Dank US-amerikanischer Luft-Unterstützung war es Fahím vor einem Jahr gelungen, die Taliban in die Flucht zu schlagen und die Hauptstadt zu besetzen. Seither dominiert tadschikisches Militär das Stadtbild, hängen überball Bilder von Fahíms legendärem Vorgänger, dem Mujaheddin-Führer Achmed Shah Masúd.
Mit der Macht der Paschtunen, der größten ethnischen Gruppe des Landes, ist auch der alte Zentralstaat zerbrochen. Draußen im Lande regieren Dutzende von Kriegsherren mit eigenen Privatarmeen. Sie werden von den USA geduldet, solange sie ihnen bei der Jagd auf Reste der Taliban und der Terrorgruppe Al Kaida helfen.
Doch so prekär der Frieden auch sein mag, die meisten Menschen in Kabul scheinen mit der neuen Situation zufrieden zu sein, so wie dieser junge Ladenbesitzer:
Während der Taliban-Zeit konnte man sich nicht frei bewegen, und wir konnten keine Geschäfte machen. Jetzt gibt es keine Beschränkungen, und die Geschäfte laufen auch wieder. Früher waren auch viele Schulen zerstört, aber die Übergangsregierung hat die Schulen wieder herstellen lassen, und jetzt gehen alle Kinder zur Schule. Sie sind ganz wild darauf, zu lernen. Bei den Taliban gab es als Lehrstoff nur den Koran, jetzt sind Chemie und Mathematik wieder wichtig für uns, ich mag diese Fächer sehr gern. Wenn du Wissen hast, stehen dir alle Türen offen – das ist eine große Veränderung.
Zu dieser Veränderung gehört auch, dass Mädchen ebenso ausgebildet werden wie Jungen, vor allem in den Schulen, die unter Patenschaft der internationalen Schutztruppe stehen. Auch der Kassetten-Verkäufer gegenüber dem Laden sieht die Lage positiv:
Seitdem die Taliban abgezogen sind, machen wir gute Geschäfte. Ich kann jetzt jede Art von Musik-Kassetten verkaufen, bei den Taliban konnte ich das nicht. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt Ruhe haben.
Ähnlich äußert sich ein junger Schreiner vom Volk der Hásara, Nachfahren mongolischer Eroberer, der vor seiner Werkstatt an einer Tür arbeitet:
Für mich hat sich das Leben sehr verändert: Ich kann jetzt in Ruhe arbeiten, und ich kann frei arbeiten. Die Regierung ist in Ordnung. Sie macht das für mich möglich. Es gibt keine Überfälle und Diebstähle, das ist gut. Uns Hásaras geht es jetzt besser.
Der Optimismus der Menschen ist erstaunlich. Zwar wirken manche Gegenden Kabuls noch relativ intakt. Weite Teile der Hauptstadt aber gleichen Berlin oder Stalingrad gegen Ende des Zweiten Weltkrieges – Ruinenlandschaften, übersät mit bizarr verformten und durchlöcherten Metallcontainern, den verbogenen, rostigen Überresten eines gigantischen Fahrzeugparks, den die sowjetischen Besatzer in Afghanistan zurückgelassen haben. Reihen verwaister Fabriken, dazwischen zerschossene Kraftwerke, Gittermasten, von denen zerrissene Leitungen herabhängen.
Das wirtschaftliche Leben scheint noch immer weitgehend still zu stehen. Die Industrie liegt noch am Boden. Nur ein Drittel der Stadt ist wieder mit Strom versorgt. Nur der Handel in Geschäften und vor allem auf dem Basar blüht. Dort herrscht rege Geschäftigkeit. Allerdings fragt sich der Besucher, wovon die Menschen in Kabul eigentlich leben.
Doch trotz aller Probleme ist Kabul eine Insel der Sicherheit und Stabilität, vergleicht man die Stadt mit dem Rest des Landes. Für den Unterschied sorgt die im Auftrag der UNO operierende Schutztruppe ISAF – das Kürzel steht für Internationale Schutz- und Unterstützungskräfte. Ohne ihre weitgehend symbolische Präsenz herrschte in Kabul längst wieder Bürgerkrieg. Denn: Wenn es in Afghanistan auch sonst an so ziemlich allem fehlt – Schießgerät und Männer, die es bedienen können, gibt es auch weiter in Hülle und Fülle.
Befehlsausgabe im Camp Warehouse, dem größten Lager der ISAF in Kabul. Eine Gruppe junger Fallschirmjäger aus dem Saarland bereitet sich auf eine Patrouille vor. Die Bundeswehr stellt gut ein Viertel der multinationalen ISAF-Truppe. Der Anteil wird auf knapp die Hälfte anwachsen, wenn Deutschland und die Niederlande im kommenden Jahr die Führung übernehmen.
