Christoph Breitkreuz vergleicht seine Arbeit gerne mit der eines Histologen, der Gewebeschnitte untersucht. Auch der Wissenschaftler der Bergakademie Freiberg fertigt hauchdünne Proben an und sitzt lange am Mikroskop, allerdings sind die Präparate des Professors für Allgemeine und Historische Geologie naturgemäß völlig unbelebt - es sind Kostproben vulkanischer Gesteine. "Aus dem Gefüge ihrer Texturen versuchen wir Rückschlüsse auf die Prozesse bei ihrer Entstehung zu ziehen, indem wir ermitteln, ob es sich dabei etwa um bimsreiche Glutwolkenablagerung, den so genannten Ignimbrit, schlichte Lava oder vielleicht eine subvulkanische Intrusion handelt, bei der Magma gar nicht die Erdoberfläche erreichte, sondern schon vorher abkühlte."
Doch die Spur der Vulkansteine führt die Geologen allzu oft in die Sackgasse, denn was sie aus Steinbrüchen und Bohrungen ans Tageslicht befördern, sieht trotz der unterschiedlichen Ursprünge meist völlig gleich aus. Obwohl die Brocken direkt aus der Lava stammen, aus dem Ascheregen fielen oder aus unterirdischem Magma entstanden. Entscheidend für ihre Struktur seien jedoch die Vorgänge bei ihrer Abkühlung, erklärt der Freiberger Experte: "Weil die unterschiedlichen Materialien direkt bei der Ablagerung bis zu 800 Grad Celsius heiß sind, verlaufen die Prozesse dabei identisch - es kann aufschäumen, kristallisieren oder umkristallisieren. Bestimmte Zonen etwa innerhalb des Ignimbrits sind danach nicht mehr unterscheidbar."
Um die frustrierende Situation aufzuhellen, sucht Christoph Breitkreuz jetzt so genannte Schlüsseltexturen in den Gesteinen, die den Ursprung des Materials eindeutig identifizieren. Dazu wollen die Freiberge Geologen Vulkangestein aus aller Welt zusammentragen. Besonderes Interesse gilt dabei Feuerschlünden, die seit Jahrmillionen nicht mehr aktiv waren, denn aus deren Auswürfen könnten viel bessere Gesteinsschnitte angefertigt werden als aus dem ohnehin viel untersuchten Material jüngerer Eruptionen.
Auch Sachsen bietet für die Suchenden eine wahre Fundgrube, denn vor 300 Millionen Jahren standen hier Vulkankegel in dichter Folge. "Die Analyse dieser Spuren erlaubt auch Aussagen über die damalige klimatische Situation und das Grundwasseraufkommen", so der Lava-Archäologe. Doch die Rasterfahndung hat noch einen weiteren Hintergedanken: So lässt sich aus dem Gestein auf mögliche, gewinnträchtige Lagerstätten von Erzen und Mineralien rückschließen.
[Quelle: Hartmut Schade]
Doch die Spur der Vulkansteine führt die Geologen allzu oft in die Sackgasse, denn was sie aus Steinbrüchen und Bohrungen ans Tageslicht befördern, sieht trotz der unterschiedlichen Ursprünge meist völlig gleich aus. Obwohl die Brocken direkt aus der Lava stammen, aus dem Ascheregen fielen oder aus unterirdischem Magma entstanden. Entscheidend für ihre Struktur seien jedoch die Vorgänge bei ihrer Abkühlung, erklärt der Freiberger Experte: "Weil die unterschiedlichen Materialien direkt bei der Ablagerung bis zu 800 Grad Celsius heiß sind, verlaufen die Prozesse dabei identisch - es kann aufschäumen, kristallisieren oder umkristallisieren. Bestimmte Zonen etwa innerhalb des Ignimbrits sind danach nicht mehr unterscheidbar."
Um die frustrierende Situation aufzuhellen, sucht Christoph Breitkreuz jetzt so genannte Schlüsseltexturen in den Gesteinen, die den Ursprung des Materials eindeutig identifizieren. Dazu wollen die Freiberge Geologen Vulkangestein aus aller Welt zusammentragen. Besonderes Interesse gilt dabei Feuerschlünden, die seit Jahrmillionen nicht mehr aktiv waren, denn aus deren Auswürfen könnten viel bessere Gesteinsschnitte angefertigt werden als aus dem ohnehin viel untersuchten Material jüngerer Eruptionen.
Auch Sachsen bietet für die Suchenden eine wahre Fundgrube, denn vor 300 Millionen Jahren standen hier Vulkankegel in dichter Folge. "Die Analyse dieser Spuren erlaubt auch Aussagen über die damalige klimatische Situation und das Grundwasseraufkommen", so der Lava-Archäologe. Doch die Rasterfahndung hat noch einen weiteren Hintergedanken: So lässt sich aus dem Gestein auf mögliche, gewinnträchtige Lagerstätten von Erzen und Mineralien rückschließen.
[Quelle: Hartmut Schade]