"Hilfe für Affen in Not" heißt es auf dem Schild vor dem alten Bauernhaus. Eine Schimpansendame auf dem Bild darunter hält ihr Affenkind liebevoll fest. Eine Idylle, die sich Angelika Berries für alle Affen wünschen würde. Doch die Realität ist eine andere. In ihrer Affen-Auffangstation betreuen sie und ihr Mann gemeinsam mit einem Team aus Praktikanten, Auszubildenden und freiwilligen Helfern exotische Tiere, die keiner mehr haben will:
"Wir nehmen Tiere von überall auf: Aus nicht artgerechter Privathaltung, aus dem europäischen Ausland und so weiter. Wir waren schon in Luxemburg, Thüringen, Hessen, Mainz, München, Berlin. Und man ist eigentlich immer stand-by, manchmal hat man noch nicht einmal viel Zeit, eine Tour zu organisieren."
Wenn Amtstierärzte oder die Polizei vernachlässigte Affen einfangen müssen, wenden sie sich immer öfter an Angelika Berries. Ihre Affen-Auffangstation in Lüchow-Dannenberg ist inzwischen bundesweit bekannt. In ganz Deutschland ist die gelernte Zootierpflegerin unterwegs, um die Tiere aus Privathaushalten oder von den Behörden abzuholen. Eine dieser Touren führte sie nach Rheinland-Pfalz:
"Da sind wir vom Tierschutz in Alzey bei Mainz um Mithilfe gebeten worden: Da sitzt eine Meerkatze in Einzelhaft und zerstümmelt sich selbst. Er hat sich schon seinen Schwanz angefressen."
Luigi heißt das Meerkatzen-Männchen, das auch mal frech versucht, durchs Gitter seinen Betreuern in die Tasche zu greifen, um Handys oder Schlüsselbunde zu klauen. Angelika Berries schätzt ihn auf gut drei Jahre. In diesem Alter, so erzählt sie, erreichen Affen ihre Geschlechtsreife und leben ihre Instinkte aus. Die Hand, die einmal das Fläschchen gab, wird jetzt als Rivale angesehen:
"Für viele Privathalter solcher Tiere greifen die dann aus unerfindlichen Gründen an. Aber die haben sehr wohl ihre Gründe. Hinterher wird nur immer gesagt: 'Das böse Tier'. Affen beißen, kratzen, sie haben viel Kraft in den Armen. Und es ist dann nicht einfach, so einen Affen dann von sich abwenden."
Luigi wird deshalb durchs Gitter gefüttert. Anders das kleine Berberaffenkind Jane im Gehege nebenan. Sie wurde vor knapp einem Jahr halb verhungert in einem Wald gefunden. Inzwischen hat sie sich erholt und liebt es, mit den Betreuern zu spielen:
"Mit den Affenkindern müssen wir das machen. Wenn die Tiere ein bestimmtes Alter erreicht haben, muss man sich zurücknehmen. Sie sollen ja eines Tags wieder in eine vernünftig sozial strukturierte Gruppe integriert werden. Also nicht Affe auf dem Weg zur Mensch-Werdung, dann klappt das nämlich nicht."
Außer Affen beherbergt Angelika Berries auch andere Exoten: Alpakas, Leguane, Schlangen - bis zu 150 Tiere leben in der Auffangstation auf dem vier Hektar großen Bauernhof im Wendland. Und doch sei das nur die Spitze des Eisbergs, meint Angelika Berries. Sie vermutet, dass weitaus mehr Exoten – ob von ihren Haltern legal oder illegal erworben – in Deutschland unter unwürdigen Bedingungen leben.
Zu einem Leben in freier Wildbahn sind die meisten Tiere in der Auffangstation nicht mehr in der Lage. Wenn sie sich von ihren körperlichen und seelischen Leiden erholt haben, vermittelt Angelika Berries sie unentgeltlich an Zoos oder Tierparks. Die Einrichtung wächst dennoch stetig weiter. Vor wenigen Wochen erst wurde für 22.000 Euro eine Quarantäne-Station fertig gestellt:
"Man kann nie ausschließen, dass selbst in einem Bestand mal Tiere krank werden. Und um nicht den gesamten Bestand zu gefährden, ist es gut, wenn man einzelne Tiere separieren und übergangsweise in Quarantäne wegsperren kann."
Außerdem kann Angelika Berries nun auch Neuankömmlinge mit unbekannter Herkunft aufnehmen, die sie von Zollämtern aus ganz Deutschland abholt. Diese Tiere können in der Quarantäne-Station ebenfalls erst einmal isoliert und untersucht werden. Für viele exotische Tiere ist die Affen-Auffangstation im Wendland die letzte Hoffnung, ohne die sie eingeschläfert werden müssten. Um so bemerkenswerter ist, dass sich das Projekt bislang ausschließlich über Spenden und Patenschaften für Tiere finanziert. Weil die neue Quarantäne-Station nach EU-Richtlinien zugelassen wurde, hofft Angelika Berries künftig auch auf Subventionen aus Brüssel.
