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Sprühnebel senkt Temperatur schlagartig

Technik. - Tunnelbrände gehören zu den gefährlichsten Situationen für die Löschkräfte. Dafür sorgen Temperaturen von mehreren hundert Grad, gefährliche Dämpfe und beengte Verhältnisse. Kein Wunder, dass man an den Einsatz von Robotern denkt. Auf der High-Tech-Messe Intertech im schweizerischen St. Gallen wurde jetzt ein Tunnellöschroboter aus Österreich vorgestellt.

09.11.2001
    Das Gerät sieht aus wie ein rotlackierter Zwergpanzer von drei Metern Länge, der anstelle des Kanonenrohrs einen Riesenventilator. "Es ist im Grunde genommen ein 1,8 Tonnen Panzer mit einer Löschwasserpumpoe und einer Schneekanone", erklärt Bruno Walter aus dem österreichischen Rankweil, der den Löschroboter zusammen mit dem Landesfeuerwehrverband Vorarlberg entwickelt hat. Dabei ist die wie ein Riesenventilator aussehende Schneekanone das Herzstück des Löschgeräts, denn sie zerstäubt das Löschwasser zu einem dichten Nebel aus feinsten Wassertropfen. Bis zu 400 Liter Wasser können dadurch pro Minute zerstäubt und in Richtung Brand gesprüht werden. Sie nehmen sehr viel mehr Energie auf, als ein normaler Wasserstrahl und senken dadurch die Umgebungshitze innerhalb kürzester Zeit. "Wir haben das Gerät bei einem Brandversuch im Arlbergtunnel getestet und die Umgebungstemperatur von 500 auf 90 Grad heruntergekühlt, und da lässt sich schon arbeiten", erklärt Markus Meier vom Vorarlberger Feuerwehrverband.

    Darüber hinaus bindet der feine Wassernebel durch seine vergrößerte Oberfläche den entstandenen Ruß sehr viel besser als ein Wasserstrahl. Damit erfüllt das Gerät zwei grundlegende Aufgaben, die Löschmanschaften können so besser zum Brandherd vordringen. Denn das Löschgeschäft muss weiterhin von der Feuerwehr übernommen werden. Sie steuert den Roboter per Fernsteuerung aus 300 Metern Entfernung.

    [Quelle: Thomas Wagner]