Nicht reichen Geld, wir Arbeit Polen, ne. Das muss machen hier. Darum kommen.
Bezahlt wird nach Leistung. Je mehr Kilo im Körbchen, desto mehr Geld gibt es. An guten Tagen kann der Studenlohn acht oder neun Euro betragen. Pech nur, wenn der Spargel wegen Regen und Kälte nicht wachsen will. Robert Sinicki ist dennoch zufrieden:
Reicht, reicht. Einmal das, einmal das. Zum Beispiel jetzt ist nicht viel Spargel - dass ein bisschen Minus in meiner Tasche, aber reicht.
Der 35-Jährige arbeitet in Polen in einer Autowerkstatt. Wenn er nach Hause fährt, hat er in den sechs Wochen vielleicht 3.000 Euro verdient. In Polen müsste er dafür fast drei Mal so viel arbeiten:
Heute ist nicht gut – wenig, wenig! Wetter nicht gut. Sonne ist gut, aber Regen, Regen - keine Spargel!
Kollege Jan Stefanowicz kommt seit elf Jahren mit seinen Brüdern und Söhnen zu Bauer Pries. Die Ernte des heutigen Morgens packt er ins Heck seines neuen Opel, auf den er stolz verweist. Und ab geht´s zurück zum Hof. Wilhelm Pries erzählt:
Gestern abend haben wir noch sehr hohe Niederschläge gehabt, dass der Boden stark zusammengeregnet ist und heute morgen nicht so viel Ertrag da ist. Wenn wir aber die nächste Woche erleben, wo wir dann 25 Grad erwarten, dann kommen die auch mit strahlenden Gesichtern an und haben - im Endeffekt ist es so, dass sie ja nicht hierhin kommen, weil sie uns einen Gefallen tun wollen, sondern sie wollen hier wirklich Geld verdienen.
Bis dahin sind jedoch immer einige Verwaltungshürden zu nehmen. Marita Pries, die Chefin, erklärt, wie es geht:
Ich hab eine Liste von Leuten, die gerne kommen möchten, und dann geben wir diese Einstellungszusage, die wir unterschreiben, zum Arbeitsamt, da wird die vier Wochen im Computer gespeichert, ob sich eventuell Arbeitslose melden und möchten den Job übernehmen, und nach vier Wochen geht das dann weiter über Bonn nach Polen zur deutschen Botschaft und da werden dann die Leute direkt aufgefordert, sich da zu melden und ihr Visa einzureichen. Und diese ganze Prozedur dauert so zirka drei Monate. Also drei Monate vorher müssen wir das schon in Stil stoßen.
In Bonn sitzt die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit. Hier werden die Verträge unter anderen von Dirk Trawinski erfasst. Gleichzeitig prüfen er und sein Team, ob die Saisonkräfte ihre drei Monate nicht schon voll haben, in denen sie in Deutschland Geld verdienen dürfen:
Wir hatten in den letzten Jahren eine kontinuierliche Steigerung in diesem Verfahren. Im Jahr 2002 sind im Bereich Saison insgesamt gut 298-tausend Arbeitnehmer aus osteuropäischen Ländern zu uns gekommen. Für den Bereich Landwirtschaft, Hotel, Gastronomie – das konzentriert sich insbesondere auf die Erntezeiten – Spargel, Erdbeeren sind ein ganz großer Anteil dabei und der größte Anteil der Arbeitnehmer kommt schon seit jeher aus Polen. Polen ist da das größte Land mit weitem Abstand, dann folgt auf Platz zwei Rumänien und Platz drei ist die Slowakei.
Auf dem Hof beginnt das Waschen. Die sandige münsterländische Erde fließt ab und hervor kommt der weiße Spargel. Bevor sortiert wird, ziehen sich die Arbeiter in ihre blauen Wohncontainer zurück: Mittagspause mit Konservenkost. Aufwändiges Kochen, gar Essengehen? Dafür haben sie weder Zeit noch Geld, sagen sie. Wilhelm Pries hat in den 14 Jahren, in denen er fast nur Polen beschäftigt, selten Saufgelage erlebt:
Wir sind mit unsern Leuten eigentlich rundum zufrieden, wenn einer Geburtstag hat, dann kann man von dem am nächsten Tag vielleicht nicht ganz so viel verlangen, aber das ist in Deutschland ja nicht anders.
