In puncto Bildungs- und Forschungssponsoring ist Deutschland ein Entwicklungsland. Es gibt erste Stiftungslehrstühle, Partnerschaften mit der Wirtschaft für einzelne Projekte, Alumni-Netzwerke. Doch das Potential ist ungleich höher, glaubt der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ullrich Kasparick:
"Wir vererben in Dt. 350 Mrd. Euro jedes Jahr, wenn wir davon nur ein Prozent erschließen könnten, könnten Bund und Länder ihre Forschungsausgaben um 13 Prozent steigern. Das bedeutet, wir müssen das ganz professionell machen, Menschen gewinnen, die Erbschaften und andere Dinge einsetzen für ihre HS am Heimatort oder für Stipendiaten oder für Einrichtungen in Labors. Und da das Know How an den Hochschulen zu qualifizieren, das ist eine ganz konkrete Möglichkeit, die wir haben und die auch nicht sehr teuer sein muss."
Ullrich Kasparick wünscht sich für jede Hochschule einen professionellen Fundraiser. In den USA plant man für jede Million einen. Und Jahr für Jahr fließen private Milliarden in die Kassen der Universitäten. Ähnlich in Kanada. Die größte Kampagne dort brachte der Universität Toronto 1,2 Milliarden Dollar. 88 Prozent des Geldes kommen von Privatpersonen. Die Universität in Calgary wirbt jährlich 40 Millionen ein und nutzt drei Möglichkeiten, erklärt deren Fundraiser Tony Myers:
"Das erste ist ein jährliches Spendenprogramm. Menschen werden angeschrieben, geben Geld für spezielle Höhepunkte. Das zweite und wichtigste ist ein Major-Gift-Programm. Hier werden jährlich große Summen gespendet. Wir treffen diese Spender, laden sie zu größeren Spenden ein. Und das dritte ist ein Erbschaftsprogramm. "
Das Erfolgsgeheimnis sind der persönliche Kontakt zu potentiellen Spendern, ein qualifizierter Mitarbeiterstab und: Der Präsident der Universität muss der oberste Fundraiser sein, verrät Tony Myers. Die meisten Spender sind übrigens keine ehemaligen Studenten:
"Kürzlich hat uns ein Mann aus Calgary 18 Millionen Dollar gespendet. Eine riesige Menge Geld! Das passiert nicht alle Tage. Es war ein Mann, der sein Geld in der Stadt gemacht hat. Ein anderer gab 16 Millionen. Er war in die Stadt gezogen und hatte Erfolg. Nun gibt er der Gemeinschaft etwas zurück. So etwas kostete eine Menge Arbeit, eine Menge Zeit, eine Menge Geduld, eine Menge Konversation. Es geht nicht immer schnell, und es ist nicht der Erfolg eines einzelnen. Es ist immer ein Team, das so etwas möglich macht."
Tony Elischer, Direktor der Think Consulting Solutions in Birmingham, hilft Organisationen, Fundraising-Strategien zu erarbeiten. Großbritannien orientiert sich beim Spendensammeln für die Bildung westwärts. Tony Elischer nennt die großen Universitäten Harvard, Princeton, Stanford in den USA. Sie verfügen über Fundraising-Stäbe von 60, 70 Mitarbeitern:
"Ich denke, Großbritannien hat beim Bildungs-Sponsoring in den letzten 30, 40 Jahren aufgeholt. Da gibt es gute Beispiele, die Kampagne für Oxford etwa, die 500 Millionen Pfund gebracht hat. Es war eine der größten Spendensammlungen in England. Oder nehmen Sie Cambridge. Die großen Universitäten dringen zunehmend auf dieses Gebiet vor. Ich würde sagen, 5 Jahre weiter, dann läuft es ähnlich wie in den USA. Und Deutschland steht beim Bildungs-Fundraising etwa 5 Jahre hinter Großbritannien."
Erste gute Beispiele für das Einwerben privater Gelder gibt es auch in Deutschland - meist kommen sie aus der Wirtschaft. Im Vorteil sind Hochschulen mit technischer Ausrichtung. Ullrich Kasparick nennt die Technischen Universitäten München und Mannheim sowie die FU Berlin. Doch der Erfolg steht und fällt immer mit einzelnen Personen. Und gemessen am US-amerikanischen Vorbild sind die Erfolge bescheiden. Die Münchner Universität konnte in den letzten fünf Jahren 80 Millionen Euro Spendengelder sammeln. Zum Vergleich: Die Universität Yale erhielt als Antwort auf einen einzigen Weihnachtsbrief eine Milliarde Euro an Spenden.
