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Städte vergreisen, Dörfer verwaisen

Der demografische Wandel trifft Städte und Gemeinden mit voller Wucht. Doch können die Kommunen aus ihrem Schrumpfen auch Vorteile ziehen - beispielsweise lassen sich Leitgedanken von der grünen und sozialen Stadt leichter in leeren Städten in die Tat umsetzen.

Von Beatrix Novy | 04.04.2010
    "Also diese Straße ist die August-Bebel-Straße, eine ganz klassische Bielefelder Straße, die war immer eine wichtige Verbindung."
    Auf den ersten Blick geben Städte keineswegs alles von sich preis. Die August -Bebel-Straße in Bielefeld zum Beispiel. Eine richtige Dutzendstraße. Aber Susanne Tatje sorgt schon dafür, dass man sie genauer kennen lernt.

    "Und als ich nach Bielefeld gekommen bin, 1972, da gab es hier noch diese ganz klassischen Bielefelder Einzelhandelsgeschäfte, mit so einer Traditionsgeschichte."
    Susanne Tatje ist die Demografiebeauftragte der Stadt Bielefeld. In dieser Eigenschaft hat sie den demografischen Stadtrundgang erfunden.

    "Wenn sie sich die einzelnen Türschilder betrachten würden, dann würden Sie sehen, dass hier viele Menschen wohnen mit Migrationshintergrund."
    Das wird in naher Zukunft auf 50 Prozent aller Kinder zutreffen. Das Mantra des demografischen Wandels: Weniger – älter – bunter gilt auch in Bielefeld. Nichts an der eher grauen August-Bebel-Straße erinnert an Berlin-Kreuzberg, aber die Traditionsgeschäfte sind türkischen Cafés und Läden gewichen. Ein bitterer Verlust für die eingesessene Bevölkerung, ein Herd für Konflikte auch, wie überall; aber sieh da, auch ein Gewinn:
    "Auf der anderen Seite nehmen diese Läden, Lebensmittelläden, kleinere Läden eine wichtige Funktion wahr für die Nahversorgung. Ich sprach kürzlich mit einem älteren Ehepaar, die hier immer gewohnt haben. Die finden das inzwischen toll, weil sie sagen, hier können sie immer mit ihrer Tasche hingehen und werden freundlich bedient."
    Susanne Tatje sieht den demografischen Wandel professionell: als etwas, dem eine Stadt sich stellen muss, ohne Jammern, ohne Verdrängen. Weil auch Bielefeld schrumpft, wenngleich nicht dramatisch, hat der Rat der Stadt vor 6 Jahren vorausschauend das Amt einer Demografiebeauftragten geschaffen - das erste der Republik. Ressortübergreifend, auf allen Ebenen städtischer Planung, soll die Zukunft vorbereitet werden. Die Themen reichen von schrumpfenden Müllmengen über barrierefreie Gebäude bis zu Angeboten für junge Familien und altgewordene Migranten. Und natürlich: altersgerechtes Wohnen.
    Die nächste Station auf dem demografischen Stadtrundgang ist eine beispielhafte Wohnanlage: offen zur Nachbarschaft, mit Gemeinschaftsräumen und einem freundlichen Innenhof. Eine von den Lösungen jenseits des klassischen Altenheims, die jetzt überall gesucht werden für die wachsende Bevölkerungsgruppe, die auf ein hohes Durchschnittsalter zusteuert.

    "Da können ältere Menschen, die nicht mehr allein wohnen können, im Quartier bleiben. Wir gehen gleich vorbei, und haben bei Bedarf die Garantie, dass sie Pflegedienste in Anspruch nehmen können, wenn sie wollen. Und sie müssen nur zahlen, wenn sie's tun. Das ist der Unterschied."

    Susanne Tatjes demografischer Stadtrundgang geht weiter
    "Und hier gibt es jetzt das Schlachthofviertel."