Bezahlt wird nach Leistung. Je mehr Kilo im Körbchen, desto mehr Geld gibt es. An guten Tagen kann der Studenlohn acht oder neun Euro betragen. Pech nur, wenn der Spargel wegen Regen und Kälte nicht wachsen will. Robert Sinicki ist dennoch zufrieden:
Reicht, reicht. Einmal das, einmal das. Zum Beispiel jetzt ist nicht viel Spargel - dass ein bisschen Minus in meiner Tasche, aber reicht.
Der 35-Jährige arbeitet in Polen in einer Autowerkstatt. Wenn er nach Hause fährt, hat er in den sechs Wochen vielleicht 3.000 Euro verdient. In Polen müsste er dafür fast drei Mal so viel arbeiten:
Heute ist nicht gut – wenig, wenig! Wetter nicht gut. Sonne ist gut, aber Regen, Regen - keine Spargel!
Kollege Jan Stefanowicz kommt seit elf Jahren mit seinen Brüdern und Söhnen zu Bauer Pries. Die Ernte des heutigen Morgens packt er ins Heck seines neuen Opel, auf den er stolz verweist. Und ab geht´s zurück zum Hof. Wilhelm Pries erzählt:
Gestern abend haben wir noch sehr hohe Niederschläge gehabt, dass der Boden stark zusammengeregnet ist und heute morgen nicht so viel Ertrag da ist. Wenn wir aber die nächste Woche erleben, wo wir dann 25 Grad erwarten, dann kommen die auch mit strahlenden Gesichtern an und haben - im Endeffekt ist es so, dass sie ja nicht hierhin kommen, weil sie uns einen Gefallen tun wollen, sondern sie wollen hier wirklich Geld verdienen.
Bis dahin sind jedoch immer einige Verwaltungshürden zu nehmen. Marita Pries, die Chefin, erklärt, wie es geht:
Ich hab eine Liste von Leuten, die gerne kommen möchten, und dann geben wir diese Einstellungszusage, die wir unterschreiben, zum Arbeitsamt, da wird die vier Wochen im Computer gespeichert, ob sich eventuell Arbeitslose melden und möchten den Job übernehmen, und nach vier Wochen geht das dann weiter über Bonn nach Polen zur deutschen Botschaft und da werden dann die Leute direkt aufgefordert, sich da zu melden und ihr Visa einzureichen. Und diese ganze Prozedur dauert so zirka drei Monate. Also drei Monate vorher müssen wir das schon in Stil stoßen.
In Bonn sitzt die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit. Hier werden die Verträge unter anderen von Dirk Trawinski erfasst. Gleichzeitig prüfen er und sein Team, ob die Saisonkräfte ihre drei Monate nicht schon voll haben, in denen sie in Deutschland Geld verdienen dürfen:
Wir hatten in den letzten Jahren eine kontinuierliche Steigerung in diesem Verfahren. Im Jahr 2002 sind im Bereich Saison insgesamt gut 298-tausend Arbeitnehmer aus osteuropäischen Ländern zu uns gekommen. Für den Bereich Landwirtschaft, Hotel, Gastronomie – das konzentriert sich insbesondere auf die Erntezeiten – Spargel, Erdbeeren sind ein ganz großer Anteil dabei und der größte Anteil der Arbeitnehmer kommt schon seit jeher aus Polen. Polen ist da das größte Land mit weitem Abstand, dann folgt auf Platz zwei Rumänien und Platz drei ist die Slowakei.
Auf dem Hof beginnt das Waschen. Die sandige münsterländische Erde fließt ab und hervor kommt der weiße Spargel. Bevor sortiert wird, ziehen sich die Arbeiter in ihre blauen Wohncontainer zurück: Mittagspause mit Konservenkost. Aufwändiges Kochen, gar Essengehen? Dafür haben sie weder Zeit noch Geld, sagen sie. Wilhelm Pries hat in den 14 Jahren, in denen er fast nur Polen beschäftigt, selten Saufgelage erlebt:
Wir sind mit unsern Leuten eigentlich rundum zufrieden, wenn einer Geburtstag hat, dann kann man von dem am nächsten Tag vielleicht nicht ganz so viel verlangen, aber das ist in Deutschland ja nicht anders.