten bleibt bestehen, auch wenn Spanien seine neuen zwei- und zehnjährigen Anleihen gut platzieren konnte. Denn Gerüchte, eine Herabstufung Frankreichs durch die Rating-Agentur Moody’s stehe unmittelbar bevor, hatten die Börsen in Europa um die Mittagszeit verunsichert. Die Gerüchte seien unbegründet, hatte ein hochrangiger französischer Insider der Nachrichtenagentur Reuters jedoch gesagt und damit für etwas Beruhigung gesorgt. Immerhin aber lief die Emission der spanischen Anleihen recht gut, das Land sammelte insgesamt gut 2,5 Milliarden Euro bei Investoren ein, etwas mehr als maximal erhofft. Ein gutes Zeichen, meint Stefan Scheurer, Kapitalmarktexperte der Allianz Global Investors:
"Es war ein sehr ermutigendes, positives Signal, das auch in den letzten Wochen Spanien sehr gut und einfach Geld am Kapitalmarkt aufnehmen konnte. Allerdings: Die fundamentalen, strukturellen Probleme der spanischen Wirtschaft werden uns nach wie vor begleiten."
Denn Spanien sei in die zweite Rezession abgestürzt, das Risikoprofil immer noch recht hoch. Andererseits meint Frank Naab, Leiter Portfoliomanagement des Bankhauses Metzler:
"Grundsätzlich, glaube ich, wird etwas zu viel Bauch und etwas zu wenig Kopf beim Thema Spanien eingesetzt. Die Kommunikationspolitik der Regierung ist bisweilen zumindest unglücklich. Und es sind noch mal die Sorgen vor dem spanischen Bankensystem. Aber hier haben wir ja die EZB, die tief im Feld steht und die Bälle abfängt. Also wir glauben nicht, dass es noch mal zu einer Gefahr kommt wie im November, Dezember vergangenen Jahres."
Spanien hat schon die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Emissionen am Markt untergebracht. Doch musste das Land für seine zehnjährigen Anleihen jedoch mit gut 5,74 Prozent etwas mehr zahlen als bei der letzten Auktion, blieb aber unter der als kritisch erachteten Marke von 6 Prozent. Frank Naab:
"Ein erhöhter Satz ist natürlich zunächst schmerzhaft. Aber auf der anderen Seite muss relativ wenig umgeschuldet werden. Es geht schon etwas in die richtige Richtung für Spanien. Entscheidend bleibt, dass der Druck auf das Land, auf alle Beteiligten hoch bleibt, und dazu ist der Zins durchaus ein ganz angemessenes Korrektiv."
Der Druck muss auch bestehen bleiben. Denn einige Experten sorgen sich schon, die beiden großen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank könnten die Schuldenstaaten dazu verleiten, in ihrem Reformeifer nachzulassen. So warnt auch Jan Bettink, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, das sei …
"… keine Dauerlösung, aber erstmal eine Sofortmedikation in Verbindung mit dem zweiten Tender, dass erstmal eine gewisse Ruhe an den Kapitalmärkten eingetreten ist."
Dass dies keine Dauerlösung ist, zeigt sich schon an den Schwierigkeiten der spanischen Banken, die unter der Last fauler Immobilienkredite leiden. So hat etwa die Caixabank gemeldet, sie habe 2,4 Milliarden Euro allein auf faule Hauskredite abschreiben müssen.
"Es war ein sehr ermutigendes, positives Signal, das auch in den letzten Wochen Spanien sehr gut und einfach Geld am Kapitalmarkt aufnehmen konnte. Allerdings: Die fundamentalen, strukturellen Probleme der spanischen Wirtschaft werden uns nach wie vor begleiten."
Denn Spanien sei in die zweite Rezession abgestürzt, das Risikoprofil immer noch recht hoch. Andererseits meint Frank Naab, Leiter Portfoliomanagement des Bankhauses Metzler:
"Grundsätzlich, glaube ich, wird etwas zu viel Bauch und etwas zu wenig Kopf beim Thema Spanien eingesetzt. Die Kommunikationspolitik der Regierung ist bisweilen zumindest unglücklich. Und es sind noch mal die Sorgen vor dem spanischen Bankensystem. Aber hier haben wir ja die EZB, die tief im Feld steht und die Bälle abfängt. Also wir glauben nicht, dass es noch mal zu einer Gefahr kommt wie im November, Dezember vergangenen Jahres."
Spanien hat schon die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Emissionen am Markt untergebracht. Doch musste das Land für seine zehnjährigen Anleihen jedoch mit gut 5,74 Prozent etwas mehr zahlen als bei der letzten Auktion, blieb aber unter der als kritisch erachteten Marke von 6 Prozent. Frank Naab:
"Ein erhöhter Satz ist natürlich zunächst schmerzhaft. Aber auf der anderen Seite muss relativ wenig umgeschuldet werden. Es geht schon etwas in die richtige Richtung für Spanien. Entscheidend bleibt, dass der Druck auf das Land, auf alle Beteiligten hoch bleibt, und dazu ist der Zins durchaus ein ganz angemessenes Korrektiv."
Der Druck muss auch bestehen bleiben. Denn einige Experten sorgen sich schon, die beiden großen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank könnten die Schuldenstaaten dazu verleiten, in ihrem Reformeifer nachzulassen. So warnt auch Jan Bettink, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, das sei …
"… keine Dauerlösung, aber erstmal eine Sofortmedikation in Verbindung mit dem zweiten Tender, dass erstmal eine gewisse Ruhe an den Kapitalmärkten eingetreten ist."
Dass dies keine Dauerlösung ist, zeigt sich schon an den Schwierigkeiten der spanischen Banken, die unter der Last fauler Immobilienkredite leiden. So hat etwa die Caixabank gemeldet, sie habe 2,4 Milliarden Euro allein auf faule Hauskredite abschreiben müssen.