Donnerstag, 25. April 2024

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Sporthistoriker Diethelm Blecking
"Olympischen Frieden hat es nie gegeben"

Der Sport feiert Olympische Spiele - und rundherum überall Kriege und Konflikte. Das sei jedoch schon immer so gewesen, einen allumfassenden "Olympischen Frieden" habe es auch in der Antike nicht gegeben, erklärte Sporthistoriker Diethelm Blecking: "Es ist nichts Neues, dass die Echt-Welt mit der Ideologie des Olympismus nichts zu tun hat", sagte er im DLF.

Diethelm Blecking im Gespräch mit Matthias Friebe | 14.08.2016
    Das Olympische Feuer ist im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland entzündet worden.
    Schon die antiken Olympischen Spiele fanden in einer kriegerischen Welt statt. (picture alliance/dpa/Yannis Kolesidis)
    Der Ausdruck "Olympischer Friede" bezeichnete in der Antike laut Diethelm Blecking eine Art "Immunität für die Athleten, die auf dem Weg zu den Olympischen Spielen geschützt waren". Die Vorstellung, dass in der Antike für die Zeit der Spiele alle Waffen still standen, sei "historisch falsch und bereits mehrfach widerlegt".
    Zum Appell von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, dass Kriege während der Olympischen Spiele ausgesetzt werden sollen, sagte der Sporthistoriker: "Das registriere ich mit Respekt, andererseits ist das natürlich eine hilflose Geste."
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