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Sportausrüster Under Armour
Trump-Lobpreisungen sorgen für Gegenwind

Seine Sympathiebekundungen für Donald Trump bringen den Gründer und Chef des Sportausrüsters Under Armour in Schwierigkeiten. Aus ihrem Unbehagen darüber machen wichtige Werbepartner – wie NBA-Profi Stephen Curry – kein Geheimnis.

Von Jürgen Kalwa | 10.02.2017
    Kevin Plank, Gründer und Chef von Under Armour, ist Unterstützer von Donald Trump.
    Kevin Plank, Gründer und Chef von Under Armour, ist Unterstützer von Donald Trump. (imago - UPI Photo)
    Ganz egal, ob Angehöriger der amerikanischen Streitkräfte oder schon lange nicht mehr dabei – man genießt bei Kevin Plank automatisch einen Sonderstatus: Man bekommt einen Preisnachlass von zehn Prozent auf alles, was er unter dem Markennamen Under Armour verkauft.
    Extrem populäre Sportler als Aushängeschilder
    Das Unternehmen mit der patriotischen Ader hat aber nicht nur deshalb Erfolg. Planks Riecher, was die Verpflichtung von Aushängeschildern für seine Produkte quer durch alle Sportarten angeht, ist legendär: Football-Star Tom Brady, Schwimmikone Michael Phelps und Stephen Curry aus der NBA geben dem Unternehmen mehr als nur ein Gesicht.
    Es sind mündige Sportler mit eigenen politischen Vorstellungen. Für Plank ein Problem, wenn er den neuen Präsidenten preist:
    "To have such a pro-business President is something that’s a asset for this country."
    NBA-Profi: Trump kein "asset", sondern ein "ass"
    Trump mit seiner Haltung gegenüber der Wirtschaft sei ein Gewinn für das Land, sagte Plank, im Fernsehen und benutzte dafür das Wort "asset”. Was Stephen Curry soglich zu einer Retourkutsche provozierte. Wenn man die beiden letzten Buchstaben wegstreiche, sagte er, dann möge das sicher stimmen. Unausgesprochen hieß das: Trump sei – ganz vulgär – ein Arsch.
    Ähnlich, wenn auch weniger drastisch, reagierten andere Werbepartner. Schlecht für Under Armour, dessen Aktienkurs ohnehin ins Schlingern gekommen ist. Sollte Curry abspringen, droht zusätzlicher Imageschaden.
    Der Spieler der Golden State Warriors ist nicht der erste in der NBA, der empfindlich auf den neuen Mann im Weißen Haus reagiert. Egal ob Trainer oder Spieler – die Liga wirkt wie ein Stimmungsbarometer für die Bereitschaft kritisch denkender Sportler, den Mund aufzumachen - ohne Angst vor etwaigen wirtschaftlichen Konsequenzen. Curry machte das gegenüber einem Zeitungsreporter in Kalifornien überdeutlich. Er will sich seine politische Haltung nicht abkaufen lassen. Für keine noch so große Summe.