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Profi-Fußball
Spielergewerkschaft besorgt über zunehmendes Cybermobbing

Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) zeigt sich besorgt über den zunehmenden Hass im Internet auch gegen Profis und fordert ein härteres Durchgreifen des Staates.

    Ulf Baranowsky (li.), Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV beim Proficamp der Vereinigung der Vertragsfußballspieler in der Sportschule Wedau. Dabei haben vereinslose Spieler die Chance, sich im Mannschaftstraining fit zu halten und sich in Testspielen für neue Jobs zu empfehlen.
    Ulf Baranowsky (li.), Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV (Archivbild von 2020) (dpa / picture alliance / David Inderlied)
    Cybermobbing sei bereits seit vielen Jahren ein sehr ernst zu nehmendes Thema - nicht nur im Sport. In erster Linie seien Gesetzgeber und Strafverfolgungsbehörden gefordert, Verbesserungen herbeizuführen und Opfer besser zu schützen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung, Baranowsky. 

    Bayern-Stars machten Beleidigungen öffentlich

    Zuletzt hatten rassistische Kommentare im Internet gegen Benjamin Henrichs von RB Leipzig und Dayot Upamecano vom FC Bayern München für Aufsehen gesorgt. Die Bayern-Stars Thomas Müller, Leon Goretzka und Leroy Sané machten jüngst in der Kampagne "Gemeinsam gegen Hass im Netz" auf das Problem aufmerksam, indem sie Beleidigungen und Beschimpfungen gegen sie in einem auf diversen Social-Media-Kanälen veröffentlichen Video vorlasen.

    VDV: "Intensiver nach Lösungen suchen"

    Wenn Sportler sich öffentlich gegen Hass-Botschaften im Internet positionierten, sei das ein starkes Zeichen und ein klarer Auftrag an Entscheidungsträger, intensiver nach Lösungen zu suchen, sagte Baranowsky. Die Vereinigung VDV, die sich zugleich als Spielergewerkschaft sieht, bietet Profis und Nachwuchsspielern bereits Präventionsschulungen, juristische Beratung und sportpsychologische Unterstützung zu dem Thema an.
    Diese Nachricht wurde am 19.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.