Medizinische Hochschule Hannover. Hier, im sportmedizinischen Zentrum sieht es aus wie in einem Fitness-Center: Diverse Fahrrad-Ergometer, Laufbänder, Hanteln aller Größen. Mehr als 40 Ausdauer- und Kraftgeräte stehen herum: "Alltagstraining" steht auf dem Schild über dem Eingang. Ein Hallenbad nebenan bietet "Bewegungsbäder". Das alles für unsere Patienten, sagt Prof. Uwe Tegtbur, Leiter des Instituts für Sportmedizin.
"In den letzten Jahren gab es ganz viele Untersuchungsergebnisse, die gezeigt haben, dass bestimmte Trainingsformen oder Trainingsarten eben tatsächlich Effekte haben, die wirken wie ein Medikament."
Bei Organempfängern zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass die Gefahr einer Abstoßungsreaktion deutlich gesenkt werden kann, wenn die Transplantierten regelmäßig Sport treiben. Bislang hatten Ärzte praktisch nur auf Medikamente wie Cyclosporin gesetzt. Depressionen lassen sich am effektivsten medikamentös mit Antidepressiva behandeln. So jedenfalls dachte man bislang. Aber Prof. Mark Ziegenbein, Psychiater an der Medizinischen Hochschule Hannover, will es mit Sport probieren.
"Also wir erhoffen uns schon eine signifikante Verminderung und die große Hoffnung ist, dass die unter Umständen auch so ausgeprägt ist wie sie beispielsweise manche Pharmaka oder andere vergleichbare Verfahren erreichen würden, um dann auch noch mal deutlich zu machen, neben den bisherigen Angeboten, wäre das ein optimales zusätzliches Modul, was dann hoffentlich viele andere mit nutzen würden."
50 Patienten sollen in Kooperation mit einem Sportverein zweimal wöchentlich laufen. Der Niedersächsische Leichtathletikverband unterstützt die Studie, die auch von Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Marburg begleitet wird. Denn die Datenlage ist bislang eher dünn:
"Die Problematik an den bisherigen Untersuchungen ist: Es sind sehr kleine Gruppen. Häufig leider nicht randomisiert. Und Sie haben die Schwierigkeit, es sind häufiger zum Beispiel Depressive, aber auch Menschen, manisch-depressive, und mit anderen seelischen Störungen in diesen Gruppen gewesen, sodass es leider bisher keine spezifischen Untersuchungen letztlich zur Diagnose "Depression" gegeben hat."
In den 80er-Jahren wurde der Sport von den Kardiologen entdeckt. Allerdings mehr zur Rehabilitation - zur Stabilisierung von Herz- und Kreislauf. Dass Sport den Heilungsprozess fördern kann, diese Erkenntnis setzt sich erst langsam durch. Dr. Burkhard Wermter von der Kinderkardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover:
"Die Herzkinder sind eigentlich überbeschützt worden. Schon Dich. Schon Dich. Und mit der Zeit hat man gesehen, dass das eigentlich das Falsche war. Dass zwar nach der OP erst mal eine Schonung ist. Aber auch noch in den Köpfen – in den Schulen – Herzkinder und Sportunterricht, ist noch diese Überbeschützung von Seiten der Medizin bei den Herzkindern immer noch vorhanden."
Für den Sportmediziner Prof. Uwe Tegtbur ist klar: Die Klinik der Zukunft kommt ohne Sport nicht aus. Herzinsuffizienz, Osteoporose, Diabetes – das Spektrum der behandelbaren Krankheiten wird größer.
"Wir haben ungefähr 1000 Menschen pro Woche, die bei uns gezielt üben. Dass die ja auch motiviert sind, die kommen ja, um selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun und ihre Erkrankung zu bekämpfen. Da herrscht eine große Motivation und oft auch Freude bei den Patienten, weil die eben selbst spüren und merken, was verändert sich in meinem Körper."
"In den letzten Jahren gab es ganz viele Untersuchungsergebnisse, die gezeigt haben, dass bestimmte Trainingsformen oder Trainingsarten eben tatsächlich Effekte haben, die wirken wie ein Medikament."
Bei Organempfängern zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass die Gefahr einer Abstoßungsreaktion deutlich gesenkt werden kann, wenn die Transplantierten regelmäßig Sport treiben. Bislang hatten Ärzte praktisch nur auf Medikamente wie Cyclosporin gesetzt. Depressionen lassen sich am effektivsten medikamentös mit Antidepressiva behandeln. So jedenfalls dachte man bislang. Aber Prof. Mark Ziegenbein, Psychiater an der Medizinischen Hochschule Hannover, will es mit Sport probieren.
"Also wir erhoffen uns schon eine signifikante Verminderung und die große Hoffnung ist, dass die unter Umständen auch so ausgeprägt ist wie sie beispielsweise manche Pharmaka oder andere vergleichbare Verfahren erreichen würden, um dann auch noch mal deutlich zu machen, neben den bisherigen Angeboten, wäre das ein optimales zusätzliches Modul, was dann hoffentlich viele andere mit nutzen würden."
50 Patienten sollen in Kooperation mit einem Sportverein zweimal wöchentlich laufen. Der Niedersächsische Leichtathletikverband unterstützt die Studie, die auch von Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Marburg begleitet wird. Denn die Datenlage ist bislang eher dünn:
"Die Problematik an den bisherigen Untersuchungen ist: Es sind sehr kleine Gruppen. Häufig leider nicht randomisiert. Und Sie haben die Schwierigkeit, es sind häufiger zum Beispiel Depressive, aber auch Menschen, manisch-depressive, und mit anderen seelischen Störungen in diesen Gruppen gewesen, sodass es leider bisher keine spezifischen Untersuchungen letztlich zur Diagnose "Depression" gegeben hat."
In den 80er-Jahren wurde der Sport von den Kardiologen entdeckt. Allerdings mehr zur Rehabilitation - zur Stabilisierung von Herz- und Kreislauf. Dass Sport den Heilungsprozess fördern kann, diese Erkenntnis setzt sich erst langsam durch. Dr. Burkhard Wermter von der Kinderkardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover:
"Die Herzkinder sind eigentlich überbeschützt worden. Schon Dich. Schon Dich. Und mit der Zeit hat man gesehen, dass das eigentlich das Falsche war. Dass zwar nach der OP erst mal eine Schonung ist. Aber auch noch in den Köpfen – in den Schulen – Herzkinder und Sportunterricht, ist noch diese Überbeschützung von Seiten der Medizin bei den Herzkindern immer noch vorhanden."
Für den Sportmediziner Prof. Uwe Tegtbur ist klar: Die Klinik der Zukunft kommt ohne Sport nicht aus. Herzinsuffizienz, Osteoporose, Diabetes – das Spektrum der behandelbaren Krankheiten wird größer.
"Wir haben ungefähr 1000 Menschen pro Woche, die bei uns gezielt üben. Dass die ja auch motiviert sind, die kommen ja, um selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun und ihre Erkrankung zu bekämpfen. Da herrscht eine große Motivation und oft auch Freude bei den Patienten, weil die eben selbst spüren und merken, was verändert sich in meinem Körper."