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Sport-Grossereignisse
Grüne wollen verbindliche Vergabe-Kriterien

Vor zwei Jahren scheiterten die Grünen noch im Bundestag mit ihrer Forderung nach verbindlichen Vergabekriterien für Sportgroßereignisse. Jetzt nimmt die Fraktion einen weiteren Anlauf. Auch vor dem Hintergrund der geplanten deutschen Olympiabewerbung bringen die Grünen erneut einen Antrag ein, in dem sie sich für verbindliche politische Regeln im Sport bei der Vergabe von Großveranstaltungen aussprechen.

Von Robert Kempe | 19.03.2015
    Ein roter Ball mit dem Logo Katars als Bewerber für die Austragung der Fußball-WM 2022, im Hintergrund ein Fußballstadion
    Die Fußball-WM 2022 in Katar soll in den Monaten November und Dezember stattfinden - das schlägt die FIFA vor. (picture alliance / dpa)
    "Wenn jemand IOC oder FIFA hört, da fällt einem als erstes Korruption, Intransparenz, Vetternwirtschaft, Duldung von Menschenrechtsverletzungen oder Naturzerstörung ein."
    verweist der sportpolitische Sprecher Özcan Mutlu auf die weltweite Kritik an den Olympischen Spielen in Sotschi und den kommenden Fußball-Weltmeisterschaften in Russland und Katar. Geht es nach seiner Fraktion, sollen ab sofort Mindeststandards - etwa bei Menschen- und Bürgerrechten sowie im Naturschutz - Voraussetzungen von Vergabeentscheidungen sein. Kommerz und Gigantismus müsse bekämpft werden, so Mutlu.
    "Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie sich nicht nur als Zuschauer beteiligt, sondern dass sie sich einmischt, dass sie von den Sportgroßverbänden fordert, dass bei der Vergabe von Sportgroßveranstaltungen Nachhaltigkeit, echte Bürgerbeteiligung, Kostentransparenz, solide Finanzierung, Finanzierungsplan eingehalten werden."
    Am nächsten Donnerstag soll der Antrag im Plenum des Deutschen Bundestags diskutiert werden.