Zollstreit
SPD-Europaabgeordneter Lange: "EU muss den USA klare Kante zeigen"

Der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Lange, wirft der EU-Kommission vor, im Zollstreit mit den USA zu vorsichtig aufzutreten.

    Bernd Lange, SPD, Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten), Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, spricht während einer Pressekonferenz.
    Bernd Lange, SPD-Europa-Abgeordneter (dpa / picture alliance / Philipp von Ditfurth)
    Lange sagte im Deutschlandfunk, seit vier Monaten werde die Einfuhr von europäischem Stahl, Aluminium und Autos in den USA besteuert. Das gefährde bis zu 50.000 Arbeitsplätze. Deshalb müsse die EU jetzt klare Kante zeigen und endlich die geplanten Ausgleichsmaßnahmen in Kraft setzen, forderte der SPD-Politiker. Er warf US-Präsident Trump vor, die EU zu erpressen. Lange kritisierte außerdem Bundeskanzler Merz, der die EU-Kommission aufgefordert hatte, mit den USA - Zitat - "lieber schnell und einfach als langwierig und kompliziert" zu verhandeln. Solche Äußerungen seien nicht hilfreich, so Lange.
    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte gestern mitgeteilt, dass die eigentlich für heute angekündigten Gegenmaßnahmen zum Ausgleich der US-Sektorzölle bis Anfang August verschoben werden. Zur Begründung hieß es, man wolle zunächst weiter mit den USA verhandeln. Trump will ab August auf Einfuhren aus Europa 30 Prozent Zoll erheben.
    Diese Nachricht wurde am 14.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.