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Spielanalyse
"Können Fußball einfach erklären"

Stefan Reinartz ist Fußballprofi von Eintracht Frankfurt und gleichzeitig Gründer eines Start-Ups. Im Bundesliga-Gespräch des DLF berichtet er von seiner Idee, mit einer neuen Form der Spielanalyse das Kriterium für einen guten Pass zu finden.

Stefan Reinartz im Gespräch mit Matthias Friebe | 19.03.2016
    Symbolfoto zur Statistik, aufgenommen an der Universität Jena.
    Viele Zahlen, aber auch Erkenntnisse aus dem Balkendiagramm? (dpa / picture alliance / Universität Jena)
    "Das Überspielen von Gegnern hat eine hohe Aussagekraft bezüglich der Leistung einer Mannschaft und eines Spielers", erklärt Stefan Reinartz die "Währung" seiner neuen Form der Spielanalyse. Vor einem Jahr hat er gemeinsam mit dem Ex-Kollegen von Bayer Leverkusen, Jens Hegeler, ein Unternehmen gegründet, das Fußballspiele untersucht.
    Da er der Meinung ist, dass die gängigen Statistiken wie Ballbesitz oder Zweikampfwerte keinen Einfluss auf das Spielergebnis haben, versuchte er zu analysieren, was ein guter Pass ist. Seine Analyse des "Gegnerüberspielens" ist dabei unabhängig vom Spielstil einer Mannschaft. "Wir haben 450 Bundesligaspiele ausgewertet, ob das eine Aussagekraft hat – zu 99,9 Prozent hat es das." Das heißt im Klartext: Je mehr Gegenspieler durch einen Pass "überspielt" werden, desto besser ist der Pass.
    Seine Analyse könne dabei helfen, die eigene Mannschaft einzuschätzen, Spieler zu scouten und eigene Spieler auszubilden. "Ab dem Moment, ab dem man valide Daten hat, warum eine Mannschaft erfolgreich ist, weiß ich auch, was ich meinen Spielern beibringen muss."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 19. September 2016 in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.