Beim Gang durch die Gassen der Nordstadt gleicht der junge Patrouillenführer dem Rattenfänger von Hameln. Scharen von Kindern folgen ihm und seinen Männern. Selten zuvor ist in diesem Land fremdes Militär wohl so begeistert begrüßt worden. Die Aufgaben der ISAF-Soldaten haben mit Barras-Routine wenig gemeinsam. Jedem Patrouillenführer ist ein bestimmter Polizeisektor zugeordnet, in manchen wohnen mehrere hunderttausend Menschen.
Vom Truppenführer werden die jungen Feldwebel zu Sozial-Managern. Sie müssen - gemeinsam mit Polizisten, die zum Teil auch aus Deutschland kommen - die einheimische Polizei anleiten und versuchen, deren Prestige bei der Bevölkerung zu heben. Zusammen mit den Malíks, den Bezirks-Bürgermeistern, kümmern sie sich um die Bedürfnisse der Einwohner und stellen die Verbindung zu Hilfsorganisationen her. Dabei bemühen sie sich, möglichst viele Informationen zu sammeln, um Bedrohungen früh zu erkennen.
Obwohl alles ruhig wirkt, erinnert der Patrouillenführer daran, dass auch in Kabul die Lage noch lange nicht wirklich sicher ist. Zwar gibt es keinen organisierten Widerstand. Anschläge sind jedoch jederzeit möglich. Dass es Leute gibt, die der ISAF nicht freundlich gegenüber stehen, beweisen gelegentliche Raketen-Angriffe auf Camp Warehouse. Bisher verliefen zwar alle Attacken glimpflich. Die schwere Schutzweste gehört dennoch weiter zur obligaten Ausrüstung der deutschen ISAF-Soldaten, und Waffen werden sichtbar getragen. Ausgang gibt es nicht.
Ginge es nach der afghanischen Bevölkerung, dann würde die ISAF auch in anderen Teilen des Landes für Sicherheit sorgen. Viele denken so wie dieser Mitarbeiter des staatlichen Radio- und Fernsehsenders:
Meiner Meinung nach sollte die ISAF auch in den Provinzhauptstädten bis hinunter in Bezirke und Kreise stationiert werden. Dort regiert noch immer die Gewalt. Wenn Provinzkommandeure miteinander streiten, dann wird geschossen, und der Konflikt wird mit Gewalt ausgetragen. Gehen sie mal in unsere Provinzen und hören sie, was die Leute dort sagen. Jetzt regieren dort dieselben Leute, die früher Kommandeure im Jihad waren. Sie haben die Waffen und sie sagen, ihr habt das zu tun, was ich will, nicht das, was Karsai will. Unter diesen alten Kommandanten gibt es keine Sicherheit, es ist so wie früher.
An eine Ausweitung der ISAF ist jedoch kaum noch zu denken. Erst sperrten sich die USA dagegen. Jetzt dürfte kaum noch ein Land bereit sein, die hohen Kosten für eine solche Mission zu übernehmen. Ebenso wie das ISAF-Kontingent in Kabul müssten die Soldaten mit ihrer kompletten Ausrüstung eingeflogen und aus der Luft versorgt werden. Das jedenfalls sind die Gründe gegen eine Ausweitung, die immer wieder angegeben werden.
Kaum jemand spricht allerdings aus, dass die ISAF-Staaten auch aus politischen Gründen eine Ausweitung nicht mitmachen wollen. Die unruhige Lage in den Regionen außerhalb Kabuls lässt es als unwahrscheinlich erscheinen, dass dort eine Befriedung gelingen kann. Die Erfahrungen, die mit diesem Land in der Geschichte gemacht wurden, untermauern diese Skepsis.
Um sich gegen die Kriegsherren in den Regionen durchsetzen zu können, fehlt Präsident Karsai bisher noch die eigene militärische Hausmacht. Mit ausländischer Hilfe soll das anders werden. In einer Kaserne schräg gegenüber von Camp Warehouse entsteht die neue Afghanische Nationalarmee, die ISAF assistiert bei der Ausbildung. Die USA und die französische Armee leisten ebenfalls Ausbildungshilfe.
