"Sprache und Recht"
Rechtsprechung und Verständlichkeit scheint sich zumindest für Nichtjuristen oft zu widersprechen. Zu diesem Thema veranstaltet das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS) seine Jahrestagung, die heute begann. Noch bis zum 15. März referieren Juristen und Sprachwissenschaftler über Sprache, Fachsprache und sprachliche Dressur. Schon in den siebziger Jahren wurde die Verwaltungssprache durchforstet und unverständliche Terminologien ersetzt. Sprachwissenschaftlerin Ulrike Haß-Zumkehr vom IDS: "Ein Teil der Schwerverständlichkeit der Rechtssprache ist nicht zu ändern, sonst funktioniert unser Rechtssystem nicht, da es sich um eine komplexe Wirklichkeit handelt." Hierbei kommt vor allem die außeruniversitäre Ausbildung der Juristen auf den Prüfstein, die zu einer gewissen Formelhaftigkeit erziehe und die dringend reformbedürftig sei. Empfehlung von Ulrike Haß-Zumkehr zur besseren Ausbildung des herangehenden Juristen: "Einige Mythen über Verständlichkeit und verständliche Sprache müssten aufgebrochen werden. Fremdwörter sollten in deutsche Wörter übersetzt werden. Man muss den Text- und Satzaufbau überprüfen und auf die speziellen Adressaten hin formulieren."