Möglicherweise müssen alle Vorschulkinder demnächst ein Sprachscreening absolvieren, bevor sie eingeschult werden können. Den Test der sprachlichen Fähigkeiten gibt es in einer Version für Drei- und in einer für Vier- und Fünfjährige. Hannelore Grimm von der Abteilung für Entwicklungspsychologie an der Uni Bielefeld hat ihn entworfen. Er besteht aus zwei Teilen. Im ersten müssen die Kinder Phantasiewörter nachsprechen, um ihre Fähigkeit zu testen, eine Lautfolge aufzunehmen, sich zu merken und wiederzugeben. Dieses Arbeitsgedächtnis ist zentral für den Erwerb von Wortschatz und Grammatik. Im zweiten Teil spielt man mit den Kindern Papagei. Hannelore Grimm: "Einmal werden sinnvolle Sätze nachgesprochen, und einmal sinnfreie. Und dann können wir überprüfen, wie gut es den Kindern gelingt, rein die syntaktische Struktur für die Reproduktion der Sätze zu nutzen."
Mit beiden Tests wollen die Psychologen herausfinden, wie gut oder schlecht ein Kind später lesen und lernen kann. Der Test soll das mit hoher Wahrscheinlichkeit ermitteln. Dabei ist das Screening eine Kurzform eines schon länger angewandten Sprachentwicklungstests. Grimm: "Wir haben bei dieser Kurzform die Untertests herausgenommen, die am besten in der Lage sind, die Hauptmerkmale des Tests zu repräsentieren. Wir messen also fast dasselbe wie mit dem ausführlichen Test." Beim Probelauf in Bielefeld hatte etwa ein Drittel der deutschsprachigen Kinder Sprachprobleme, doch nur etwa jedes zehnte gehört nach Grimms Einschätzung zu einer Risikogruppe, weil diese Kinder bei beiden Testteilen durchfielen. Über die Ursachen ihrer sprachlichen Defizite sagt das Screening nichts aus. Es stellt lediglich fest, ob ein Kind auf dem normalen Entwicklungsstand ist oder nicht.
Gibt es bei einem Kind Auffälligkeiten, empfehlen die Psychologen eine ausführlichere Sprachdiagnostik, damit man auch den Ursachen auf den Grund gehen kann. Als normiertes Verfahren zur Früherkennung könnte der Test flächendeckend zum Einsatz kommen - entweder bei Kinderärzten oder in Kindertagesstätten und Vorschulen. Dadurch würden bisherige Untersuchungen ersetzt, bei denen nicht die Kinder selbst zu Wort kommen, sondern die Mütter befragt werden. Ob und wann das Screening in Deutschland eingeführt wird, darüber entscheidet gerade eine Kommission der bundesweiten Kinderärztevereinigung.
[Quelle: Christian Schütte]
Mit beiden Tests wollen die Psychologen herausfinden, wie gut oder schlecht ein Kind später lesen und lernen kann. Der Test soll das mit hoher Wahrscheinlichkeit ermitteln. Dabei ist das Screening eine Kurzform eines schon länger angewandten Sprachentwicklungstests. Grimm: "Wir haben bei dieser Kurzform die Untertests herausgenommen, die am besten in der Lage sind, die Hauptmerkmale des Tests zu repräsentieren. Wir messen also fast dasselbe wie mit dem ausführlichen Test." Beim Probelauf in Bielefeld hatte etwa ein Drittel der deutschsprachigen Kinder Sprachprobleme, doch nur etwa jedes zehnte gehört nach Grimms Einschätzung zu einer Risikogruppe, weil diese Kinder bei beiden Testteilen durchfielen. Über die Ursachen ihrer sprachlichen Defizite sagt das Screening nichts aus. Es stellt lediglich fest, ob ein Kind auf dem normalen Entwicklungsstand ist oder nicht.
Gibt es bei einem Kind Auffälligkeiten, empfehlen die Psychologen eine ausführlichere Sprachdiagnostik, damit man auch den Ursachen auf den Grund gehen kann. Als normiertes Verfahren zur Früherkennung könnte der Test flächendeckend zum Einsatz kommen - entweder bei Kinderärzten oder in Kindertagesstätten und Vorschulen. Dadurch würden bisherige Untersuchungen ersetzt, bei denen nicht die Kinder selbst zu Wort kommen, sondern die Mütter befragt werden. Ob und wann das Screening in Deutschland eingeführt wird, darüber entscheidet gerade eine Kommission der bundesweiten Kinderärztevereinigung.
[Quelle: Christian Schütte]