
Die 50-Jährige war in 70 Meter Tiefe anderthalb Jahre ganz allein - auch ohne natürliches Licht und ohne Zeitbezug. Untersucht werden sollte, welche Auswirkungen komplette Isolation auf Körper und Geist haben. Ein Unterstützerteam hat sie mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt. Die Lieferungen wurden an einem vereinbarten Punkt in der Höhle abgelegt. Kontakt hatten Flamini und das Team dabei nicht.
Nur einmal musste das Experiment für eine Woche unterbrochen werden. Es musste ein Router repariert werden, mit dem sie im Notfall hätte Hilfe rufen können. Die Zeit der Reparatur verbrachte sie überirdisch in einem Zelt - auch da ohne Kontakt zu anderen Menschen.
Zeit mit Lesen, Malen, Sport und Stricken gefüllt
Nach Abschluss des Experiments sprach die 50-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz von einer beispiellosen Erfahrung. Ihre Zeit unter der Erde verbrachte sie mit Lesen, Malen, Sport und Stricken. Beatriz Flamini sagte, die Zeit sei an ihr vorbeigeflogen. Sie habe die Höhle gar nicht verlassen wollen. Als ihr Team sie nach den 500 Tagen holen wollte, sei sie überrascht gewesen. Außerdem habe sie ihr Buch noch nicht zu Ende gelesen.
Flamini war mit 48 Jahren in die Höhle gegangen und feierte dort zwei Geburtstage. Nichts mitbekommen hat sie unter anderem vom Start des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, dem Tod der Queen und dem Verlauf der Pandemie.
Mit ihren 500 Tagen in der Höhle schafft es Flamini jetzt ins Guinessbuch der Rekorde.
Diese Nachricht wurde am 15.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.