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Startschuss zum vorweihnachtlichen Mathewettbewerb

Mathematik. – Der mathematische Adventskalender des DFG-Forschungszentrums Matheon lädt wieder zum Mitspielen ein. Rund 5000 Teilnehmer haben sich bislang angemeldet, um viel Spaß rund um vertrackte Mathematikprobleme zu haben und möglicherweise einen von zahlreichen Preisen zu gewinnen. Einer der Erfinder, Professor Günther Ziegler vom Berliner Matheon, erklärt den Kalender im Gespräch mit Grit Kienzlen.

    Kienzlen: Herr Professor Ziegler, was passiert heute um 18:00 Uhr mit dem Mathekalender?

    Ziegler: Da wird also die erste von 24 Aufgaben zugänglich. Da kann man also das Türchen aufmachen und landet bei einer Aufgabe, und wie jede Aufgabe von den 24 hat sie, glaube ich, 10 mögliche Antworten. Das wird eine Mathematikaufgabe sein, die wird sicherlich spannend sein, sie wird sicherlich auch knifflig sein. Wir hoffen, dass da sehr viele Schülerinnen und Schüler, aber auch sehr viele Erwachsene Spaß und Freude dran haben.

    Kienzlen: Wie genau läuft das denn ab?

    Ziegler: Zunächst einmal sollte man sich registrieren auf dem Kalender, damit jeder sein eigenes Konto hat, und wenn man dann eingeloggt ist, da kann man sich die Aufgabe anschauen. Anschauen kann man natürlich auch ohne Registrierung, aber um dann die Aufgabe abzugeben, die erste von diesen Antworten, muss man natürlich registriert sein. Und dann klickt man auf eine von diesen zehn Antworten. Eigentlich ist es so, dass man dann zunächst einmal sechs Stunden Zeit hat, das heißt, man muss jetzt nicht um 18:00 Uhr so schnell wie möglich diese Antwort abgeben, aber der Versuch ist eben, innerhalb der sechs Stunden nach 18:00 Uhr die richtige Antwort. Nach Mitternacht gilt das dann als Überziehungszeit, und wenn man alles perfekt lösen will, dann muss man auf alle 24 Aufgaben jeweils innerhalb der sechs Stunden, nachdem das Türchen aufgeht, eine korrekte Antwort abgeben.

    Kienzlen: Wie wird denn der Gewinner am Schluss ermittelt?

    Ziegler: Also, die Gewinner, es wird ja dann auch viele Gewinner geben, werden zunächst so ermittelt, dass das auch die Leute sind, die alle 24 Aufgaben richtig gelöst haben, und unter denen, die jetzt alle im Zeitlimit geschafft haben. Die meisten Preise, die es gibt, es sind eine ganze Menge Preise, werden vergeben an Schülerinnen und Schüler, wir haben einen ersten, einen zweiten, einen dritten Preis, und dann auch für jede Klassenstufe Separatpreise, sie werden zunächst einmal sozusagen nach möglichst viele oder alle Aufgaben korrekt ermittelt, und unter denen, sozusagen die, die dann am schnellsten waren.

    Kienzlen: Wer machte bei dem Kalender normalerweise mit?

    Ziegler: Also, der Mathekalender richtet sich eigentlich zunächst einmal an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, also mit 11. Klasse Mathematikunterricht am Gymnasium sollte man eigentlich alle Hilfsmittel haben, in dem Sinne nicht mathematisch-technisch, aber natürlich knifflig für die Aufgaben. Wer in der 10. oder in der neunten Klasse ist, und ein bisschen ein übermotivierter Schüler, wie ich es damals war, darf und sollte es natürlich auch einfach einmal versuchen, und wird hoffentlich auch Spaß dran haben. Es machen auch eine Menge Erwachsenen mit. Letztes Jahr hatten wir auch eine Menge Erwachsene, die mitgemacht haben, die laufen dann sozusagen für die meisten Preise außerhalb der Wertung, aber sind natürlich auch herzlich eingeladen.

    Kienzlen: Können Sie mir einmal ein Beispiel für so eine typische Aufgabe geben?

    Ziegler: Also meine Lieblingsaufgabe im vergangenen Jahr: da wurde das Schere-Stein-Papier-Spiel diskutiert, das glaube ich jeder kennt. Und in der Aufgabe ging es darum, dass der Osterhase und der Weihnachtsmann das Spiel spielen, und das ist dann ein bisschen trickreich, weil der Hase ja eine Pfote hat und kein Blatt, also kein Papier, spielen kann. Und die Frage war dann letztendlich, welche Strategie der Hase und der Weihnachtsmann eigentlich spielen müssen, damit sie bestmögliche Chancen haben, und was für eine Gewinnwahrscheinlichkeit dann der Osterhase noch erzielen kann. Also die Frage ist, ob sich seine Chance verschlechtert, dadurch dass er Papier nicht machen kann, und der Weihnachtsmann das ja auch weiß und gemeinerweise auch ausnutzt.