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Spielen unter allen Umständen

Informationstechnologie. – Noch bis Sonntag ist Leipzig der Nabel der Computerspiele-Welt, denn hier findet die statt. Neben den herkömmlichen Spielen für den Computer stehen vor allem Spiele für das Handy im Mittelpunkt. Trotz mäßiger Auflösung und geringer Größe der Displays scheinen Mobiltelefone ein zukunftsweisender Markt für die Spieleindustrie zu sein.

    Sehr jugendliches Publikum bevölkert derzeit die Leipziger Messehallen. Die Zielgruppe für Video- und Computerspiele ist eben sehr jung, ein großer Teil noch minderjährig. Dennoch stimmen viele der Stereotypen im Zusammenhang mit den "Game junkies" nicht mehr. Weder sind es ausschließlich Jungen und Männer, die sich für die Spiele begeistern, noch bestehen diese zum größten Teil aus den so genannten Ballerspielen, bei denen es nur darum geht, möglichst viele Waffen mit größtmöglicher Zerstörungskraft einzusetzen. Einen großen Bereich stellen inzwischen die Wirtschaftssimulationsspiele dar, ein weiterer Bereich sind die Fahrspiele. Vor allem die letzteren werden zunehmend auch auf Handys gespielt, dort allerdings mit wesentlich geringerem Simulationsaufwand als vom Computer gewöhnt. Für die Mobilfunkanbieter tut sich hier ein lukratives Feld auf, denn das Herunterladen eines Spiels kostet je nach Programmaufwand zwischen einem und 20 Euro. Da die Spiele auf den anspruchslosen Monitoren schnell langweilig und dann durch neue ersetzt werden, könnte den Kommunikationsriesen hier ein ähnlich lukrativer Markt wie der mit SMS, Jingles oder Musik zuwachsen. Das Kommunikationsgerät Mobiltelefon macht dabei gerade die populären Spielduelle unter mehreren Partnern möglich, die dank der inzwischen etablierten Volumenpreise dann auch nicht mehr so stark ins Geld gehen. Zufrieden ist die Branche dennoch mit dem neuen Trend, denn auch mit den Downloads lässt es sich prächtig verdienen.

    [Quelle: Manfred Kloiber]