
Das internationale Forschungsteam von der australischen Monash University hat für den Zeitraum von 2001 bis 2019 simuliert, wie sich eine stärkere Begrünung auf die Sterblichkeit in mehr als 11.000 städtischen Areale weltweit ausgewirkt hätte. Insbesondere Bäume kühlen das Stadtklima im Sommer und haben zudem weiteren Nutzen: Sie spenden Menschen, Tieren und anderen Pflanzen Schatten, kühlen Asphalt und Beton, erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit, nehmen Feinstaub auf, mildern Lärm und bieten Lebensraum für viele Tiere wie Vögel und Insekten.
Der Simulation zufolge könnte eine Zunahme der Vegetation um 30 Prozent in dem Zeitraum von 19 Jahren bis zu 1,16 Millionen Leben retten. Dies würde fast ausschließlich Asien und Europa betreffen und nur in sehr geringem Maße Nordamerika und Afrika. Die Studie wurde im Fachjournal "The Lancet Planetary Health" veröffentlicht.
Hitze-Check für deutsche Städte
Zur Situation in Deutschland hatte die Deutsche Umwelthilfe im vergangenen Jahr in einem Hitze-Check die Flächenversiegelung und Grünausstattung aller 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern verglichen. 24 Städte fielen in beiden Kategorien durch, weitere 82 Städte schnitten zumindest in einer Kategorie schlecht ab. Allerdings lobte die Umwelthilfe auch 84 Städte für eine vergleichsweise geringe Versiegelung und viel kühlendes Grün.
Als vorbildlich stufte die Umwelthilfe unter anderem Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena ein. Auch Berlin schnitt vergleichsweise gut ab - deutlich besser als München oder Frankfurt am Main. Besonders schlecht wurden Städte im Süden Deutschlands beurteilt, etwa Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg und Worms.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.