    Eine abgeräumte Brache, nur einen Katzensprung von der Innenstadt entfernt und trotzdem ruhig gelegen. Hier soll ein neues Viertel entstehen, mit Grünflächen, Kita, Gemeinschaftswohnprojekten, und alles barrierefrei, wie es Susanne Tatjes demografisches Konzept für Bielefeld vorsieht. Noch sieht es wüst aus hier, aber ein Neubau steht schon, ein großes Café zieht bereits die jungen Leute an, die das Quartier einmal beleben sollen.
    Das eigene Schrumpfen kann einer Kommune Gelegenheit geben, Leitgedanken von der grünen und sozialen Stadt in die Tat umzusetzen, ohne von Renditeerwartungen und Investoren getrieben zu werden. Das Schrumpfen musste überhaupt gelernt werden im letzten Jahrzehnt. Vor allem in Ostdeutschland, wo man etwa seit dem Jahr 2000 den Leerstand fürchtet. Das schöne Leipzig, mit viel Mühe und Geld gerettet vor dem Verfall –drohte durch Geburtenrückgang und Abwanderung zu veröden. Ganz zu schweigen von Hoyerswerda, Wittenberge, oder Halle, wo schon früh offen über Abriss gesprochen wurde. Es waren vor allem die großen Wohnungsgesellschaften, die um Hilfe riefen, weil ihre Siedlungen sich leerten, Plattenbauten, aber auch sanierte Gründerzeithäuser wurden für das Eigenheim vor der Stadt oder den Arbeitsplatz im Westen verlassen. Engelbert Lütke-Daldrup war damals Stadtbaurat von Leipzig:

    "Also, was erfunden worden ist vor zehn Jahren, auf Druck der ostdeutschen Städte und Politiker, ist der Stadtumbau. Wir haben ein ganzes Förderprogramm entwickelt, wo wir Unterstützung geben können, wenn leer stehende Bausubstanz beseitigt werden soll."
    250.000 Wohnungen aus dem Bestand der kommunalen Wohnungsgesellschaften und –genossenschaften sind schon abgerissen, Fachterminus: "aus dem Markt genommen".

    "Was aber vor allem dabei mithelfen soll, die Bereiche der Stadt, die weiter eine Zukunft haben, vital zu halten, diesen Konzentrationsprozess der Bevölkerung auf die kleinere bauliche Struktur hin zu organisieren."
    Es gab viel Kritik an der Proportion der Lösungsstrategien: zu viel Abriss, zu wenig Gestaltung. Aber in diesem Jahrzehnt haben alle gelernt, eine unumkehrbare Entwicklung zu akzeptieren – denn in Ost UND West verlieren Städte Einwohner. Engelbert Lütke-Daldrup:

    "Das trifft im Wesentlichen auf Ostdeutschland zu, auf sehr viele mittlere und kleinere Städte, nicht die großen Städte in aller Regel. Wir haben es in den altindustriellen Räumen, wie dem Ruhrgebiet, dem Saarland, aber auch Oberfranken, wo sehr viele Gemeinden schrumpfende Bevölkerung haben."
    150 Jahre lang hieß der Topos der Stadtentwicklung Wachstum Doch der "kurze Traum immerwährender Prosperität" ist zu Ende geträumt. Und die Demografiebeauftragte Susanne Tatje muss sich fragen:

    "Was passiert mit den Wasserrohren beim demografischen Wandel?"
    Ja, was passiert, wenn die technischen Infrastrukturen zu groß werden?