"Wir vererben in Dt. 350 Mrd. Euro jedes Jahr, wenn wir davon nur ein Prozent erschließen könnten, könnten Bund und Länder ihre Forschungsausgaben um 13 Prozent steigern. Das bedeutet, wir müssen das ganz professionell machen, Menschen gewinnen, die Erbschaften und andere Dinge einsetzen für ihre HS am Heimatort oder für Stipendiaten oder für Einrichtungen in Labors. Und da das Know How an den Hochschulen zu qualifizieren, das ist eine ganz konkrete Möglichkeit, die wir haben und die auch nicht sehr teuer sein muss."
Ullrich Kasparick wünscht sich für jede Hochschule einen professionellen Fundraiser. In den USA plant man für jede Million einen. Und Jahr für Jahr fließen private Milliarden in die Kassen der Universitäten. Ähnlich in Kanada. Die größte Kampagne dort brachte der Universität Toronto 1,2 Milliarden Dollar. 88 Prozent des Geldes kommen von Privatpersonen. Die Universität in Calgary wirbt jährlich 40 Millionen ein und nutzt drei Möglichkeiten, erklärt deren Fundraiser Tony Myers:
"Das erste ist ein jährliches Spendenprogramm. Menschen werden angeschrieben, geben Geld für spezielle Höhepunkte. Das zweite und wichtigste ist ein Major-Gift-Programm. Hier werden jährlich große Summen gespendet. Wir treffen diese Spender, laden sie zu größeren Spenden ein. Und das dritte ist ein Erbschaftsprogramm. "
Das Erfolgsgeheimnis sind der persönliche Kontakt zu potentiellen Spendern, ein qualifizierter Mitarbeiterstab und: Der Präsident der Universität muss der oberste Fundraiser sein, verrät Tony Myers. Die meisten Spender sind übrigens keine ehemaligen Studenten:
"Kürzlich hat uns ein Mann aus Calgary 18 Millionen Dollar gespendet. Eine riesige Menge Geld! Das passiert nicht alle Tage. Es war ein Mann, der sein Geld in der Stadt gemacht hat. Ein anderer gab 16 Millionen. Er war in die Stadt gezogen und hatte Erfolg. Nun gibt er der Gemeinschaft etwas zurück. So etwas kostete eine Menge Arbeit, eine Menge Zeit, eine Menge Geduld, eine Menge Konversation. Es geht nicht immer schnell, und es ist nicht der Erfolg eines einzelnen. Es ist immer ein Team, das so etwas möglich macht."
Tony Elischer, Direktor der Think Consulting Solutions in Birmingham, hilft Organisationen, Fundraising-Strategien zu erarbeiten. Großbritannien orientiert sich beim Spendensammeln für die Bildung westwärts. Tony Elischer nennt die großen Universitäten Harvard, Princeton, Stanford in den USA. Sie verfügen über Fundraising-Stäbe von 60, 70 Mitarbeitern:
"Ich denke, Großbritannien hat beim Bildungs-Sponsoring in den letzten 30, 40 Jahren aufgeholt. Da gibt es gute Beispiele, die Kampagne für Oxford etwa, die 500 Millionen Pfund gebracht hat. Es war eine der größten Spendensammlungen in England. Oder nehmen Sie Cambridge. Die großen Universitäten dringen zunehmend auf dieses Gebiet vor. Ich würde sagen, 5 Jahre weiter, dann läuft es ähnlich wie in den USA. Und Deutschland steht beim Bildungs-Fundraising etwa 5 Jahre hinter Großbritannien."
Erste gute Beispiele für das Einwerben privater Gelder gibt es auch in Deutschland - meist kommen sie aus der Wirtschaft. Im Vorteil sind Hochschulen mit technischer Ausrichtung. Ullrich Kasparick nennt die Technischen Universitäten München und Mannheim sowie die FU Berlin. Doch der Erfolg steht und fällt immer mit einzelnen Personen. Und gemessen am US-amerikanischen Vorbild sind die Erfolge bescheiden. Die Münchner Universität konnte in den letzten fünf Jahren 80 Millionen Euro Spendengelder sammeln. Zum Vergleich: Die Universität Yale erhielt als Antwort auf einen einzigen Weihnachtsbrief eine Milliarde Euro an Spenden.