Für jedes der Mittel wird schon bei der Zulassung eine Aufwandmenge festgesetzt. Sie ist so hoch, dass das Präparat auf jeden Fall wirkt - auch bei stärkstem Schädlingsbefall. In der Praxis dosieren viele Landwirte aber sparsamer:
Das heißt also, dass wir die Witterung, die Vorfrucht, die Unkrautdichte, das Schaderreger-Spektrum berücksichtigen, um darauf aufbauend eine situationsbedingte Dosierung zu ermitteln.
In aller Regel würden nur 60 bis 90 Prozent der zulässigen Aufwandmengen versprüht, schätzt Bernhard Pallutt von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft BBA.
Aber ist das Einspar-Potential nicht noch größer, fragten sich die Experten der Bundesbehörde. Und hielten sich mit der Ackergift-Spritze noch stärker zurück, auf einem 30 Hektar großen Versuchsfeld der BBA südlich von Berlin, wo es darum ging:
Nämlich diese situationsbedingte Dosierung noch mal zu halbieren. Wir schätzen ein, dass unser Standort ungefähr für 30 Prozent der Fläche in Ostdeutschland und vielleicht 40 Prozent der Fläche in ganz Deutschland repräsentativ ist.
Der Langzeitversuch begann vor sieben Jahren. So lange schon wird auf dem Test-Acker systematisch mit Herbiziden geknausert, also mit Unkraut-Vernichtungsmitteln.
Pallutts Arbeitsgruppe legt jetzt erste Zwischenergebnisse vor. Tatsächlich bestätigen sie: Bei manchen Ackerbau-Kulturen sollte es genügen, wenn Landwirte nur noch die Hälfte spritzen:
Wenn ich konkurrenzkräftige Kulturpflanzen-Bestände habe - das ist die allerwichtigste Voraussetzung erst mal -, dann kann ich häufig mit halbierten Aufwandmengen auskommen. Dazu gehört bei den Getreidearten vor allem der Winterroggen dazu. Teilweise kann man auch Raps als konkurrenzstarke Kulturpflanze auffassen. Wichtig ist, dass die Bodenfläche sehr schnell bedeckt wird durch den Wuchs der Kulturpflanze. Überall dort, wo das Licht nicht entsprechend abgeschirmt wird, können die Unkräuter wesentlich besser wachsen. Und, im Gegenteil, wo das der Fall ist, reichen dann schon geringe Behinderungen des Unkrautwachstums durch Unterdosierung von Herbiziden aus, um eine ausreichende Unkrautfreiheit zu erreichen.
Mais, Zuckerrüben und viele Gemüsearten erleben die Forscher dagegen als konkurrenzschwach. Hier sei eine Unterdosierung nicht ratsam.
Aber auch bei Raps und Winterroggen könne er eine Halbierung der Herbizid-Menge nicht generell empfehlen, sagt Agrarwissenschaftler Pallutt. Denn dadurch würden robustere Acker-Unkräuter gefördert: das Klettenlabkraut etwa. Oder der Windhalm. Diese Entwicklung müsse der Landwirt im Auge behalten - und im Zweifelsfall wieder zu höheren Aufwandmengen zurückkehren. Pallut ist zwar überzeugt:
Die Mehrheit der Landwirte geht bei der Pflanzenschutzmittel-Anwendung sehr gewissenhaft und sehr sparsam vor.
Doch die Ergebnisse aus dem Versuchsfeld der BBA zeigen, dass bei den Pestiziden noch größere Einsparungen möglich sind. Allerdings muss sich das erst einmal unter den regionalen Pflanzenschutz-Beratern herumsprechen.
Das heißt also, dass wir die Witterung, die Vorfrucht, die Unkrautdichte, das Schaderreger-Spektrum berücksichtigen, um darauf aufbauend eine situationsbedingte Dosierung zu ermitteln.
In aller Regel würden nur 60 bis 90 Prozent der zulässigen Aufwandmengen versprüht, schätzt Bernhard Pallutt von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft BBA.
Aber ist das Einspar-Potential nicht noch größer, fragten sich die Experten der Bundesbehörde. Und hielten sich mit der Ackergift-Spritze noch stärker zurück, auf einem 30 Hektar großen Versuchsfeld der BBA südlich von Berlin, wo es darum ging:
Nämlich diese situationsbedingte Dosierung noch mal zu halbieren. Wir schätzen ein, dass unser Standort ungefähr für 30 Prozent der Fläche in Ostdeutschland und vielleicht 40 Prozent der Fläche in ganz Deutschland repräsentativ ist.
Der Langzeitversuch begann vor sieben Jahren. So lange schon wird auf dem Test-Acker systematisch mit Herbiziden geknausert, also mit Unkraut-Vernichtungsmitteln.
Pallutts Arbeitsgruppe legt jetzt erste Zwischenergebnisse vor. Tatsächlich bestätigen sie: Bei manchen Ackerbau-Kulturen sollte es genügen, wenn Landwirte nur noch die Hälfte spritzen:
Wenn ich konkurrenzkräftige Kulturpflanzen-Bestände habe - das ist die allerwichtigste Voraussetzung erst mal -, dann kann ich häufig mit halbierten Aufwandmengen auskommen. Dazu gehört bei den Getreidearten vor allem der Winterroggen dazu. Teilweise kann man auch Raps als konkurrenzstarke Kulturpflanze auffassen. Wichtig ist, dass die Bodenfläche sehr schnell bedeckt wird durch den Wuchs der Kulturpflanze. Überall dort, wo das Licht nicht entsprechend abgeschirmt wird, können die Unkräuter wesentlich besser wachsen. Und, im Gegenteil, wo das der Fall ist, reichen dann schon geringe Behinderungen des Unkrautwachstums durch Unterdosierung von Herbiziden aus, um eine ausreichende Unkrautfreiheit zu erreichen.
Mais, Zuckerrüben und viele Gemüsearten erleben die Forscher dagegen als konkurrenzschwach. Hier sei eine Unterdosierung nicht ratsam.
Aber auch bei Raps und Winterroggen könne er eine Halbierung der Herbizid-Menge nicht generell empfehlen, sagt Agrarwissenschaftler Pallutt. Denn dadurch würden robustere Acker-Unkräuter gefördert: das Klettenlabkraut etwa. Oder der Windhalm. Diese Entwicklung müsse der Landwirt im Auge behalten - und im Zweifelsfall wieder zu höheren Aufwandmengen zurückkehren. Pallut ist zwar überzeugt:
Die Mehrheit der Landwirte geht bei der Pflanzenschutzmittel-Anwendung sehr gewissenhaft und sehr sparsam vor.
Doch die Ergebnisse aus dem Versuchsfeld der BBA zeigen, dass bei den Pestiziden noch größere Einsparungen möglich sind. Allerdings muss sich das erst einmal unter den regionalen Pflanzenschutz-Beratern herumsprechen.