    "Wenn die Bevölkerung abnimmt, dann fließt immer weniger Wasser, Trinkwasser durch die Leitung."
    Und es entstehen pro Einwohner nicht nur hohe Fixkosten, "sondern auch gesundheitliche Probleme, weil die Rohre verkeimen und verpilzen."
    Es gibt Gemeinden in Ostdeutschland, erzählt Susanne Tatje, da werden jede Woche die Gullys aufgemacht, um die Rohre zu behandeln. Nach wie vor sind Regionen in den neuen Bundesländern am stärksten betroffen vom Bevölkerungsschwund.
    Bei der IBA Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt, die dieser Tage beginnt, stellen 19 Städte ihre Konzepte vor – vom familienfreundlichen Wanzleben über das grüne Dessau-Rosslau bis Halberstadt, das offensiv seine leeren Räume kultiviert. Im Grunde eine Spielart der Städtekonkurrenz – unter erschwerten Bedingungen. Der Regionalwissenschaftler Jürgen Aring hat der IBA beratend zugearbeitet. Das Gebiet, für das er zuständig war: die Altmark in Brandenburg. Zwei Landkreise so groß wie das Saarland, mit 200.000 Einwohnern, 35.000 davon leben in der Stadt Stendal. Zahlen, die an Skandinavien erinnern. Aber dort leben die Menschen seit Jahrhunderten mit einer Situation, die sich hier in der Altmark gerade erst rasant entwickelt. Jürgen Aring:

    "Nicht bestimmte Strukturen oder Zustände von 200 Einwohnern pro Quadratmeter oder 50 oder 20 sind das Problem, man kann in allem leben, nur von einem Zustand in den anderen zu kommen, das ist die Herausforderung."
    Die Altmark, ein immer schon dünn besiedeltes Gebiet mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten, verliert nun noch mehr Bewohner. Es sind die Älteren und die am wenigsten Anpassungsfähigen, die hiergeblieben sind. Das größte Problem ist die Abwanderung qualifizierter junger Frauen, die das Geburtendefizit weiter verschärft.

    Die absolutistischen Monarchen im Europa des 18. Jahrhunderts warben für solche Regionen Einwanderer, aber die Zeiten, als Bauern und Handwerker eine regionale Wirtschaft in Schwung brachten, sind in der Ära der Globalisierung vorbei. Was vielleicht auch vorbei ist: der im Grundgesetz garantierte Anspruch auf Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Jürgen Aring:

    "Man hat ja bewusst diesen Begriff Gleichwertigkeit vor einigen Jahren eingeführt und nicht Gleichheit, Gleichwertigkeit impliziert ja, dass es Unterschiede geben kann, es soll nur vom Resultat gleich sein oder gleichwertig sein, aber die Frage ist, wie viel Ungleichheit verträgt auf Dauer dieser Begriff Gleichwertigkeit. Machen wir das an einem Beispiel fest, am Schulweg in einem Raum mit 200.000 Einwohnern der so weitläufig ist, gibt es vielleicht acht bis zehn Gymnasialstandorte, dementsprechend weit sind die Wege dorthin. Für die Bevölkerung nahe zum Zentrum ist es kein Problem, aber es sind viele, in den Bereichen dazwischen, für die sich die alltäglichen Situationen erschweren. Das heißt, generell ist der Zugang zu Bildung noch da, aber es ist doch schwieriger."
    Jürgen Aring würde gern etwas Neues ins Spiel bringen, die Idee der Selbstverantwortungsräume – Gebiete, in denen die Bevölkerung bestimmte Aufgaben selbst in die Hand nimmt und dafür auch entschädigt wird. Das klingt heikel, es klingt nach dem Rückzug des Staates, aber Jürgen Aring sieht darin eine Fortentwicklung ländlichen Lebens, das sich schon immer selbstständiger organisiert hat. Staatliche Kompensationen für den Einsatz könnten dann wiederum die Attraktivität eines Ortes steigern. Übrigens läuft auch hier, in der Altmark mit ihrer dünnen ökonomischen Decke, keineswegs alles auf Untergang hinaus.

    Wenn Aring regionalplanerische Termini wie "absiedeln" hört, schaudert es ihn.