"Wir nehmen Tiere von überall auf: Aus nicht artgerechter Privathaltung, aus dem europäischen Ausland und so weiter. Wir waren schon in Luxemburg, Thüringen, Hessen, Mainz, München, Berlin. Und man ist eigentlich immer stand-by, manchmal hat man noch nicht einmal viel Zeit, eine Tour zu organisieren."
Wenn Amtstierärzte oder die Polizei vernachlässigte Affen einfangen müssen, wenden sie sich immer öfter an Angelika Berries. Ihre Affen-Auffangstation in Lüchow-Dannenberg ist inzwischen bundesweit bekannt. In ganz Deutschland ist die gelernte Zootierpflegerin unterwegs, um die Tiere aus Privathaushalten oder von den Behörden abzuholen. Eine dieser Touren führte sie nach Rheinland-Pfalz:
"Da sind wir vom Tierschutz in Alzey bei Mainz um Mithilfe gebeten worden: Da sitzt eine Meerkatze in Einzelhaft und zerstümmelt sich selbst. Er hat sich schon seinen Schwanz angefressen."
Luigi heißt das Meerkatzen-Männchen, das auch mal frech versucht, durchs Gitter seinen Betreuern in die Tasche zu greifen, um Handys oder Schlüsselbunde zu klauen. Angelika Berries schätzt ihn auf gut drei Jahre. In diesem Alter, so erzählt sie, erreichen Affen ihre Geschlechtsreife und leben ihre Instinkte aus. Die Hand, die einmal das Fläschchen gab, wird jetzt als Rivale angesehen:
"Für viele Privathalter solcher Tiere greifen die dann aus unerfindlichen Gründen an. Aber die haben sehr wohl ihre Gründe. Hinterher wird nur immer gesagt: 'Das böse Tier'. Affen beißen, kratzen, sie haben viel Kraft in den Armen. Und es ist dann nicht einfach, so einen Affen dann von sich abwenden."
Luigi wird deshalb durchs Gitter gefüttert. Anders das kleine Berberaffenkind Jane im Gehege nebenan. Sie wurde vor knapp einem Jahr halb verhungert in einem Wald gefunden. Inzwischen hat sie sich erholt und liebt es, mit den Betreuern zu spielen:
"Mit den Affenkindern müssen wir das machen. Wenn die Tiere ein bestimmtes Alter erreicht haben, muss man sich zurücknehmen. Sie sollen ja eines Tags wieder in eine vernünftig sozial strukturierte Gruppe integriert werden. Also nicht Affe auf dem Weg zur Mensch-Werdung, dann klappt das nämlich nicht."
Außer Affen beherbergt Angelika Berries auch andere Exoten: Alpakas, Leguane, Schlangen - bis zu 150 Tiere leben in der Auffangstation auf dem vier Hektar großen Bauernhof im Wendland. Und doch sei das nur die Spitze des Eisbergs, meint Angelika Berries. Sie vermutet, dass weitaus mehr Exoten – ob von ihren Haltern legal oder illegal erworben – in Deutschland unter unwürdigen Bedingungen leben.
Zu einem Leben in freier Wildbahn sind die meisten Tiere in der Auffangstation nicht mehr in der Lage. Wenn sie sich von ihren körperlichen und seelischen Leiden erholt haben, vermittelt Angelika Berries sie unentgeltlich an Zoos oder Tierparks. Die Einrichtung wächst dennoch stetig weiter. Vor wenigen Wochen erst wurde für 22.000 Euro eine Quarantäne-Station fertig gestellt:
"Man kann nie ausschließen, dass selbst in einem Bestand mal Tiere krank werden. Und um nicht den gesamten Bestand zu gefährden, ist es gut, wenn man einzelne Tiere separieren und übergangsweise in Quarantäne wegsperren kann."
Außerdem kann Angelika Berries nun auch Neuankömmlinge mit unbekannter Herkunft aufnehmen, die sie von Zollämtern aus ganz Deutschland abholt. Diese Tiere können in der Quarantäne-Station ebenfalls erst einmal isoliert und untersucht werden. Für viele exotische Tiere ist die Affen-Auffangstation im Wendland die letzte Hoffnung, ohne die sie eingeschläfert werden müssten. Um so bemerkenswerter ist, dass sich das Projekt bislang ausschließlich über Spenden und Patenschaften für Tiere finanziert. Weil die neue Quarantäne-Station nach EU-Richtlinien zugelassen wurde, hofft Angelika Berries künftig auch auf Subventionen aus Brüssel.