Auch knappe neun Jahre nach Beginn des Bologna Prozesses 1999 herrscht noch jede Menge Unklarheit über den wohl größten Umbruch, den es bisher im deutschen Hochschulsystem gab. Für angehende Studierende geht es vor allem darum, was die Einführung von Bachelor und Masterabschlüssen für sie bedeutet, und wie sie ihre Studienwahl angesichts der Reform am besten angehen.
" In wenigen Jahren werden alle Abschlüsse Bachelor und Master sein und ich rate jedem Studienanfänger, der mich im Augenblick fragt, ob er noch auf Diplom studieren soll oder in einem neuen Studiengang, sein Glück in dem neuen Studiengang zu versuchen, weil in dem Moment, wo die Studierenden ihren Abschluss machen, ist die Umstellung fast flächendeckend realisiert. "
rät Christiane Gaehtgens, die Generalsekretärin der Hochschul-Rektorenkonferenz. Doch wie soll man bei einem Angebot von inzwischen 9000 Studiengängen die richtigen Entscheidungen treffen? Eine Orientierungshilfe versuchen die Kölner Bildungsjournalisten Britta Mersch und Armin Himmelrath zu geben. In ihrem Buch "Bachelor-Basics und Master-Plan - wie die neuen Studiengänge funktionieren und was sie bringen" bieten sie kompaktes Wissen über die wichtigsten Eckpunkte des Reformprozesses und viele praktische Tipps. Um Entscheidungen zu treffen, muss man zumindest die Grundzüge und -ziele der Reform verstehen und auch über die Kritik daran Bescheid wissen. Zum Beispiel die, dass es in den neuen Strukturen nur noch um die wirtschaftliche und berufsbezogene Nützlichkeit von Studieninhalten gehe, das Humboldtsche Bildungsideal dabei jedoch auf der Strecke bleibe. Mersch und Himmelrath stellen nicht die Sinnfrage im Bolognaprozess, sondern informieren die Betroffenen darüber, was an den Hochschulen aus sie zukommt und was sie von den neuen Ausbildungen erwarten können. In ihrem Tipp zusammengefasst klingt das dann so:
Klar ist: das heutige Studium ist deutlich stärker arbeitsmarktbezogen als es die Hochschulausbildung noch vor ein paar Jahren war. Ein Bachelorabschluss kann also durchaus als Alternative zu einer hochwertigen beruflichen Ausbildung in Erwägung gezogen werden - sowohl von jungen Leuten nach dem Abitur als auch von Arbeitgebern, die eine Stelle zu besetzen haben.
Auch der zum Teil zögerliche, schleppende oder ablehnende Umgang von Hochschulen mit der Umstellung auf die neuen Abschlüsse kann für Studierende zu einem wichtigen Kriterium werden, meinen die Autoren:
Als Studienanfänger sollte man bei den Hochschulen konsequent nachforschen: wo die Umstellung schon weit fortgeschritten oder gar abgeschlossen ist, sind die Chancen größer, dass die Studierenden im Mittelpunkt stehen - und nicht die strukturellen Probleme, mit denen die Hochschule vielleicht noch zu kämpfen hat.
Das schmale Bändchen wendet sich aber nicht nur an Studienanfänger mit Tipps, Checklisten und weiterführenden links für die richtige Studienwahl, sondern auch an Studiengangwechsler und an die "Sonderfälle": Lehrer, Juristen, Mediziner, sie alle brauchten bisher das Staatsexamen. Wie läuft die Umstellung da und worauf muss man achten? Und nicht zuletzt: wie stehe ich eigentlich mit einem Bachelor oder Masterabschluss auf dem Arbeitsmarkt da?
Ergänzt und aufgelockert wird der Ratgeber durch Stimmen ganz unterschiedlich Betroffener des Bolognaprozesses: vom Universitätspräsidenten über den Studienberater bis zu einem der ersten Absolventen, Christopher Käsbach. Der hat eine wohl zukunftsweisende Karriere hingelegt: Sein Studium der Telekommunikations- und Informationstechnik schloss er mit dem Bachelor ab, fand anschließend rasch einen Job bei einem Medizingerätehersteller und schrieb sich im vergangenen Jahr für ein internationales Masterstudium in Gesundheitsökonomie ein.
" Im Vordergrund stand die kurze Studiendauer. Bei mir waren es sechs Semester. Des Weiteren find ich dieses Baukastenprinzip Bachelor - Master äußerst interessant dahingehend, dass ich jetzt sage: ich möchte Ingenieurswissen haben als Basisausstattung, sag ich mal, und dann nach einer gewissen Zeit an Berufserfahrung vielleicht Richtung Business Administration mich noch vertiefen oder weiterbilden. "
Das Buch endet mit einem umfassenden Glossar und bietet allen, die sich mit dem Thema Studium auseinandersetzen müssen, viele Orientierungshilfen, Hintergründe und praktische Tipps. Die Ausstattung des Ratgebers hätte man sich etwas ansprechender gewünscht, aber mit dem Inhalt haben angehende Studierende und Umsteiger gutes Rüstzeug auf dem Weg nach Bologna.