    Immerhin, mit kleinen Strategien lässt sich manches erreichen: der Einkaufsbus, der die Menschen in die Städte bringt; der virtuelle Kaufladen, der Dorfladen in Eigenregie. Die schöne Stadt, die sich Rentnern aus dem Westen als ihr kleines Florida für den Lebensabend präsentiert. Aus der Not wachsen die Ideen, Kreativität wird aber auch gebraucht, nicht nur im Osten, um die neue Herausforderung zu bestehen. Dabei ist die Befreiung aus der Enge der Stadt eigentlich ein Menschheitstraum, nur kommt seine Erfüllung, wie die Abschaffung der Arbeit durch Maschinen, so unverhofft. Der Oldenburger Stadtsoziologe Walter Siebel:

    "Wenn sie sich die städtebaulichen Leitbilder der letzten 100 Jahre angucken, hatten sie ein Ziel: Entdichtung. Mehr Platz. Und durch den Rückgang der Bevölkerung ergibt sich rein physisch die Möglichkeit, mehr Spielplätze anzulegen, größere Wohnungen für Familien zur Verfügung zu stellen."
    In Städten, in denen bald Menschen über 50 in der Mehrheit sein werden, muss aber auch die Umgebung angepasst werden: Mehr Barrierefreiheit, mehr öffentlicher Nahverkehr, mehr soziale Dienste. Dafür müssten Kommunen gestärkt statt geschwächt werden. Walter Siebel:

    "Das Problem ist die Gemeindefinanzen, die Kommunen verlieren mit jedem Einwohner 1500 Euro pro Jahr, wir brauchen ein Gemeindefinanzsystem, das die Kommunen handlungsfähig hält, auch wenn die Bevölkerung zurückgeht. Wir haben einen großen Teil der Zuweisungen berechnen sich nach der Kopfzahl der Einwohner, man kann es auch nach Fläche machen."
    In einer Gesellschaft, in der klassische Erwerbsbiografien und das klassische Familienmodell nur noch von Minderheiten gelebt werden, verändern sich die Städte – totzukriegen sind sie aber nicht, im Gegenteil. Die Suburbs, die landschafts- und ressourcenfressenden Zersiedlungsgebiete, an die sie jahrzehntelang Einwohner verlor, erweisen jetzt ihre Dysfunktionalität: Die Kinder der Häuslebauer sind ausgezogen, das Häusle wird zur Last im Alter. Der frühere Bundesbau-Staatssekretär Engelbert Lütke-Daldrup:

    "Der Trend zurück in die städtischen Zentren, wird durch Ältere verstärkt werden. Viele ziehen im Alter zurück, weil sie dort Gesundheitsversorgung finden, weil sie dort Handelsversorgung fußläufig finden."
    Doch überschätzen sollte man diese Tendenz nicht; 500 solcher Zuzüge zählt zum Beispiel die Dreimillionenstadt Berlin in einem Jahr. Nach wie vor drängen vor allem junge Singles und Migranten in die Stadt, während die Älteren vor allem in ihrem angestammten Umfeld bleiben möchten. Tatsache ist aber: die Rentnerin von heute ist mit der Rentnerin von gestern nicht mehr zu vergleichen. Wer heute 60 wird, hat im Durchschnitt noch mindestens 20 Jahre vor sich und braucht vorerst keinen Krankenpfleger, sondern vielleicht einen Tanz- oder Sprachlehrer. Und ist vielleicht bereit, sich frühzeitig auf neue Lebensformen einzulassen, um nicht im Altenheim zu enden. Ein Trend, den der Stadtsoziologe Walter Siebel stärker werden sieht:

    "Aufgrund des demografischen Wandels und der veränderten Lebensweise, weil es immer mehr Menschen gibt, die als Erwachsene gar keine Familie mehr gründen, werden wir immer mehr alte Menschen haben, für die das Verwandtschaftssystem nicht mehr zur Verfügung steht, und das denk ich ist das zentrale Problem, weil dafür gibt es keinen marktförmigen Ausgleich gibt."
    Was es gibt: einen kleinen, doch wachsenden Trend zu gemeinsamen Wohnprojekten. Der Rückgang familiärer Beziehungen ist nicht auf die ältere Generation beschränkt, den Wunsch nach Ersatzfamilien, nach Wohngruppen tragen auch viele junge Familien an die Wohnungsbauträger heran. In schrumpfenden Städten mit niedrigen Bodenpreisen ist die Lage für Selbstnutzerprojekte besonders günstig.
    Inzwischen ist die Betreuung von Baugruppen ein Geschäftsmodell, eine breite Beratungs- und Moderationsszene hat sich herausgebildet.
    In Nordrhein-Westfalen beteiligt sich auch das Land an solchen Projekten. Zunächst war man interessiert, die gute Nachbarschaft in bestehenden Siedlungen zu erhalten, denn sie stabilisiert den sozialen Frieden. Kay Noell vom Referat Experimentelles Wohnen im nordrhein-westfälischen Bauministerium:

