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"Pseudowahlen" in Russland
Staatsmedien beziffern Putins Wahlergebnis auf knapp 88 Prozent

In Russland steht Präsident Putin wie erwartet vor seiner fünften Amtszeit.

    Eine Frau in einem Wahllokal in Nowosibirsk hat gewählt.
    Eine Frau in einem Wahllokal in Nowosibirsk hat gewählt. (IMAGO / SNA / IMAGO / Alexandr Kryazhev)
    Nach einer von Manipulationsvorwürfen begleiteten Präsidentenwahl sprach die Wahlkommission Putin ein Rekordergebnis von vorläufig knapp 88 Prozent zu. Damit legte er um mehr als zehn Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl von 2018 zu. Die Wahlbeteiligung wurde mit über 74 Prozent angegeben - ebenfalls ein Rekord. Im Zusammenhang mit der Wahl gab es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen Dutzende Festnahmen. Putin dankte seinen Landsleuten für ihre Teilnahme. Im Staatsfernsehen sagte er, das Ergebnis zeige das "Vertrauen" der Russen in seine Führung.
    Aus den USA hieß es in einer ersten Reaktion des Weißen Hauses, die Wahl sei weder frei noch fair gewesen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte, "der russische Diktator" habe "eine weitere Wahl simuliert". Polen erklärte, es habe extreme Repressionen gegen die Gesellschaft gegeben, die eine demokratische Wahl unmöglich gemacht hätten. Das Auswärtige Amt in Berlin sprach von "Pseudowahlen". Bundespräsident Steinmeier will Putin - anders als noch 2018 - nicht gratulieren, wie seine Sprecherin dem Berliner "Tagesspiegel" mitteilte.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.