Die Juristische Fakultät ist stolz auf ihn - 14 Punkte im 1. Staatsexamen - damit war er nach der Wende erst der zweite Einser-Jurist in Sachsen. Marc Lehr hatte nach dem Traumabschluss den Einstieg in seine wissenschaftliche Karriere an der TU Dresden bereits geplant.
Ich wollte nach dem ersten Staatsexamen hier als wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten, weil ich auch durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft hier Gefallen daran gefunden habe, wissenschaftlich tätig zu sein und wollte das mit meiner Promotion verknüpfen.
Marc Lehr arbeitete seit dem 6. Semester als studentische Hilfskraft. Der 24-jährige hatte seinen Professor Joachim Lege überzeugt - mit eifriger Beteiligung in den Vorlesungen und einem brillanten Vortrag über die Regulierung nach dem Telekommunikationsgesetz. Doch dann das Problem. Dem Professor stand immer weniger Geld für seine Hilfskräfte zur Verfügung:
Joachim Lege, Professor für Öffentliches Recht an der TU Dresden: Ich hatte angefangen, als ich hier begann, 3 studentische Hilfskräfte mit angemessener Stundenzahl. Am Ende hatte ich im letzten Sommersemester insgesamt noch 3 Stunden pro Woche und dann habe ich deshalb eine studentische Hilfskraft beschäftigt, die in früheren Semestern ist, weil ich sie noch heranziehen will und habe Herrn Lehr auch noch herangezogen, aber aus der eigenen Tasche bezahlt.
An diesem Zustand sind nach Meinung von Jura-Professor Joachim Lege die Sparmaßnahmen und Haushaltssperren der Sächsischen Landesregierung Schuld. Die sich - indirekt - auch auf die Hochschulen durchschlagen. Die Mittel der Landesregierung für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sind zwar in den vergangenen und auch in diesem Jahr konstant geblieben - außerdem sind Stellen für Hilfswissenschaftler aus dem aktuellen Stellenbesetzungsstopp ausgenommen. Das Geld vom Land hat allerdings nie für die Finanzierung der Hilfswissenschaftler an der TU Dresden ausgereicht, die Uni hat immer kräftig draufgelegt. Und genau dieses Geld fällt nun nach und nach weg.
Achim Mehlhorn, Rektor TU Dresden: Ich denke, dass die Universität etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro für diesen Zweck nicht ausgeben kann dieses Jahr. Und da wissenschaftliche Hilfskräfte nicht so irre viel verdienen, können sie sich vorstellen, dass das eine große Zahl ist, die dabei ausfällt.
Trotzdem sei dem Rektor bis jetzt noch kein solcher Fall wie bei Jura-Professor Lege bekannt. Bisher habe es immer noch Möglichkeiten gegeben, Hilfswissenschaftler einzustellen. Das Gerangel um die Hilfskräfte ist aber nur ein Beispiel dafür, wie verunsichert die sächsischen Universitäten und Hochschulen momentan sind. Durch die aktuelle Haushaltssperre sind 30 Prozent der Mittel für dieses Jahr blockiert.
Achim Mehlhorn, Rektor TU Dresden: Das kann man vielleicht einmal überleben, aber wenn man das jetzt zur Methode macht und jedes Jahr einen solchen beträchtlichen Teil des Sachbudgets spart, dann wird man eine permanent sinkende Qualität der Ausbildungsstätten ernten. Entweder es kollabiert dann oder man muss viel mehr Geld aufwenden, um das wieder hochzufahren.
Der geplante Hochschulkonsens in Sachsen soll helfen, zumindest wieder verlässlich planen zu können. Zwar bleibt es bei den anvisierten 715 Stellenstreichungen bis zum Jahr 2010 - und auch die Sachmittel bleiben gleich. Allerdings haben die Rektoren bis zum 30. September Zeit, ein Strukturkonzept vorzulegen, aus dem dann der neue Konsens gestrickt werden soll. Der neue Wissenschaftsminister und der neue Ministerpräsident haben den Hochschulen außer den Stellenstreichungen bislang keine weiteren Vorgaben gemacht. Einen kleinen Handlungsspielraum wolle man noch lassen, sagt der Abteilungsleiter im Wissenschaftsministerium, Gert Maibaum.
Dr. Gert Maibaum, Abteilungsleiter Hochschulen, Sächsisches Wissenschaftsministerium: Dann kommt es darauf an, dass wir diese Konzepte ineinanderschieben. Dass alles passfähig ist und dann werden weitere Beratungen durchgeführt werden müssen, an den Stellen, wo das nicht der Fall ist. Und ich denke, dass wir dann gegen Jahresende diese Konzepte auf dem Tisch liegen haben werden. Und das wird auch die Zeit sein, wo der Konsens abgeschlossen werden kann.
Das Wissenschaftsministerium hofft, dass Sachsen auch mit dem einschneidenden Konsens ein attraktiver Studienstandort bleibt - so dass auch Einser-Jurist Marc Lehr eine Zukunft an der TU Dresden hat.
Für meine weitere Zukunft habe ich mir vorgestellt, weiter hier wissenschaftlich tätig sein zu können und diese Tätigkeit auch mit meiner Promotion zu verknüpfen, um dann nach dem 2. Staatsexamen vielleicht wieder an die Uni zurückzukommen. Hier bei Campus und Karriere wünsche ich mir den Musiktitel: Fields of Gold von Sting.
