
SpaceX folgt der Philosophie des Silicon Valley "move fast and break things", "schnell vorangehen und Dinge kaputt machen". Dagegen ist die NASA bei Tests der neuen Großrakete SLS extrem vorsichtig. Einmal wurde ein Betankungstest abgebrochen, nur weil die Temperatur des flüssigen Sauerstoffs einige Grad höher war als erwartet.
Die NASA muss bei einem Projekt, das zwei Milliarden Dollar Steuergeld pro Jahr verschlingt, sicher anders vorgehen als SpaceX es tun kann – für dieses Unternehmen ist allein Elon Musk verantwortlich. Und doch sind die Arbeitsweisen gar nicht so unterschiedlich wie es auf den ersten Blick erscheint.
Auch die NASA hat bei Tests Treibstofftanks bis zur Zerstörung belastet – und in Pressemitteilungen betont, dass dies absichtlich geschehen ist. Denn NASA-Pannen sorgen schnell für Spott, während bei SpaceX viele Fans jede Explosion als genial bejubeln.

SpaceX wiederum ist nicht so draufgängerisch, wie manche glauben. Einst hatte Elon Musk den ersten Flugtest des Starship binnen eines oder zwei Monaten versprochen – der erfolgte dann aber über ein Jahr später. Denn das Team hatte gesehen, dass die Rakete noch nicht testreif war. Welche Strategie besser ist, ist noch unklar. In der Raumfahrt zählt am Ende nur eines: der erfolgreiche Flug und die sichere Rückkehr.