Aus dem Dach des seltsamen Gewächshauses mitten im knochentrockenen Almeria ragt ein durchsichtiger Turm empor. Das ungewöhnliche Konstrukt verbraucht bereits jetzt rund zwei Drittel weniger Wasser als herkömmliche Gewächshäuser. Zusätzlich spart es Energie: Deshalb haben die Erfinder ihr Projekt "Watergy" getauft, ein Kunstwort aus "Water" und "Energy". Leiter Martin Buchholz hofft, den Wasserverbrauch künftig weiter reduzieren zu können, indem man die Hülle des Gewächshaus noch undurchlässiger macht: "Alles, was jetzt an Wasser heraus geht, sind Lüftungsverluste durch irgendwelche kleinen Ritzen. An den Notlüftungsklappen haben wir noch Öffnungen, da müssen wir noch dran arbeiten und auch das Kühlsystem verbessern, sodass wir irgendwann gar keine Notlüftungsklappen mehr brauchen, sondern wirklich ein geschlossenen Gewächshaus haben."
Der sieben Meter hohe Turm aus durchsichtigen Kunststoffwänden fungiert als eine Art Kühlturm. Unter den Treibhaus-Folien wird es den Pflanzen bei der brennenden Sonne schnell zu heiß. Statt die überhitzte Feuchtluft einfach hinaus zu lassen, steigt sie jetzt zunächst im Aufbau empor. Martin Buchholz: "In dem Turm haben wir einen Schacht, einen so genannten Kühlschacht, der einen Wärmetauscher beinhaltet. Hier wird kaltes Wasser durchgeführt. Die Luft, die erhitzt und befeuchtet wurde und nach oben stieg, wird wieder abgekühlt, wird schwerer und fällt wieder herunter."
Der Wärmeaustauscher nimmt zugleich Energie auf. Das um rund zehn Grad erwärmte Kühlwasser wird dann in isolierten Tanks gespeichert. Klingt einfach, aber die genaue Abstimmung zwischen Wärmetauscher und Speicher war ziemlich knifflig, erklärt Gebäudetechniker Patrick Joche vom Watergy-Team: "Wenn wir zum Beispiel viele Pflanzen im Gewächshaus haben, dann kühlen die Pflanzen stark und der Wärmeaustauscher muss weniger aktiv sein. Wenn wir kleine Pflanzen im System haben oder gar keine Pflanzen, müssen wir den Wärmeaustauscher stärker einstellen, um die Wärme wieder aus dem System zu bringen. Und das Ganze ist ohne Simulation kaum zu erfassen, und da waren wir schon eine Zeit lang beschäftigt, bis wir überhaupt wussten, was da drin passieren würde."
In der Nacht sorgt das gespeicherte Warmwasser dafür, dass es den Pflanzen im Gewächshaus nicht zu kalt wird. Das Watergy-Gewächshaus ist auch für echte Wüstenregionen geeignet, in denen noch größerer Wassermangel herrscht und die Temperaturen zwischen Tag und Nacht extrem schwanken. Zusätzlich kann die Gewächshausluft mit Meereswasser befeuchtet werden. Wenn es an den Kühlflächen kondensiert, lässt sich so frisches Süßwasser gewinnen. "Wir versuchen, verschiedene Sachen zusammen zu bringen, die zusammen die Wirtschaftlichkeit erreichen sollen", ergänzt Ingenieur Buchholz. "Wir brauchten zum Beispiel überhaupt keine Pestizide: Da kommen überhaupt keine Insekten rein."
Noch ist der Bau eines solchen Gewächshauses recht teuer. Das Wasser dagegen wird zumindest in Almeria für die Obst- und Gemüseanbauer immer noch kräftig subventioniert. Vor allem unter Umweltschützern regt sich dagegen aber auch Widerstand. Deshalb zeigen einige Landwirte bereits reges Interesse für das Ressourcen schonende Gewächshaus.
[Quelle: William Vorsatz]
Der sieben Meter hohe Turm aus durchsichtigen Kunststoffwänden fungiert als eine Art Kühlturm. Unter den Treibhaus-Folien wird es den Pflanzen bei der brennenden Sonne schnell zu heiß. Statt die überhitzte Feuchtluft einfach hinaus zu lassen, steigt sie jetzt zunächst im Aufbau empor. Martin Buchholz: "In dem Turm haben wir einen Schacht, einen so genannten Kühlschacht, der einen Wärmetauscher beinhaltet. Hier wird kaltes Wasser durchgeführt. Die Luft, die erhitzt und befeuchtet wurde und nach oben stieg, wird wieder abgekühlt, wird schwerer und fällt wieder herunter."
Der Wärmeaustauscher nimmt zugleich Energie auf. Das um rund zehn Grad erwärmte Kühlwasser wird dann in isolierten Tanks gespeichert. Klingt einfach, aber die genaue Abstimmung zwischen Wärmetauscher und Speicher war ziemlich knifflig, erklärt Gebäudetechniker Patrick Joche vom Watergy-Team: "Wenn wir zum Beispiel viele Pflanzen im Gewächshaus haben, dann kühlen die Pflanzen stark und der Wärmeaustauscher muss weniger aktiv sein. Wenn wir kleine Pflanzen im System haben oder gar keine Pflanzen, müssen wir den Wärmeaustauscher stärker einstellen, um die Wärme wieder aus dem System zu bringen. Und das Ganze ist ohne Simulation kaum zu erfassen, und da waren wir schon eine Zeit lang beschäftigt, bis wir überhaupt wussten, was da drin passieren würde."
In der Nacht sorgt das gespeicherte Warmwasser dafür, dass es den Pflanzen im Gewächshaus nicht zu kalt wird. Das Watergy-Gewächshaus ist auch für echte Wüstenregionen geeignet, in denen noch größerer Wassermangel herrscht und die Temperaturen zwischen Tag und Nacht extrem schwanken. Zusätzlich kann die Gewächshausluft mit Meereswasser befeuchtet werden. Wenn es an den Kühlflächen kondensiert, lässt sich so frisches Süßwasser gewinnen. "Wir versuchen, verschiedene Sachen zusammen zu bringen, die zusammen die Wirtschaftlichkeit erreichen sollen", ergänzt Ingenieur Buchholz. "Wir brauchten zum Beispiel überhaupt keine Pestizide: Da kommen überhaupt keine Insekten rein."
Noch ist der Bau eines solchen Gewächshauses recht teuer. Das Wasser dagegen wird zumindest in Almeria für die Obst- und Gemüseanbauer immer noch kräftig subventioniert. Vor allem unter Umweltschützern regt sich dagegen aber auch Widerstand. Deshalb zeigen einige Landwirte bereits reges Interesse für das Ressourcen schonende Gewächshaus.
[Quelle: William Vorsatz]