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Missbrauch-Skandal
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Erzbistum München/Freising ein

Die Ermittlungen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising werden eingestellt.

    Bayern, München: Eine Akte mit dem Namen von Joseph Ratzinger liegt während einer Pressekonferenz zum Abschluss der Ermittlungen gegen Kirchenverantwortliche im Missbrauchsskandal auf einem Tisch.
    Abschluss der Ermittlungen im Missbrauchsskandal. (Sven Hoppe/dpa)
    Dies gab die Münchner Staatsanwaltschaft bekannt, die untersuchte, ob Verantwortliche des Bistums durch aktives Tun oder Unterlassen Beihilfe zu den Missbrauchsfällen geleistet hatten. Die Behörde erklärte nun, es habe sich kein hinreichender Verdacht auf strafbares Handeln ergeben - oder die Taten seien bereits verjährt. Untersucht wurde unter anderem das Vorgehen Joseph Ratzingers. Der spätere und inzwischen gestorbene Papst Benedikt XVI. war von 1977 bis 1982 Erzbischof in München.
    Grundlage der Ermittlungen war ein Gutachten, das vom Erzbistum selbst bei der Münchner Kanzlei "Westpfahl Spilker Wastl" in Auftrag gegeben wurde. Laut deren Untersuchungen gab es in den Jahren 1945 bis 2019 Hinweise auf mindestens 497 Betroffene sexualisierter Gewalt. Die meisten Taten geschahen von Anfang der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.