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Sphärenklänge aus dem Computer

Die Musiksoftware Csound gehört zu den Klassikern unter den Soundbearbeitungsprogrammen. Entwickelt wurde Csound am Music Lab des renommierten Massachusetts Institute of Technology, inzwischen konnte sie viele Fans gewinnen. Mit dem kostenlosen Programm lassen sich eigenwillige Instrumente gestalten und Musikstücke komponieren.

Holger Bruns |
    Csound ist eine Software für Perfektionisten, denn nichts wird einfach am Computer zusammengeklickt: Man muß Csound regelrecht programmieren. Ein Musikstück in Csound besteht in der Regel aus zwei Dateien. In einer Orchesterdatei werden die Klänge der Instrumente berechnet, während in einer Partiturdatei die Noten stehen. Aus diesen Eingaben produziert Csound eine Audiodatei, die sich über die Soundkarte des Rechners abspielen läßt. Die Klänge können unterschiedliche Quellen haben. Man kann Samples oder Mididaten verarbeiten oder die Töne aufgrund physikalischer Modelle selbst erzeugen. Zusätzlich bietet Csound digitale Filter, mit denen man verbrummten Aufnahmen zu Leibe rückt oder ein Knistern entfernt. Mit Hilfe des sogenannten Formantsynthese-Modells gelingt sogar der täuschend echte Nachbau von Gesangsstimmen. Die weltweite Fangemeinde von Csound hat inzwischen eine reichhaltige Sammlung von Kompositionen und Instrumenten hervorgebracht, die man aus dem Internet ebenso laden kann wie Csound selbst, das für die meisten Rechnerplattformen vorliegt.

    Weitere Informationen auf der Csound-Webseite: http://music.dartmouth.edu/~dupras/wCsound