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Fußball
Spaniens Nationaltrainer der Frauen freigestellt

Jorge Vilda, Trainer von Spaniens Fußball-Nationalteam der Frauen, ist von seinen Aufgaben entbunden worden. Das bestätigte der spanische Verband, der die frühere Nationalspielerin Montse Tomé als Nachfolgerin nominierte. Vilda gilt als enger Verbündeter von Verbandspräsident Luis Rubiales, der bei der Siegerehrung der spanischen Weltmeisterinnen in Sydney die Spielerin Jenni Hermoso mit beiden Händen festgehalten und auf den Mund geküsst hatte.

    Der bisherige spanische Nationaltrainer der Frauen, Jorge Vilda, in einem grauen Anzug mit Krawatte
    Der bisherige spanische Nationaltrainer der Frauen, Jorge Vilda (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Jose Breton)
    Die Spielerin betont, dass dies nicht einvernehmlich geschehen sei. Trainer Vilda hatte Rubiales bei einer Rede applaudiert, in der er einen Rücktritt ablehnte und von "falschem Feminismus" sprach, als es um die Kritik an ihm ging. Vilda bat später um Entschuldigung dafür, applaudiert zu haben. 15 Spielerinnen des spanischen Teams waren schon im September 2022 in einen Streik getreten, um gegen die Methoden des Trainers zu protestieren, aber Rubiales verteidigte Vilda und beließ ihn im Amt.
    Während Vilda als Angestellter der Verbands nun freigestellt ist, bleibt Rubiales als 2018 gewählter und 2020 wiedergewählter Präsident im Amt. Der Weltverband FIFA hat den Verbandspräsidenten vorläufig für die Dauer von 90 Tagen suspendiert, ein Disziplinarverfahren läuft. Auch die Staatsanwaltschaft in Madrid und die spanischen Sportgerichtsbarkeit wurden aktiv, zudem fordern große Teile der spanischen Politik den Rücktritt des Verbandschefs, der außerdem Vizepräsident der UEFA ist. Die Regionalverbände Spaniens verlangten ebenfalls nach einem Ende von Rubiales' Präsidentschaft. 
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.