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Sparzwänge am Berliner Otto-Suhr-Institut

Es gibt nur einen einzigen afrikanischen Wissenschaftler, der in Berlin über Afrika lehrt - der Politologe Kum' a Ndumbe aus Kamerun. Dieser andere Blick auf Afrika - "nicht der ethnologische und nicht der kolonialistische", sagt Dumbe - macht die Vorlesung des Politologieprofessors zum Erfolg. Doch die Zukunft dieser Veranstaltung ist ungewiss, muss doch das Otto-Suhr-Institut in den nächsten Jahren fast die Hälfte seiner Professuren einsparen. "Das heißt zwangsläufig, dass viele Arbeitsbereiche nicht mehr stattfinden werden, der Bereich Afrika ist nur einer davon", erklärt Dekan Eberhard Sandschneider.

    Der Politologe Kum' a Ndumbe und seine Studierenden haben eine Petition an den Präsidenten der FU geschickt. Der Vorschlag: die FU solle noch ein oder zwei Semester zahlen, in der Zwischenzeit könnte nach Sponsoren für die Afrika-Professur gesucht werden. Kum' a Ndumbe selber ist enttäuscht über die Pläne des Otto-Suhr-Instituts. Deren Leitung übernehme einfach bestimmte Vorurteil, ohne sie zu hinterfragen. "Afrika ist Aids, ist Krieg, ist Hunger, Afrika ist nicht wichtig. Dieses Bild prägt auch die deutschen Wissenschaftler."

    Der 55jährige Kameruner Politologie-Professor gibt nicht auf. Er hat der FU jetzt ein neues Konzept für einen Master-Studiengang Afrika vorgestellt. Dieses Konzept will er umsetzen, in Deutschland oder anderswo.

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    Professor Kum' a Ndumbe und seine Studierenden haben auch einen Internetauftritt erarbeitet.