Für diejenigen, die sich seit langem mit der Leistungssportreform beschäftigen, war nicht viel neues zu erfahren. Nach wie vor gibt es viele strittige Punkte: Etwa das die Olympiastützpunkte oder das wissenschaftliche Verbundsystem. In anderen Bereichen, die stark in der Kritik stehen, wurde die Reform aufgeweicht. Ursprünglich sollten hauptamtliche Sportdirektoren im Präsidium des jeweiligen Fachverbandes sitzen. Dagegen hatten die Mitgliedsorganisationen heftig protestiert und pochten auf ihre Autonomie. Offensichtlich mit Erfolg.
Auch beim Cluster drei, in dem Sportverbände ohne Medaillen-Potential eingestuft werden und die zunächst generell keine Förderung mehr erhalten sollten, wurde zurückgerudert. Sie fallen nicht durch das Raster, werden in einem sogenannten "Abschmelzverfahren" weiter gefördert, allerdings mit weitaus weniger Mitteln.
DOSB-Präsident Hörmann vermittelte den Eindruck, dass er im Sport die volle Rückendeckung für das nun vorliegende überarbeitete Konzept habe. Als Beleg dafür zitierte er aus einem "Manifest", das 12 Leistungssportler und Sportlerinnen verfasst haben sollen, nannte aber deren Namen nicht. "Wir lieben unseren Sport. Die Leidenschaft für ihn treibt uns an", …waren zwei von einer Reihe lyrischer Sätze. Sie sollen, so Hörmann, die positive Stimmungslage der Athletinnen und Athleten zum Reformvorhaben ausdrücken.