Der Aufbau der neuen Truppe verläuft jedoch im Schneckentempo. Bisher zählt sie noch weniger als 2.000 Mann. Bis sie eine ernstzunehmende Streitmacht ist, dürften noch Jahre vergehen. Dank ausländischer Finanzierung werden ihre Soldaten allerdings regelmäßig bezahlt. Das ist neu in Afghanistan. Normalerweise halten sich die Kämpfer hier bei der Zivilbevölkerung schadlos. Verteidigungsminister Fahím, der seine eigene tadschikische Privatarmee kommandiert, sieht in den neuen Truppen angeblich eine lästige Konkurrenz. Einer seiner ranghöchsten Kommandeure in Kabul, Generaloberst Amón, widerspricht dieser Darstellung. Die neue Nationalarmee, so sagt er, sei vielmehr ein Bestandteil künftiger gemeinsamer Streitkräfte:
Unser Parteichef Masud hatte schon lange geplant, wieder nationale Streitkräfte aufzubauen. Er ging davon aus, dass wir nach der Vertreibung der Taliban, der Besetzung Kabuls und der Beherrschung des ganzen Landes eine nationale Armee schaffen sollten. Wir unterstützen die Nationalarmee, sie besteht aus den Angehörigen verschiedener Nationalitäten: Hásara, Usbeken, Tadschiken und Paschtunen. Sie wird nicht von einer bestimmten Nationalität dominiert, sondern jeder kann dort eintreten.
Fahím und seine Offiziere können es sich leisten, gelassen aufzutreten. Nach General Amóns Worten kommandieren sie mehr als 40.000 Kämpfer im Raum Kabul, das sind mehr als doppelt so viele Soldaten wie die Vereinigten Staaten und die ISAF zusammen in Afghanistan stationiert haben. Wie groß die Truppen der anderen Kriegsherren in Afghanistan sind, vermag der General nicht zu sagen. Nach seinen Worten unterstehen sie jedoch dem Kommando der Zentralregierung – das gelte auch für die starken Männer Dóstum im Norden und Ismael Khan im Westen des Landes.
Tatsächlich ruht auch die militärische Macht der Tadschiken auf einem eher bescheidenen Fundament. Ihren Soldaten geht es so schlecht, dass sie sich – etwa an den Straßensperren rings um Kabul – von der ISAF dankbar mit Essen und Kleidung versorgen lassen. Im Gegenzug versprechen sie, nicht allzu hohes Wegegeld zu verlangen. Für die Zivilbevölkerung bleibt die Soldateska dennoch eine Plage. Ein pensionierter Polizei-Offizier, der noch zur alten Oberschicht gehört, macht aus seinen Ansichten kein Geheimnis:
Wir haben in Kabul eine gewisse Sicherheit. Aber die Kämpfer der Nordallianz, die sich hier aufhalten, bringen Unsicherheit in die Stadt. Sie stehlen zum Beispiel, und sie sorgen für Unruhe. Es ist völlig klar, dass Polizei und Innenministerium mit Angehörigen der Nordallianz besetzt sind. Die Leute, die dort arbeiten, diese Kämpfer der Nordallianz, kommen vor allem aus der Provinz Párvan oder aus dem Panschírtal. Wenn es so weitergeht, gibt es keine Aussicht, dass unsere Probleme gelöst werden.
Die Amerikaner halten sich aus diesen Dingen heraus, obwohl ihre Präsenz auch in Kabul nicht zu übersehen sind. Chinook-Transporthubschrauber mit bewaffneter Eskorte dröhnen gelegentlich über die Dächer in Richtung Bagram. Dort, auf dem ehemaligen sowjetischen Luftstützpunkt, haben die US-Streitkräfte ihr Hauptquartier bezogen. Vor dem ISAF-Hauptquartier treffe ich eine Gruppe amerikanischer Ranger. Mit ihren makellos sauberen beige-braunen Tarnanzügen und den modischen Rayban-Sonnenbrillen wirken sie unglaublich cool. "Dürft ihr mit mir reden?" frage ich ihren Anführer. Reden schon, meint er, aber sagen werden wir nichts. "Stuff is happening" lautet die präziseste Auskunft - Irgendwas ist irgendwo im Gange. Alles klar und Dank an den großen Verbündeten.
Auch die USA haben jedoch erkannt, dass sie sich stärker um den Wiederaufbau Afghanistans kümmern müssen. Die bisherige Bilanz der ausländischen Hilfe wirkt eher ernüchternd. Zwar hat die Geberkonferenz im Frühjahr in Tokio erhebliche Mittel zugesagt. Das Geld trifft jedoch nur tröpfelnd ein und fließt häufig an der Regierung in Kabul vorbei. Professor Nazir Shahidi ist stellvertretender Minister für Wiederaufbau. Er hat in Deutschland Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach seiner Meinung sind die ausländischen Hilfsorganisationen Schuld, weil sie meist ohne Absprache mit der Regierung vorgehen:
Die NGOs berücksichtigen unsere Prioritäten nicht. Und die Regierung ist auch nicht in der Lage zu wissen, wo diese verschiedenen NGOs das Geld investiert haben. Das ist unsere Hauptschwierigkeit. Die meisten Länder (sollten) besser dieses Geld der Regierung zur Verfügung stellen, damit eine zentrale, starke Regierung zustande kommt. Es wäre besser für die Zukunft, die meiste Hilfe für das Staatsbudget zu geben, damit eine zentrale, starke Regierung zustande kommt einerseits und andererseits damit diese Hilfe kontrolliert wird. Jetzt sind wir nicht in der Lage, verschiedene NGOs zu kontrollieren. Und wir sind auch nicht in der Lage festzustellen, was sie wirklich gemacht haben, welche Qualität und so weiter und so fort.
