Archiv


Staat und Religion aus christlicher und jüdischer Sicht

    Zum siebten Mal findet an der Humboldt-Uni Berlin die Christlich-Jüdische Sommeruniversität statt. Noch bis zum 30. Juli steht das "Verhältnis von Staat und Religion aus jüdischer und christlicher Sicht" auf dem Lehrplan, den nicht nur Dozenten aus Deutschland, sondern auch Gäste aus Israel, Großbritannien und den USA gestalten. Rund 200 Teilnehmer - darunter Theologiestudenten, Religionslehrer, Pfarrer oder Ethnologen - nutzen das Angebot. Die Sommeruniversität will Christen und Juden zusammenbringen, aber auch den meist deutschen Kursteilnehmern die Möglichkeit geben, aus erster Hand etwas über jüdisches Leben und jüdische Kultur zu erfahren. "Der unmittelbare Anlaß war ein Aufenthalt in Los Angeles", erzählt der Leiter der Sommeruniversität Professor Peter von der Osten-Sacken. "Ich lernte eine ganze Reihe jüdischer Kollegen in meinem Alter kennen und merkte, daß sie für eine solche Begegnung sehr aufgeschlossen waren." Trotzdem mußten sich einige jüdische Dozenten anfangs überwinden, nach Deutschland und besonders nach Berlin zu kommen. Rabbi Sanford Ragins aus Los Angeles, einer der Dozenten in diesem Jahr, war vor zehn Jahren zum ersten Mal hier. Er erinnert sich: "Es war schrecklich. Ich bin mit den typischen Vorurteilen aufgewachsen. Schon als kleiner Junge dachte ich, Deutschland, die Deutschen sind der Teufel." Die Offenheit und Aufrichtigkeit seiner deutschen Kollegen und der Studenten ließen die Befangenheit aber bald verschwinden.

    Related Links

    Am 29. Juli hält der US-amerikanische Professor Michael Singer den letzten öffentlichen Vortrag der diesjährigen Christlich-Jüdischen Sommeruniversität im Audimax der Humboldt-Univeristät. Sein Thema: " Liberal Judaism and the Modern State: Post-Millenial Reflections"

    Am Freitag, den 30. Juli beschließt ein jüdisch-christlicher Gottesdienst im Berliner Dom die Woche. Die Predigt hält Oberrabbiner Dr. Ragins aus Los Angeles.

    Pressemitteilung der HU Berlin.