Bundesverfassungsgericht
SPD-Kandidatin Brosius-Gersdorf nennt Berichterstattung über sie teils diffamierend und realitätsfern

Wenige Tage nach der gescheiterten Richterwahl im Bundestag hat sich die von der SPD vorgeschlagene Rechtsprofessorin Brosius-Gersdorf zu Wort gemeldet.

    Frauke Brosius-Gersdorf, Juristin, spricht vor Journalisten.
    Die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf bezeichnet die Berichterstattung über sie im Zusammenhang mit ihrer Kandidatur für das Verfassungsgericht als teils diffamierend und realitätsfern. (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
    In einer ausführlichen Erklärung, die dem Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio vorliegt, nennt Brosius-Gersdorf es diffamierend und realitätsfern, wenn sie als "ultralinks" oder "linksradikal" eingeordnet werde. Eine eingehende Befassung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zeige vielmehr, dass ihre Positionen im Ganzen betrachtet der demokratischen Mitte zuzuordnen seien. Die Berichterstattung über sie und ihre Standpunkte sei in Teilen der Medien unzutreffend, unvollständig, unsachlich und intransparent gewesen, kritisierte die Juristin. So sei etwa die Behauptung verunglimpfend, sie habe sich für eine Legalisierung und eine Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt ausgesprochen. Auch ihre Positionen zu einem Kopftuchverbot und zu Paritätsmodellen für die Wahl des Bundestags seien häufig falsch dargestellt worden, betont Brosius-Gersdorf in der von einer Bonner Anwaltskanzlei verbreiteten Erklärung.
    Bayerns Ministerpräsident Söder forderte die SPD-Spitze auf, ihren Personalvorschlag zurückzuziehen. Auf der umstrittenen Kandidatin liege kein Segen, sagte der CSU-Vorsitzende der Bild-Zeitung.
    Diese Nachricht wurde am 15.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.