Die Deutschen spart Shahidi bei seiner Kritik allerdings aus. Mit ihnen sei die Zusammenarbeit kein Problem, betont er. In einem niedrigen Haus in einem der erhaltenen Stadtviertel organisiert seit einigen Monaten ein Architektenteam der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, kurz GTZ, den Wiederaufbau. Gemeinsam mit lokalen Baufirmen setzen die Deutschen Schulen und Krankenhäuser instand. Diese Hilfe erreicht nicht nur Kabul, sondern auch abgelegene Provinzen. Teamleiter Walter Hutz blättert in einem Ordner mit Fotos:
Die Kabuler Schule hier ist eine für dreieinhalb bis viertausend Schüler und Schülerinnen - andere Schulen im ländlichen Bereich 400 bis 700 Schüler immerhin. Selbst auf dem Lande werden die Schulkinder in drei Tagesgruppen unterrichtet. Also, die Anzahl der Unterrichtsstunden, zwei bis drei Stunden pro Schüler pro Tag, ist sehr limitiert. Im Grunde genommen brauchte man dreimal so viele Schulen wie bisher vorhanden sind. Das ist eine Schule, eine typische kriegszerstörte Schule, die nicht mehr aufbaubar war, am südlichen ländlichen Rand von Kabul gelegen.
Autor: Sind das Lehmziegel? Oder ist das schon ...
Hutz: Das sind gebrannte Ziegel. Aber die Schule ist so zerstört, so zerschossen. Sie sehen auf den folgenden Bildern, hier ist Unterricht gemacht worden - keine Dächer, keine Fenster nichts, open air, ein wenig Sichtschutz für die Mädchen. Die Schule wurde von uns abgerissen und wird komplett neu aufgebaut.
Trotz aller Bemühungen bleibt aber auch dies nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Zu wenig und zu wenig langfristig wird offenbar in den Wiederaufbau Afghanistans investiert. Die Übergangsregierung mit ihrem häufig wenig geschulten Personal ist dabei auch ein Teil des Problems.
Als eines der wenigen hoffnungsvollen Zeichen wird die Rückkehr der Flüchtlinge gewertet. Von insgesamt fünf Millionen Menschen sollen in diesem Jahr 1,8 Millionen zurückgekehrt sein, eine Million mehr als erwartet, meldet der Vertreter des Un-Flüchtlingskommissars. Er stützt sich dabei auf relativ exakte Zählungen. Fast die Hälfte der Heimkehrer hat sich in Kabul niedergelassen. Doch auch hier fehlt es an Mitteln, so viele Menschen vor dem heraufziehenden Winter unterzubringen und zu versorgen. Und bei einer Arbeitslosigkeit, die etwa zwanzig bis dreißig Prozent erreicht, können nur wenige Neu-Ankömmlinge auf Beschäftigung hoffen.
Viele Flüchtlinge haben im zerstörten Süden Unterschlupf gefunden. Dort steht auch der Königspalast, ein Haus wie Donnerhall im Stil des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, von Kuppeln gekrönt und von Säulengalerien geschmückt. An Wasserspielen vorbei führte der Weg einst in die königlichen Parkanlagen. Heute ist das Gebäude nur noch eine zerborstene Hülle, bis auf die Mauern geplündert. Von den Gärten ist nichts als das steinerne Netz der Wege erhalten, Krater im nackten Erdreich markieren die Orte, an denen einst Bäume Schatten spendeten. Unter einer Arkade im Innenhof des Palastes sitzt ein junger Mann und spielt Flöte. Es sei schade, meint er, dass all die schönen Häuser in Trümmern lägen. Dennoch seien die Zeiten jetzt besser geworden:
Es ist schon ein großer Unterschied zwischen dem Taliban-Regime und der heutigen Regierung. Gleich nachdem die Übergangsregierung eingesetzt wurde, konnte ich wieder zur Schule gehen. Ich kann jetzt auch wieder Sport treiben. Unter den Taliban war beides nicht möglich. Ich konnte damals auch nicht Flöte spielen. Jetzt kann ich wieder tun, was mir gefällt. Das ist gut, und ich finde die Regierung ganz in Ordnung.
Der junge Mann will Arzt werden, sagt er. Und das gibt ein wenig Hoffnung. Denn nach mehr als zwei Jahrzehnten Krieg müssen Afghanistans Wunden dringend geheilt werden.