Statt Miezen bringt das Boulevardblatt auf seiner ersten Seite ab sofort nur noch Merkel. Einen Vorgeschmack gab es am vergangenen Montag: Da suchten ältere Herren am Kiosk wie gewohnt nach den drallen Dingern – vergebens. Wo sonst Mandy, Daisy oder Rosie ihren Körper räkeln, druckte das Blatt ein Foto der Bundeskanzlerin. Ganz intim! Mit Wein, Gemüse und Jutebeutel in der Hand. Beim Wochenendeinkauf an der Supermarktkasse. Auf die Leserreporter, die den Promis den letzten Winkel des Privaten rauben, kann sich Chefredakteur Kai Diekmann verlassen. Und jetzt die Horror-Nachricht: Bild bricht mit seiner Nackedei-Tradition, anno 1984.
Dabei haben die rund 5000 entblößten Mädchen in den internetfreien und weniger freizügigen Jahren nicht nur Millionen Männer verzückt. Auch eine Frau fand die tägliche blanke Überraschung prima: Katja Kessler, promovierte Zahnärztin und seinerzeit Praktikantin bei der Bild. Sie durfte ordentlich "Miezen-Texten", wie es heißt. Frau Doktor lieferte bizarre Zeilen wie "Chef, mach’ happi-happi" und "Martha steht am Marthapfahl". Mit ihrer Kreativität erregte Katja die Aufmerksamkeit von Kai – und wurde Gattin des ersten Mannes bei Bild. So geht weiblicher Aufstieg in die Chefetage!
Doch seit dem Weltfrauentag ist Schluss mit dem Karrieresprungbrett. Während die Redakteurinnen bei Bild den Tag frei hatten, schickten ihre männlichen Kollegen mit der schönen Eva aus Polen das letzte Girl auf die erste Seite. Welche Schlagzeile dazu gepasst hätte?
"Nach Wulff-Enthüllung und vor dem 60. Jübiläum – neues Leitmedium gibt sich seriösen Anstrich"
Oder:
"Dramatischer Einbruch der Auflagenzahlen – Bild-Zeitung buhlt um weibliche Leser"
Oder aber:
"Für mehr Verkäufe bei digitalem Vertrieb – Bild will App-Anbieter Apple mit No-Nippel-Strategie besänftigen"
Fest steht: Die Damen verschwinden nicht ganz vom Boulevard, sondern tummeln sich verstärkt im Innenteil der Zeitung. Statt Respekt vor den Frauen geht es der Bild-Zeitung wohl eher um den eigenen Profit. Es zählen die Verkaufserlöse.
Man ist zwar in Berlin – aber "arm und sexy" muss nicht sein.
Dabei haben die rund 5000 entblößten Mädchen in den internetfreien und weniger freizügigen Jahren nicht nur Millionen Männer verzückt. Auch eine Frau fand die tägliche blanke Überraschung prima: Katja Kessler, promovierte Zahnärztin und seinerzeit Praktikantin bei der Bild. Sie durfte ordentlich "Miezen-Texten", wie es heißt. Frau Doktor lieferte bizarre Zeilen wie "Chef, mach’ happi-happi" und "Martha steht am Marthapfahl". Mit ihrer Kreativität erregte Katja die Aufmerksamkeit von Kai – und wurde Gattin des ersten Mannes bei Bild. So geht weiblicher Aufstieg in die Chefetage!
Doch seit dem Weltfrauentag ist Schluss mit dem Karrieresprungbrett. Während die Redakteurinnen bei Bild den Tag frei hatten, schickten ihre männlichen Kollegen mit der schönen Eva aus Polen das letzte Girl auf die erste Seite. Welche Schlagzeile dazu gepasst hätte?
"Nach Wulff-Enthüllung und vor dem 60. Jübiläum – neues Leitmedium gibt sich seriösen Anstrich"
Oder:
"Dramatischer Einbruch der Auflagenzahlen – Bild-Zeitung buhlt um weibliche Leser"
Oder aber:
"Für mehr Verkäufe bei digitalem Vertrieb – Bild will App-Anbieter Apple mit No-Nippel-Strategie besänftigen"
Fest steht: Die Damen verschwinden nicht ganz vom Boulevard, sondern tummeln sich verstärkt im Innenteil der Zeitung. Statt Respekt vor den Frauen geht es der Bild-Zeitung wohl eher um den eigenen Profit. Es zählen die Verkaufserlöse.
Man ist zwar in Berlin – aber "arm und sexy" muss nicht sein.