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Start vor 40 Jahren
Raumsonde mit zwei Leben

Vor 40 Jahren startete in Cape Canaveral der Satellit ISEE-3, der dritte Internationale Sonne-Erde-Erforscher. Gemeinsam mit zwei zuvor gestarteten Satelliten untersuchte er den Sonnenwind, einen Strom geladener Teilchen von der Sonne und dessen Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld.

Von Dirk Lorenzen | 12.08.2018
    Die ISEE-3-Sonde im All (Zeichnung) (NASA)
    Die ISEE-3-Sonde im All (Zeichnung) (NASA)
    ISEE-3 war anderthalb Millionen Kilometer von der Erde Richtung Sonne postiert, während die beiden anderen auf einer lang gestreckten Ellipse um die Erde liefen. Einen dieser beiden Satelliten hatte die Vorläuferorganisation der ESA beigesteuert.
    Die Sonden verfügten über keine Kameras, aber über Instrumente etwa zur Messung verschiedener geladener Teilchen und des Magnetfeldes. Nach knapp zehn Jahren sind die beiden ersten Sonden in der Erdatmosphäre verglüht.
    Den Kometen Halley (hier ein Bild der Raumsonde Giotto) hat ICE nur aus großer Entfernung beobachtet
    Den Kometen Halley (hier ein Bild der Raumsonde Giotto) hat ICE nur aus großer Entfernung beobachtet (ESA)
    Dagegen bekam die dritte Sonde nach ihrer Mission eine weitere Aufgabe: Sie wurde zum ICE, dem Internationalen Kometen-Erforscher, und durch zahlreiche Manöver auf eine interplanetare Bahn gelenkt.
    1985 flog die Sonde in knapp achttausend Kilometern Abstand vom Kern durch den Schweif des Kometen Giacobini-Zinner. Dies waren die ersten direkten Kometenmessungen in der Raumfahrtgeschichte.
    Der Vorbeiflug am Kometen Halley ein halbes Jahr später erfolgte in dreißig Millionen Kilometern Entfernung und lieferte keine bemerkenswerten Erkenntnisse.
    Vor vier Jahren wollten einige Ingenieure der Sonde bei einem engen Vorbeiflug an der Erde zu einem dritten Leben verhelfen. Doch das Triebwerk fiel aus und der Funkkontakt ging verloren.