    "Wir stellen jetzt fest, dass Leute sich aus ihren bisherigen anonymen Wohnverhältnissen umorientieren wollen, um in einem Neubau ein neues gemeinschaftliches Wohnen zu realisieren."
    Viele kleine Genossenschaften, aber auch städtische Wohnungsbaugesellschaften stehen mittlerweile bereit, für Baugruppen zu planen – nach den Vorstellungen der Gruppe. Noch vor 20 Jahren hätte diese Idee noch jeden Investor gegraust. Überraschenderweise gibt es selbst in einer wachsenden Stadt wie Düsseldorf mitunter Flächen innerhalb der Stadtgrenzen, die nicht unbedingt meistbietend vermarktet werden müssen – was wiederum auch auf den demografischen Umbruch selbst zurückzuführen ist. Kommunale Wohnungsbauunternehmen zum Beispiel oder Genossenschaften,

    "Die haben doch oft Altbestände, die man nachverdichten kann, und manchmal gibt es auch interessante Objekte aus kommunalem Besitz, zum Beispiel leer stehende Grundstücke, die als Schulerweiterungsflächen nicht mehr gebraucht werden, oder überhaupt alte Schulen oder Kindergartengrundstücke."
    Düsseldorf, Ursula-Trabalski-Straße: Ein in den letzten 20 Jahren entstandener Stadtteil, nichts von der Stange, sondern lebendig und schwungvoll angelegt, mit der Bahn von der Innenstadt aus problemlos zu erreichen.

    Hier bezieht gerade eine Gemeinschaft das Haus, das der Architekt Niklaus Fritschi ihr gebaut hat: Ein Haus für viele.

    "Kommen Sie doch rein. Willkommen, willkommen! Wow!"
    Mit abgeschlossenen Wohnungen, aber auch breiten Terrassen, Gemeinschaftsräumen, einem sorgsam abgestuften Gefälle vom Privaten ins Öffentliche. Hier ist die Erfahrung aus sozialen Siedlungen und Wohngemeinschaften eingeflossen, eine lange Geschichte der Balance von Distanz und Nähe.
    Anne Leyendecker und Karin Proff, Initiatorinnen des Projekts. Zwei Macherinnen. Jahrelang haben sie den Einzug vorbereitet, mehrfach änderte sich die Gruppe. Jetzt ist es geschafft.

    Die Gruppe will mehr als sich nur gegenseitig das Leben angenehm machen, sagt Anne Leyendecker:

    "Dieses Haus soll ein Zentrum für Nachbarschaftskultur werden."
    Dass die Landesregierung Wohngruppen unterstützt, liegt auch daran, dass sie als Nukleus stabiler Nachbarschaften ernst genommen werden. Die Leute vom Ursula-Trabalski-Weg wollen in den Stadtteil hineinwirken, wollen mit Kindern kochen und sich um Jugendliche kümmern. Alle sind begeistert bei der Sache – aber auch beruhigend realistisch. Silke Proff:

    "Jeder möchte ein fröhliches friedvolles Zusammenleben. Wir wissen auch alle, dass es Auseinandersetzungen geben wird; wenn es zu Konflikten kommt, die wir nicht lösen können, dann werden wir uns schnell um Hilfe von außen bemühen, bevor es zum Zerwürfnis kommt. Das haben wir uns vorgenommen."