Ich wollte nach dem ersten Staatsexamen hier als wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten, weil ich auch durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft hier Gefallen daran gefunden habe, wissenschaftlich tätig zu sein und wollte das mit meiner Promotion verknüpfen.
Marc Lehr arbeitete seit dem 6. Semester als studentische Hilfskraft. Der 24-jährige hatte seinen Professor Joachim Lege überzeugt - mit eifriger Beteiligung in den Vorlesungen und einem brillanten Vortrag über die Regulierung nach dem Telekommunikationsgesetz. Doch dann das Problem. Dem Professor stand immer weniger Geld für seine Hilfskräfte zur Verfügung:
Joachim Lege, Professor für Öffentliches Recht an der TU Dresden: Ich hatte angefangen, als ich hier begann, 3 studentische Hilfskräfte mit angemessener Stundenzahl. Am Ende hatte ich im letzten Sommersemester insgesamt noch 3 Stunden pro Woche und dann habe ich deshalb eine studentische Hilfskraft beschäftigt, die in früheren Semestern ist, weil ich sie noch heranziehen will und habe Herrn Lehr auch noch herangezogen, aber aus der eigenen Tasche bezahlt.
An diesem Zustand sind nach Meinung von Jura-Professor Joachim Lege die Sparmaßnahmen und Haushaltssperren der Sächsischen Landesregierung Schuld. Die sich - indirekt - auch auf die Hochschulen durchschlagen. Die Mittel der Landesregierung für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sind zwar in den vergangenen und auch in diesem Jahr konstant geblieben - außerdem sind Stellen für Hilfswissenschaftler aus dem aktuellen Stellenbesetzungsstopp ausgenommen. Das Geld vom Land hat allerdings nie für die Finanzierung der Hilfswissenschaftler an der TU Dresden ausgereicht, die Uni hat immer kräftig draufgelegt. Und genau dieses Geld fällt nun nach und nach weg.
Achim Mehlhorn, Rektor TU Dresden: Ich denke, dass die Universität etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro für diesen Zweck nicht ausgeben kann dieses Jahr. Und da wissenschaftliche Hilfskräfte nicht so irre viel verdienen, können sie sich vorstellen, dass das eine große Zahl ist, die dabei ausfällt.
Trotzdem sei dem Rektor bis jetzt noch kein solcher Fall wie bei Jura-Professor Lege bekannt. Bisher habe es immer noch Möglichkeiten gegeben, Hilfswissenschaftler einzustellen. Das Gerangel um die Hilfskräfte ist aber nur ein Beispiel dafür, wie verunsichert die sächsischen Universitäten und Hochschulen momentan sind. Durch die aktuelle Haushaltssperre sind 30 Prozent der Mittel für dieses Jahr blockiert.
Achim Mehlhorn, Rektor TU Dresden: Das kann man vielleicht einmal überleben, aber wenn man das jetzt zur Methode macht und jedes Jahr einen solchen beträchtlichen Teil des Sachbudgets spart, dann wird man eine permanent sinkende Qualität der Ausbildungsstätten ernten. Entweder es kollabiert dann oder man muss viel mehr Geld aufwenden, um das wieder hochzufahren.
Der geplante Hochschulkonsens in Sachsen soll helfen, zumindest wieder verlässlich planen zu können. Zwar bleibt es bei den anvisierten 715 Stellenstreichungen bis zum Jahr 2010 - und auch die Sachmittel bleiben gleich. Allerdings haben die Rektoren bis zum 30. September Zeit, ein Strukturkonzept vorzulegen, aus dem dann der neue Konsens gestrickt werden soll. Der neue Wissenschaftsminister und der neue Ministerpräsident haben den Hochschulen außer den Stellenstreichungen bislang keine weiteren Vorgaben gemacht. Einen kleinen Handlungsspielraum wolle man noch lassen, sagt der Abteilungsleiter im Wissenschaftsministerium, Gert Maibaum.
Dr. Gert Maibaum, Abteilungsleiter Hochschulen, Sächsisches Wissenschaftsministerium: Dann kommt es darauf an, dass wir diese Konzepte ineinanderschieben. Dass alles passfähig ist und dann werden weitere Beratungen durchgeführt werden müssen, an den Stellen, wo das nicht der Fall ist. Und ich denke, dass wir dann gegen Jahresende diese Konzepte auf dem Tisch liegen haben werden. Und das wird auch die Zeit sein, wo der Konsens abgeschlossen werden kann.
Das Wissenschaftsministerium hofft, dass Sachsen auch mit dem einschneidenden Konsens ein attraktiver Studienstandort bleibt - so dass auch Einser-Jurist Marc Lehr eine Zukunft an der TU Dresden hat.
Für meine weitere Zukunft habe ich mir vorgestellt, weiter hier wissenschaftlich tätig sein zu können und diese Tätigkeit auch mit meiner Promotion zu verknüpfen, um dann nach dem 2. Staatsexamen vielleicht wieder an die Uni zurückzukommen. Hier bei Campus und Karriere wünsche ich mir den Musiktitel: Fields of Gold von Sting.