Über den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen redet Kora Kristof besonders gern. Die Leiterin des Themenbereichs "Materialeffizienz" beim Wuppertal Institut sagt: Werden Ressourcen umsichtig eingesetzt, gewinnt jeder. Umwelt und menschliche Gesellschaften:
"Man hat Emissionen, man hat Giftstoffe, die frei werden. Aber auch - und daran denkt man nicht zuerst - soziale Probleme, denken sie an die Arbeitsbedingungen in manchen Minen im Ausland. Es gibt große kriegerische Konflikte um Rohstoffe. Also man hat ein sehr breites Spektrum von Nachhaltigkeitsaspekten, die mit Ressourcen verbunden sind. Setzt man Ressourcen sparsam ein, kann man viele Probleme gleichzeitig lösen."
Aber auch die Wirtschaft spare bares Geld. Denn immerhin seien die Rohstoffkosten im produzierenden Gewerbe heute höher als die Personalkosten. Dass es beim schonenden Umgang mit Ressourcen in der Praxis dann doch viele Interessenkonflikte gibt, zeigen die heißen Diskussionen ums das Energiesparen.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Rohstoffeffizienz im Vergleich zu 1994 zu verdoppeln. Das heißt: Für dasselbe Bruttoinlandsprodukt sollen nur noch halb so viele Rohstoffe verbraucht werden. So ein Ziel sei der erste Schritt in die richtige Richtung, sagt Kora Kristof vom Wuppertal-Institut vor 50 Teilnehmern der Rohstoff-Tagung des Naturschutzbundes. Dann müsse die Politik dafür sorgen, dass neue, Ressourcen schonende Produkte in den Markt kommen und Verbreitung finden. Hier kommen die Verbraucher ins Spiel. Sie müssten besser aufgeklärt werden. Denn die derzeit dominierende Ressource Energie dränge andere Einsparpotenziale in den Hintergrund. Beispiel: Ernährung:
"Man muss wissen, dass nur die Verbraucher 30 Prozent der Lebensmittel wegwerfen. Und wenn man die Kette zurück verfolgt bis zum Handel, kommen überhaupt nur 20 Prozent der Lebensmittel irgendwann mal im Magen an. Das ist natürlich ein riesiger Ressourcenverbrauch, ein riesiger Energieverbrauch."
Verbraucher sollten also nur kaufen, was sie auch essen. Das klingt banal, aber viel mehr Anhaltspunkte hätten Verbraucher heute kaum, wenn sie Ressourcen schonend einkaufen wollen:
"Wenn sie zum Beispiel auf ihren Ring am Finger gucken. Das sind nur ein paar Gramm Gold. Aber durch diesen Goldring wurden 30 Tonnen Ressourcen verbraucht."
Das kann auch der mündigste Verbraucher nicht wissen, sagt Olaf Tschimpke, Vorsitzender des Naturschutzbundes. Seine Forderung:
"Natürlich braucht man vernünftige Kennzeichnungspflichten. Der Verbraucher muss wissen, wie viel Wasser man braucht, um einen Jogurtbecher herzustellen. Das muss er wissen. Das weiß er aber heute nicht. Und da muss auch von der Politik noch an der Kennzeichnungspflicht etwas gemacht werden."
Damit auch die Wirtschaft sparsamer mit Ressourcen umgeht, forderte Kora Kristof vom Wuppertalinstitut zunächst realistische Bestandsaufnahmen. Viele kleine Betriebe wüssten nicht, wie hoch ihre Stromrechnung ist oder der Wasserverbrauch. Schon heute gebe es jedoch IT-Systeme, die helfen, viele Ressourcen einzusparen. Wie man aus Holz nicht nur Zellstoff macht, berichtete Ferdinand Graf von Keyserlingk vom führenden Zellstoffproduzenten Mercer:
"Wir gewinnen da noch Biomethan draus und das sogenannte Tallöl, das ist ein biogenes Öl letztlich mit Eigenschaften ähnlich dem von Heizöl. Und nur was wir stofflich überhaupt nicht nutzen können, wird anschließend sehr effizient verbrannt. Wir nutzen den Dampf, der daraus entsteht wieder für unsere Produktion, wir nutzen die Elektrizität für unsere Produktion, wir speisen sehr viel Strom aus und gewinnen aus der Schlacke sogar noch die Kochchemikalien zurück, die wir dann wieder vorne brauchen, um das Holz aufzuspalten. Das ist praktisch ein vollständig geschlossener Kreislauf."