" In wenigen Jahren werden alle Abschlüsse Bachelor und Master sein und ich rate jedem Studienanfänger, der mich im Augenblick fragt, ob er noch auf Diplom studieren soll oder in einem neuen Studiengang, sein Glück in dem neuen Studiengang zu versuchen, weil in dem Moment, wo die Studierenden ihren Abschluss machen, ist die Umstellung fast flächendeckend realisiert. "
rät Christiane Gaehtgens, die Generalsekretärin der Hochschul-Rektorenkonferenz. Doch wie soll man bei einem Angebot von inzwischen 9000 Studiengängen die richtigen Entscheidungen treffen? Eine Orientierungshilfe versuchen die Kölner Bildungsjournalisten Britta Mersch und Armin Himmelrath zu geben. In ihrem Buch "Bachelor-Basics und Master-Plan - wie die neuen Studiengänge funktionieren und was sie bringen" bieten sie kompaktes Wissen über die wichtigsten Eckpunkte des Reformprozesses und viele praktische Tipps. Um Entscheidungen zu treffen, muss man zumindest die Grundzüge und -ziele der Reform verstehen und auch über die Kritik daran Bescheid wissen. Zum Beispiel die, dass es in den neuen Strukturen nur noch um die wirtschaftliche und berufsbezogene Nützlichkeit von Studieninhalten gehe, das Humboldtsche Bildungsideal dabei jedoch auf der Strecke bleibe. Mersch und Himmelrath stellen nicht die Sinnfrage im Bolognaprozess, sondern informieren die Betroffenen darüber, was an den Hochschulen aus sie zukommt und was sie von den neuen Ausbildungen erwarten können. In ihrem Tipp zusammengefasst klingt das dann so:
Klar ist: das heutige Studium ist deutlich stärker arbeitsmarktbezogen als es die Hochschulausbildung noch vor ein paar Jahren war. Ein Bachelorabschluss kann also durchaus als Alternative zu einer hochwertigen beruflichen Ausbildung in Erwägung gezogen werden - sowohl von jungen Leuten nach dem Abitur als auch von Arbeitgebern, die eine Stelle zu besetzen haben.
Auch der zum Teil zögerliche, schleppende oder ablehnende Umgang von Hochschulen mit der Umstellung auf die neuen Abschlüsse kann für Studierende zu einem wichtigen Kriterium werden, meinen die Autoren:
Als Studienanfänger sollte man bei den Hochschulen konsequent nachforschen: wo die Umstellung schon weit fortgeschritten oder gar abgeschlossen ist, sind die Chancen größer, dass die Studierenden im Mittelpunkt stehen - und nicht die strukturellen Probleme, mit denen die Hochschule vielleicht noch zu kämpfen hat.
Das schmale Bändchen wendet sich aber nicht nur an Studienanfänger mit Tipps, Checklisten und weiterführenden links für die richtige Studienwahl, sondern auch an Studiengangwechsler und an die "Sonderfälle": Lehrer, Juristen, Mediziner, sie alle brauchten bisher das Staatsexamen. Wie läuft die Umstellung da und worauf muss man achten? Und nicht zuletzt: wie stehe ich eigentlich mit einem Bachelor oder Masterabschluss auf dem Arbeitsmarkt da?
Ergänzt und aufgelockert wird der Ratgeber durch Stimmen ganz unterschiedlich Betroffener des Bolognaprozesses: vom Universitätspräsidenten über den Studienberater bis zu einem der ersten Absolventen, Christopher Käsbach. Der hat eine wohl zukunftsweisende Karriere hingelegt: Sein Studium der Telekommunikations- und Informationstechnik schloss er mit dem Bachelor ab, fand anschließend rasch einen Job bei einem Medizingerätehersteller und schrieb sich im vergangenen Jahr für ein internationales Masterstudium in Gesundheitsökonomie ein.
" Im Vordergrund stand die kurze Studiendauer. Bei mir waren es sechs Semester. Des Weiteren find ich dieses Baukastenprinzip Bachelor - Master äußerst interessant dahingehend, dass ich jetzt sage: ich möchte Ingenieurswissen haben als Basisausstattung, sag ich mal, und dann nach einer gewissen Zeit an Berufserfahrung vielleicht Richtung Business Administration mich noch vertiefen oder weiterbilden. "
Das Buch endet mit einem umfassenden Glossar und bietet allen, die sich mit dem Thema Studium auseinandersetzen müssen, viele Orientierungshilfen, Hintergründe und praktische Tipps. Die Ausstattung des Ratgebers hätte man sich etwas ansprechender gewünscht, aber mit dem Inhalt haben angehende Studierende und Umsteiger gutes Rüstzeug auf dem Weg nach Bologna.