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Springtiden

Heute erleben Bewohner der Küstenregionen besonders extreme Gezeiten – bedingt durch eine besondere astronomische Konstellation.

    Der Mond durchläuft heute Abend um 22 Uhr seinen erdnächsten Punkt – das Perigäum. Nur 20 Stunden zuvor trat er in die Neumondphase. Dabei überquerte er die imaginäre Linie zwischen Erde und Sonne.

    Gezeiten entstehen durch ein Tauziehen der Schwerkräfte von Sonne, Mond und Erde. Wenn der Mond die Erde umkreist, übt seine Schwerkraft einen Einfluss auf ihre Meere und Landmassen aus. Die Ozeane reagieren am stärksten. Der Meeresspiegel hebt und senkt sich je nach Schwerkrafteinfluss des Mondes. Erreicht der Mond das Perigäum, verstärkt sich der Zug der Schwerkraft. Die Gezeiten werden extremer als normal.

    Indirekt beeinflusst auch die Sonne die Gezeiten. Unser Stern ist ca. 400mal weiter von uns entfernt als der Mond – aber auch 27millionenfach massereicher. Da sich der Schwerkrafteinfluss rapide verringert, je weiter man sich von einem Objekt entfernt, ist auch die Auswirkung der Sonnenschwerkraft weniger ausgeprägt als die des Mondes.

    Bei Neumond wirken die Schwerkräfte von Sonne und Mond in dieselbe Richtung. Dadurch entstehen höhere Fluten, als wir sie im Normalfall erleben. Fällt dieser Effekt noch mit der Erdnähe des Mondes zusammen, kann es zu besonders hohen Springtiden kommen.