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Streit um Sportagentur
Spitzensportverbandschef Michelmann spricht von Vertrauensbruch

Der Sprecher der Spitzensportverbände in Deutschland, Michelmann, hat die Politik für ihren Umgang mit der Finanzierung der geplanten Sportagentur kritisiert. Die Politik breche einen in eineinhalb Jahren erreichten Konsens wieder auf. Das halte er für einen "großen politischen Fehler und für eine Art von Vertrauensbruch", meinte Michelmann.

    Andreas Michelmann, DHB-Präsident, spricht bei einer Pressekonferenz.
    Andreas Michelmann ist Präsident des Deutschen Handball-Bundes. (David Hutzler/dpa)
    Mit Argumenten wie der Verwendung von Steuermitteln lasse er sich nicht abspeisen. Schließlich seien 27,8 Millionen Menschen in Sportvereinen auch Steuerzahler.
    Die Haushaltspolitiker im Bundestag hatten zuletzt nicht nur die für den Agentur-Aufbau im nächsten Jahr beantragten Mittel von 600.000 auf 200.000 Euro reduziert, sondern dafür zugleich eine Ausgabesperre verhängt. Sie soll erst aufgehoben werden, wenn unter anderem die Forderung erfüllt wird, dass Bund und Bundestag Stimmenmehrheiten in den Agentur-Gremien und somit entsprechend Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten erhalten. Diese Entscheidung war noch vor dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts erfolgt.
    Michelmann betonte, man müsse ins Handeln kommen. Schließlich stünden die nächsten Olympischen Spiele in Paris unmittelbar bevor.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.