"Unser Orchester gibt es seit 65 Jahren. Natürlich ist es schnell gemacht es zu schließen. Aber ein neues aufbauen, das geht nicht mal eben so."
Bogna Kowalska, die stellvertretende Leiterin wird für ihr Orchester kämpfen, das ist klar. Das Orchester wir aus dem Budget des Polnischen Rundfunks finanziert – und dieses ist knapp bemessen. Im nächsten Jahr soll es fast um die Hälfte gekürzt werden. Laut wird diskutiert, ob nicht auch bei der Kultur gespart werden kann. Den öffentlich-rechtlichen Medien fehlt Geld – denn immer weniger Polen zahlen ihre Mediengebühren.
"Um Mediengebühren zahlen zu müssen, muss man sich selbst anmelden, keiner fragt dich danach. Und das heißt, dass man sich ziemlich bemühen muss, um diese Mediengebühren bezahlen zu dürfen."
Adam de Nisau ist Redakteur beim Deutschen Programm des Polnischen Rundfunks. Und nichts wünscht er sich gerade sehnlicher als eine Gebühreneinzugszentrale wie in Deutschland. Doch solche Kontrollorgane sind hier nicht gern gesehen. Das weiß auch der Premierminister Donald Tusk. Stattdessen versucht er seit zwei Jahren ein neues Mediengesetz zu installieren. Das Geld für die öffentlich-rechtlichen würde dann direkt vom Staat kommen und die Gebühren wären abgeschafft.
"Wenn das Geld aus dem Staat kommt, dann findet sich immer eine Lücke: Wenn du nicht sendest, was ich will, dann gebe ich dir weniger Geld. Und das wollen die Gegner des Gesetzes verhindern. Ich bin auch ein Gegner."
Gegner sind auch viele Kulturschaffende Polens. Einige von Ihnen haben ein Komitee gegründet um die öffentlich-rechtlichen Medien zu retten und gleichzeitig umzugestalten. Jacek Zakowski, selbst Journalist bei der Polityka, Polens wichtigstem Meinungsmagazin, ist in diesem Komitee. Längst geht es ihm nicht nur darum, das Gebührensystem zu verändern.
"20 Jahre nach der Unabhängigkeit Polens, haben wir noch immer keine öffentlich-rechtlichen Medien. Sondern wir haben Medien, die staatlich kontrolliert sind und kommerziell ausgerichtet sind. Und das ist einfach schlecht."
Die öffentlich-rechtlichen Medien gelten in Polen als Spielball der Politik. Offen wird hier diskutiert, welche Radio oder TV-Station welcher politischen Seite gehören. "Die Regierung muss auch die Macht über das Fernsehen haben, sonst hat sie keine Macht", so fasste es einst der ehemalige polnische Premier – Jaroslaw Kaczynski. Jacek Zakowski überraschen solche Äußerungen nicht mehr.
"Das Schlimme ist, dass es ganz offen passiert. Da kommt ein wichtiger Politiker einfach zum Chefredakteur und stellt ihm einen Journalisten vor und erklärt ihm, dass dieser nun bei ihm im Sender arbeite, weil er nämlich "wichtige Themen" hat. Das ist nicht nur eine kleine Krankheit in unserem Mediensystem, das ist schon pathologisch."
Der Fernsehrat geht davon aus, dass im nächsten Jahr rund 100 Millionen Euro im Budget Rundfunk- und Fernsehbudget fehlen. Wöchentlich droht das Fernsehen neue Serien und Sendungen zu streichen, wenn die finanzielle Lage so bleibt. Auf der Streichliste steht auch das "Teatr Telewizja" – eine Serie, mit der vor 55 Jahren das polnische Fernsehen begann und das noch immer das halbe Land vor dem Fernseher versammelt. Und auch beim Radio sind es längst nicht mehr nur Drohungen.
"Es ist so, dass wir – bis vor einiger Zeit – jeden Tag noch eine kleine deutsche Sendung hatten von fünf Minuten. Und dann hat man gesagt: Okay, die Menschen zahlen keine Mediengebühren mehr, ihr könnt jetzt nur noch einmal pro Woche kommen, weil für mehr gibt es kein Geld. Das ist ganz, ganz deutlich spürbar."
Bereits Anfang nächsten Jahres ist die Rede. Und gerade die Radio-Kulturwellen zittern, und mit ihnen auch das Rundfunkorchester.