Unternehmen können sich mit Fragen an die neu eingerichtete Agentur für Materialeffizienz wenden.
"Man hat Emissionen, man hat Giftstoffe, die frei werden. Aber auch - und daran denkt man nicht zuerst - soziale Probleme, denken sie an die Arbeitsbedingungen in manchen Minen im Ausland. Es gibt große kriegerische Konflikte um Rohstoffe. Also man hat ein sehr breites Spektrum von Nachhaltigkeitsaspekten, die mit Ressourcen verbunden sind. Setzt man Ressourcen sparsam ein, kann man viele Probleme gleichzeitig lösen."
Aber auch die Wirtschaft spare bares Geld. Denn immerhin seien die Rohstoffkosten im produzierenden Gewerbe heute höher als die Personalkosten. Dass es beim schonenden Umgang mit Ressourcen in der Praxis dann doch viele Interessenkonflikte gibt, zeigen die heißen Diskussionen ums das Energiesparen.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Rohstoffeffizienz im Vergleich zu 1994 zu verdoppeln. Das heißt: Für dasselbe Bruttoinlandsprodukt sollen nur noch halb so viele Rohstoffe verbraucht werden. So ein Ziel sei der erste Schritt in die richtige Richtung, sagt Kora Kristof vom Wuppertal-Institut vor 50 Teilnehmern der Rohstoff-Tagung des Naturschutzbundes. Dann müsse die Politik dafür sorgen, dass neue, Ressourcen schonende Produkte in den Markt kommen und Verbreitung finden. Hier kommen die Verbraucher ins Spiel. Sie müssten besser aufgeklärt werden. Denn die derzeit dominierende Ressource Energie dränge andere Einsparpotenziale in den Hintergrund. Beispiel: Ernährung:
"Man muss wissen, dass nur die Verbraucher 30 Prozent der Lebensmittel wegwerfen. Und wenn man die Kette zurück verfolgt bis zum Handel, kommen überhaupt nur 20 Prozent der Lebensmittel irgendwann mal im Magen an. Das ist natürlich ein riesiger Ressourcenverbrauch, ein riesiger Energieverbrauch."
Verbraucher sollten also nur kaufen, was sie auch essen. Das klingt banal, aber viel mehr Anhaltspunkte hätten Verbraucher heute kaum, wenn sie Ressourcen schonend einkaufen wollen:
"Wenn sie zum Beispiel auf ihren Ring am Finger gucken. Das sind nur ein paar Gramm Gold. Aber durch diesen Goldring wurden 30 Tonnen Ressourcen verbraucht."
Das kann auch der mündigste Verbraucher nicht wissen, sagt Olaf Tschimpke, Vorsitzender des Naturschutzbundes. Seine Forderung:
"Natürlich braucht man vernünftige Kennzeichnungspflichten. Der Verbraucher muss wissen, wie viel Wasser man braucht, um einen Jogurtbecher herzustellen. Das muss er wissen. Das weiß er aber heute nicht. Und da muss auch von der Politik noch an der Kennzeichnungspflicht etwas gemacht werden."
Damit auch die Wirtschaft sparsamer mit Ressourcen umgeht, forderte Kora Kristof vom Wuppertalinstitut zunächst realistische Bestandsaufnahmen. Viele kleine Betriebe wüssten nicht, wie hoch ihre Stromrechnung ist oder der Wasserverbrauch. Schon heute gebe es jedoch IT-Systeme, die helfen, viele Ressourcen einzusparen. Wie man aus Holz nicht nur Zellstoff macht, berichtete Ferdinand Graf von Keyserlingk vom führenden Zellstoffproduzenten Mercer:
"Wir gewinnen da noch Biomethan draus und das sogenannte Tallöl, das ist ein biogenes Öl letztlich mit Eigenschaften ähnlich dem von Heizöl. Und nur was wir stofflich überhaupt nicht nutzen können, wird anschließend sehr effizient verbrannt. Wir nutzen den Dampf, der daraus entsteht wieder für unsere Produktion, wir nutzen die Elektrizität für unsere Produktion, wir speisen sehr viel Strom aus und gewinnen aus der Schlacke sogar noch die Kochchemikalien zurück, die wir dann wieder vorne brauchen, um das Holz aufzuspalten. Das ist praktisch ein vollständig geschlossener Kreislauf."
Unternehmen können sich mit Fragen an die neu eingerichtete Agentur für Materialeffizienz wenden.