"Wir planen das ganze nächste Jahr ohne Änderungen. Aber natürlich schauen wir uns um nach neuen Sponsoren und Unterstützern."
Bogna Kowalska, die stellvertretende Leiterin wird für ihr Orchester kämpfen, das ist klar. Das Orchester wir aus dem Budget des Polnischen Rundfunks finanziert – und dieses ist knapp bemessen. Im nächsten Jahr soll es fast um die Hälfte gekürzt werden. Laut wird diskutiert, ob nicht auch bei der Kultur gespart werden kann. Den öffentlich-rechtlichen Medien fehlt Geld – denn immer weniger Polen zahlen ihre Mediengebühren.
"Um Mediengebühren zahlen zu müssen, muss man sich selbst anmelden, keiner fragt dich danach. Und das heißt, dass man sich ziemlich bemühen muss, um diese Mediengebühren bezahlen zu dürfen."
Adam de Nisau ist Redakteur beim Deutschen Programm des Polnischen Rundfunks. Und nichts wünscht er sich gerade sehnlicher als eine Gebühreneinzugszentrale wie in Deutschland. Doch solche Kontrollorgane sind hier nicht gern gesehen. Das weiß auch der Premierminister Donald Tusk. Stattdessen versucht er seit zwei Jahren ein neues Mediengesetz zu installieren. Das Geld für die öffentlich-rechtlichen würde dann direkt vom Staat kommen und die Gebühren wären abgeschafft.
"Wenn das Geld aus dem Staat kommt, dann findet sich immer eine Lücke: Wenn du nicht sendest, was ich will, dann gebe ich dir weniger Geld. Und das wollen die Gegner des Gesetzes verhindern. Ich bin auch ein Gegner."
Gegner sind auch viele Kulturschaffende Polens. Einige von Ihnen haben ein Komitee gegründet um die öffentlich-rechtlichen Medien zu retten und gleichzeitig umzugestalten. Jacek Zakowski, selbst Journalist bei der Polityka, Polens wichtigstem Meinungsmagazin, ist in diesem Komitee. Längst geht es ihm nicht nur darum, das Gebührensystem zu verändern.
"20 Jahre nach der Unabhängigkeit Polens, haben wir noch immer keine öffentlich-rechtlichen Medien. Sondern wir haben Medien, die staatlich kontrolliert sind und kommerziell ausgerichtet sind. Und das ist einfach schlecht."
Die öffentlich-rechtlichen Medien gelten in Polen als Spielball der Politik. Offen wird hier diskutiert, welche Radio oder TV-Station welcher politischen Seite gehören. "Die Regierung muss auch die Macht über das Fernsehen haben, sonst hat sie keine Macht", so fasste es einst der ehemalige polnische Premier – Jaroslaw Kaczynski. Jacek Zakowski überraschen solche Äußerungen nicht mehr.
"Das Schlimme ist, dass es ganz offen passiert. Da kommt ein wichtiger Politiker einfach zum Chefredakteur und stellt ihm einen Journalisten vor und erklärt ihm, dass dieser nun bei ihm im Sender arbeite, weil er nämlich "wichtige Themen" hat. Das ist nicht nur eine kleine Krankheit in unserem Mediensystem, das ist schon pathologisch."
Der Fernsehrat geht davon aus, dass im nächsten Jahr rund 100 Millionen Euro im Budget Rundfunk- und Fernsehbudget fehlen. Wöchentlich droht das Fernsehen neue Serien und Sendungen zu streichen, wenn die finanzielle Lage so bleibt. Auf der Streichliste steht auch das "Teatr Telewizja" – eine Serie, mit der vor 55 Jahren das polnische Fernsehen begann und das noch immer das halbe Land vor dem Fernseher versammelt. Und auch beim Radio sind es längst nicht mehr nur Drohungen.
"Es ist so, dass wir – bis vor einiger Zeit – jeden Tag noch eine kleine deutsche Sendung hatten von fünf Minuten. Und dann hat man gesagt: Okay, die Menschen zahlen keine Mediengebühren mehr, ihr könnt jetzt nur noch einmal pro Woche kommen, weil für mehr gibt es kein Geld. Das ist ganz, ganz deutlich spürbar."
Bereits Anfang nächsten Jahres ist die Rede. Und gerade die Radio-Kulturwellen zittern, und mit ihnen auch das Rundfunkorchester.
"Wir planen das ganze nächste Jahr ohne Änderungen. Aber natürlich schauen wir uns um nach neuen Sponsoren und Unterstützern."